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Höher, schneller, weiter – Leistung ist in unserer Gesellschaft ein zentrales Bewertungskriterium. Denn nur wer ständig liefert, wird auch wahrgenommen – oder nicht?

Auch im Content-Marketing gilt dieses Credo oftmals: UnternehmerInnen und Unternehmen produzieren Content wie am Fließband. Weil die LeserInnen das wohl so erwarten. Und weil die Menschen heute scheinbar nur noch erreicht werden können, wenn sie mit Inhalten überschüttet werden.

Aber was ist, wenn diese Annahmen falsch sind? Was ist, wenn das Erfolgsgeheimnis von Content-Marketing gar nicht in seiner Schnelligkeit und Häufigkeit liegt, sondern genau im Gegenteil davon – nämlich im Slow-Content-Marketing?

Was ist Slow-Content-Marketing?

Slow-Content-Marketing – dieser Name ist Programm. Genau wie all die anderen Slow-Bewegungen (Slow Food, Slow Fashion, Slow Life) verpflichtet sich Slow-Content-Marketing der Langsamkeit. Langsamkeit im Sinne von Entschleunigung. Das Ziel dabei: Mehr Achtsamkeit in dem zu bekommen, was wir tun.

Ja, Achtsamkeit ist auch im Content-Marketing möglich!

Denn, überlege einmal, worin besteht das Ziel von Content-Marketing genau? Genau, Content-Marketing will Marken, Services oder Produkte durch hochwertigen Content bekannt machen und das Vertrauen der Zielgruppe gewinnen. Um so am Ende etwas zu verkaufen.

Doch UnternehmerInnen und Unternehmen können das Vertrauen ihrer potenziellen Kunden nur durch ehrlichen und authentischen Content gewinnen. Also Content, der achtsam, bedächtig und integrativ erstellt wurde: Slow Content.

Wenn wir also Slow Content dafür einsetzen, unsere Leser mit entschleunigten, achtsam erstellten Inhalten von unseren Angeboten zu überzeugen, ist das Slow-Content-Marketing.

Bedacht, Tiefe und Integrität – die 3 grundlegenden Merkmale von Slow-Content-Marketing

Slow-Content-Marketing will eine höhere Qualität der Inhalte im Internet erreichen. Das bedeutet oftmals auch, die Veröffentlichungs-Geschwindigkeit zu reduzieren. Denn Slow-Content-Marketing produziert Inhalte mit Bedacht, Tiefe und Integrität. Und das erfordert Zeit.

Diese Zeit lohnt es sich auch, zu investieren. Denn durch hochwertigere Inhalte werden automatisch mehr interessierte LeserInnen angelockt.

Wenn du mit Slow-Content-Marketing beginnen willst, dann solltest du dir im ersten Schritt die 3 grundlegenden Merkmale davon zu Herzen nehmen, die wir im Folgenden noch etwas genauer untersuchen.

1. Bedacht: Stoppe Multitasking

Das größte Hindernis für die Erstellung von erfolgreichem Slow Content sind die ganz normalen, täglichen Ablenkungen in Form von E-Mails, Social Media und ständigen Benachrichtigungen. Sie verhindern kreatives Denken und verändern die Art und Weise, wie wir uns durch den Tag bewegen.

Wenn wir nach Tiefe streben, müssen wir uns den Raum nehmen, in dem wir diese Tiefe auch entwickeln können.

Deaktiviere also alle Benachrichtigungen, schalte dein Smartphone und dein Telefon aus und begib dich an einen Ort, an dem du in Ruhe arbeiten kannst. Und dann nimm dir ausreichend Zeit für Brainstorming, Recherche und das Produzieren von Slow Content.

In der Zeit von allgemeinem Content-Überdruss müssen wir uns überlegen, wie der Wendepunkt dafür aussieht und welche Rolle wir als Marketers dabei spielen wollen.

2. Tiefe: Nimm dir die Zeit für deine Content-Ideen

Nimm dir die Zeit, um deine Content-Ideen reifen und wachsen zu lassen. Betrachte diese Tätigkeit einfach als einen Teil deiner täglichen Arbeit und gib ihr den Raum, den sie benötigt.

Denke immer daran, gut entwickelte Geschichten erzielen eine größere psychologische Wirksamkeit: Denn, wenn sie den Leser berühren, bleiben sie auch in seiner Erinnerung haften.

3. Integrität: Übe langsames Denken

Wir alle verfallen oft dem Irrglauben, dass wir unsere LeserInnen nur noch mit kurzen, knackigen Headlines und sensationellen Schlagzeilen erreichen könnten. Wenn auch du deine LeserInnen täglich mit so lauten, schrillen Inhalten bombardieren solltest, dann bist du nur eine weitere schreiende Marke – die sich nicht etablieren wird.

Verlangsame deinen Ideenfindungsprozess: Erkunde deine Gedanken! Überlege dir in Ruhe, welche Bedeutung die Geschichte, die du erzählen möchtest, für dein Unternehmen hat.

EXTRA: Konversion fördern mit deinem Content: So geht’s!

Warum sollten KMU Slow-Content-Marketing betreiben?

Möchtest du dein Unternehmen erstmals „online bringen“? Oder bist du schon einen Schritt weiter und möchtest deinen Conversion- oder Sales-Funnel aufsetzen oder optimieren?

In beiden Fällen lohnt sich Slow-Content-Marketing für dich. Langfristig gesehen bietet es dir besonders diese beiden folgenden Vorteile.

Vorteil 1: Weniger Kosten, mehr Leads

Mit Slow-Content-Marketing produzierst du Inhalte, die sich deine Zielgruppe tatsächlich so wünscht. Über deinen Blog und deinen Newsletter weckst du so sehr schnell das Vertrauen in dich und deinen Service oder deine Produkte. Mit einem durchdachten Funnel kannst du dadurch mehr Leads bei weniger Kosten generieren. Denn du produzierst unterm Strich weniger, dafür aber wirkungsvolleren Content.

Vorteil 2: Zufriedene Community und Neukundenpool

Das Ziel von Slow-Content-Marketing ist es, eine Online-Community um dich oder dein Unternehmen herum aufzubauen. Beschenke deine wachsende Leserschaft mit weniger und dafür hochwertigeren Inhalten und du wirst sie zufrieden machen. Dadurch binden sie sich treu an dich oder dein Unternehmen. Sie werden automatisch empfänglich für dein Angebot. Aus dieser Community heraus kannst du nun, mit geschickt eingesetztem E-Mail-Marketing, immer wieder neue KundInnen gewinnen.

5 einfache Tipps, um selbst Slow Content zu erstellen

Zum Abschluss bekommst du noch 5 einfach umzusetzende Tipps für die Erstellung von Slow Content. Denke in erster Linie immer daran: Slow-Content-Marketing ist auch eine Einstellungssache!

  1. Bevor du deinen nächsten Blogbeitrag, Newsletter oder dein nächstes Video produzierst: Überlege dir ausführlich, was du damit genau erreichen möchtest.
  2. Frage dich, wie du deinen Inhalt mit ausgiebigerem Brainstorming und gründlicher Recherche weiter verbessern kannst.
  3. Identifiziere, welche Content-Art du gerne erstellst (zum Beispiel Grafiken, Videos, lange Texte).
  4. Überlege dir dann, welche Inhalte die größte Wirkung für dich und deine Community erzielen werden.
  5. Beziehe anschließend diese Überlegungen mit ein und vereinfache deinen Content-Erstellungsprozess langfristig.

Jana Diebold

Jana ist Gründerin und CEO von SLOCO – Agentur für Slow-Content-Marketing. SLOCO ist eine der ersten Agenturen im gesamten DACH-Raum, die KMU dabei hilft, mit Slow-Content-Marketing online neue Kunden zu finden und zu binden.

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3 Comments

  • Liebe Jana,
    dem kann ich nur zustimmen. Der Aufbau einer Marke gelingt nicht über Nacht und qualitativ hochwertige Inhalte – wie Blog Artikel mit Tiefgang – schlagen immer reine Marketing-Artikel.
    Das sehe ich auch auf meiner eigenen Website – die beliebtesten Artikel sind auch die längsten und ab besten recherchierten.
    Lg
    Michael

  • Thorsten sagt:

    Danke für den Artikel. Ich kann den „Slow-Mechanismus“ unterstützen und bestätigen. Wir selbst posten wenig dafür aber qualitative Inhalte auf den Kanälen und unserer Webseite. Ich finde das richtige Thema zum richtigen Bedürfnis viel besser als wahllose Inhalte über zig Newsletter. Ich habe mich schon aus über 20 Lettern abgemeldet, weil es einfach zu viele Inhalte waren, die es quer über das Netz gibt.
    Deshalb supporten wir z.B. viel das Thema Präventition und Nachhaltigkeit.

    • Jana Diebold sagt:

      Lieber Thorsten, danke für deinen Kommentar, freut mich sehr, dass dir mein Artikel gefällt. Ich finde auch, dass es mittlerweile dringend an der Zeit ist, die Content-Produktion allgemein wieder zurückzufahren. Weniger ist mehr – das gilt auch in der Kundengewinnung über das Internet :-) Super, dass ihr das auch so seht! Liebe Grüße

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