Über welche Themen man beim Small Talk mit Fremden sprechen kann und welche Themen man besser meiden sollte ist für viele Menschen eine zentrale Frage. Doch das vermeintlich richtige Thema macht allein noch keinen guten Small Talk aus. Ob ein Gespräch als angenehm oder unangenehm wahrgenommen wird, hängt von weitaus mehr ab.
Gerade beim Small Talk ist es wichtig, den kurzen Moment wirkungsvoll zu nutzen und als ein angenehmer Zeitgenosse in Erinnerung zu bleiben. Deshalb lohnt es sich, darüber nachzudenken, was einen angenehmen Gesprächspartner ausmacht.
Gute Umgangsformen erschöpfen sich heute für viele Menschen in dem korrekten Gebrauch von Messer, Gabel und Trinkgefäß und in der richtigen Reihenfolge des gegenseitigen Vorstellens. Dabei wird übersehen, dass das Wort Konversation bedeutet, ein Gespräch nach den Regeln der aktuellen Etikette zu führen, bei dem natürlich ebenfalls Umgangsformen zu beachten sind.
Hier ist das gefragt, was wir unter dem Begriff EQ – Emotionale Intelligenz – verstehen, die Fähigkeit, sich in den anderen hineinzuversetzen und seine Gefühle und Bedürfnisse im Blick zu behalten und so dem Gesprächspartner Achtsamkeit und Wertschätzung entgegen zu bringen.
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Bist du ein angenehmer Gesprächspartner?
Es ist daher sinnvoll, bei nächster Gelegenheit das eigene Verhalten selbstkritisch zu beobachten:
- Interessiert es dich, was die anderen sagen oder möchtest du lieber Anekdoten aus deinem eigenen Leben zum Besten geben? Was hast du davon? Die Geschichten kennst du doch schon und erzählst sie nicht zum ersten Mal. Oder hörst du sie immer wieder gern?
- Lässt du andere ausreden oder unterbrichst du deine Gesprächspartner? Du empfindest es bestimmt auch als störend, wenn du bereits nach dem ersten Stichwort eines Satzes unterbrochen wirst.
- Schaust du die Menschen an, wenn du mit ihnen sprichst? Das ist sinnvoll, denn dann merkst du an deren Körpersprache, ob man dir noch zuhört oder ob du thematisch bereits auf ein Nebengleis geraten bist, auf dem nur noch du selbst Spaß an deinem Vortrag hast.
- Achtest du in einer Gruppe immer darauf, ob alle Anwesenden sich am Gespräch beteiligen können und wollen oder sprichst du gern über deine Lieblingsthemen und einige müssen dann einfach mal zuhören?
- Oder gehörst du auch zu den Witzeerzählern? Das kann für eine kurze Zeit tatsächlich lustig sein. Häufig animiert es aber andere der Runde, ebenfalls nur noch Witze zu erzählen und sich dabei gegenseitig zu übertreffen. Sie vergeben somit die Gelegenheit das Zusammentreffen für den Austausch von Informationen zu nutzen.
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Anleitung: So geht richtig guter Small Talk
Eine wichtige Voraussetzung für guten Small Talk ist demnach, dem Gesprächspartner Wertschätzung und Achtsamkeit entgegenzubringen.
Widerstehe außerdem der Versuchung dich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, höre stattdessen zu und lasse auch andere reden.
Wenn du dann Themen wählst, die du mit deinem Gesprächspartner gemeinsam hast, wie
- das Wetter,
- die Räumlichkeiten,
- das Programm der Veranstaltung,
- das Buffet,
- die Anreise,
- den Bezug zum Gastgeber
und im weiteren Verlauf des Gesprächs über Hobbies, Sport, Beruf, kulturelle Ereignisse, den Urlaub oder generell das aktuelle Tagesgeschehen redest, bist du auf dem richtigen Weg.
Ein wichtiger Grundsatz ist auch, sich in einer positiven Art und Weise zu äußern. Denn theoretisch kann jedes Thema auch zum Tabuthema werden: Du kannst über das Wetter reden aber auch darüber jammern.
Du kennst die Einstellungen und Überzeugungen deines Gegenübers noch nicht. Deshalb bergen Themen, die Werte, Moralvorstellungen oder religiöse und politische Überzeugungen betreffen, Konfliktpotential.
Ein Small Talk ist keine Debattier- oder Diskussionsrunde.
Vielmehr geht es darum, Gemeinsamkeiten zwischen den Beteiligten zu finden.
Zeige also etwas Fingerspitzengefühl beim Umgang mit deinen Gesprächspartnern, dann wirst du als ein angenehmer Zeitgenosse, der zuhören kann und auch mal andere reden lässt, in Erinnerung bleiben.
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