Der Preis kommt zum Schluss – so lautet eine der erfolgversprechendsten Verkäuferweisheiten. Preise und Konditionen gehören also ans Ende eines Verkaufsgesprächs. Denn:
Wie bitte soll jemand ermessen, ob der Nutzen, den er erhält, seinen Preis wert ist, wenn er das Angebot noch gar nicht kennt?
Wenn der Kunde sofort nach dem Preis fragt, reagiere in etwa so:
„Bevor ich Ihnen jetzt gleich den Preis nenne, lassen Sie uns doch erst einmal sehen, welche Lösung für Sie genau die richtige ist – einverstanden?“
Und nun beginne zunächst mit einigen Fragen und der anschließenden Argumentation. Finde die für den Kunden relevanten Alleinstellungsmerkmale – im (stillen) Vergleich zur Konkurrenz. Bei Vergleichbarem entscheidet immer der Preis.
Preisgespräch: Wie sich die Einstellung verrät
Rechtfertigen oder entschuldige nie die Höhe eines Preises. Achte während des Preisgesprächs besonders auf deine körpersprachlichen Signale. Nicke, wenn du den Preis nennst. Und überprüfe immer wieder, wie dein Preisgespräch auf andere wirkt:
Verkäufertyp: Das Opferlamm
Entschuldigt stammelnd seine hohen Preise, senkt dann schuldbewusst den Blick und wartet stumm auf das ‚Urteil‘ des Kunden. Wer wie ein sanftes Lämmchen tut, muss damit rechnen, dass er bissige Wölfe anlockt.
Verkäufertyp: Das Maschinengewehr
Nennt den Preis und geht dann rechtfertigend mit blitzenden Augen zum Angriff über: „Ja, was glauben Sie, wie teuer heute alles geworden ist! Kaum zu finanzieren! Und die Gesetze! Und die Banken! Und …und … und…!“. Wer so durch die Gegend ballert, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Kunden das Weite suchen.
Verkäufertyp: Die Schrotflinte
Verschießt wahllos alle seine Argumente in der Hoffnung, dass wenigstens eines trifft. Solchen Verkäufern fehlt neben dem Einfühlungsvermögen für seinen Gesprächspartner auch die Intuition, an dessen kaum wahrnehmbarem Wimpernschlag zu erkennen, wann er einen Treffer gelandet hat.
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Preise nennen: Das solltest du dabei beachten
Lege vor oder nach dem Preis nur dann eine Pause ein, wenn der Preis beeindrucken soll, denn Pausen unterstreichen die Bedeutung eines Arguments. Ansonsten nenne den Preis immer im Package zusammen mit einem Argument („Sie zahlen … und Sie erhalten dafür …“). Nenne dabei das für den Kunden wichtigste Argument kurz, knapp, präzise und benutze die Worte des Kunden. Jetzt bloß kein Redeschwall und kein neuerlicher Vortrag! Noch besser ist das ‚Preis-Sandwich‘: Argument – Preis – Argument. Das stärkste Argument kommt dabei zum Schluss – wegen des Echo-Effekts.
Preisgespräch: Wie sich Preiskompetenz zeigt
Preiskompetenz heißt, ausreichend Entscheidungsbefugnisse zu haben, um über Preise, Konditionen und Zugeständnisse effizient verhandeln zu können. Der Verkäufer muss sich in einem vorgegebenen Preiskorridor zwischen Ziel- und Minimumpreis ohne Rücksprache bewegen dürfen. Übrigens halte ich nichts von abgekarteten Preisspielchen zwischen Verkäufer und Zentrale. Kunden mit Intuitions-Radar durchschauen das sofort – und sind sauer.
Wenn ein Konkurrenzangebot mit auf dem Verhandlungstisch liegt, stelle sicher, dass nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden. Dabei zählen nur die Vor- oder Nachteile des Wettbewerbers, die für den Kunden wichtig sind.
Übrigens: Profi-Verkäufer sprechen nicht negativ über ihre Konkurrenz! Denn das hieße, dem Kunden zu unterstellen, er hätte eine schlechte Wahl getroffen. Wer so seine Kunden blamiert und selbst nur groß sein kann, weil er andere klein macht, braucht sich über mangelnden Verkaufserfolg nicht zu wundern.
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Wie die teuersten Preise verkauft werden: 3 Alternativen vorschlagen
Eine gute Strategie ist die, dem Kunden drei Alternativen mit unterschiedlichen Preisen zu nennen. Die Finger können dabei mitzählen.
„Hierbei gibt es für Sie drei, drei unterschiedliche Möglichkeiten: 1. …, 2. …, 3. … .“
So kann der Kunde selbst entscheiden. Die beste Alternative nennt man dabei am Ende und macht sie besonders attraktiv, indem man beispielsweise einen günstigeren Package-Preis anbietet.
„Ich kann Ihnen die Alternative drei, also die gerade genannte, am ehesten empfehlen. Ihnen bringt das …, und wir können obendrein über einen interessanten Package-Preis sprechen.“
Das haben Untersuchungen ergeben:
Werden alle drei Varianten neutral präsentiert, entscheiden sich Kunden meist für die mittlere. Denn in der Mitte liegt man am wenigsten falsch. Werden hingegen nur zwei Lösungen präsentiert, entscheiden sich die meisten Kunden für die billigere.
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Preisgespräch: Variantenreichtum ist gefragt
1. Variante: Das scheinbar teure Angebot
Du bringst Argumente vor, die den Eindruck erwecken, dass dein Angebot sehr teuer ist. Kommt es dann zum Preis, erscheint dieser plötzlich erfreulich günstig. Wenn du dagegen dem Kunden die günstigere Variante verkaufen willst, nennst du, sozusagen als Schocker, zunächst den hohen Preis („Im teuersten Fall …“), so dass das zweite, deutlich günstigere Angebot plötzlich in den Bereich des Machbaren rückt.
2. Variante: Das Angebot ist knapp
Machen Sie das Angebot knapp. “Wenn Sie bis zum … kaufen, kann ich Ihnen die kostengünstige Variante A zum Einführungspreis zusichern. Ab dem … wird sie dann um x Prozent teurer.“ Oder: „Das sind unsere letzten Stücke zu diesem Preis. Die nächste Lieferung wird um x Prozent mehr kosten.“ Ist ein Artikel (scheinbar) knapp, gewinnt er entscheidend an Anziehungskraft. H&M hat uns das mit der Karl Lagerfeld-Kollektion vor Jahren eindrucksvoll deutlich gemacht.
3. Picasso-Variante: Erfahrung zahlt sich aus
Von ihm wird erzählt, dass er einmal nach dem Preis eines gerade fertig gestellten Bildes gefragt wurde. Er nannte eine extrem hohe Summe. Nun wollte der Gesprächspartner noch wissen, wie lange er denn zum Malen des Bildes gebraucht hätte. „Acht Stunden“, antwortete Picasso. „Da haben Sie ja einen fast schon unverschämt hohen Stundenlohn“, entgegnete der Kunstliebhaber. „Sie rechnen falsch, mein Freund“, meinte daraufhin Picasso. „Ich habe zwar in der Tat nur acht Stunden gebraucht, um dieses Bild zu malen, aber achtzig Jahre, um zu lernen, wie das geht.“
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Preisgespräch: Teuer ist relativ
Glaube nie, dein Kunde könnte sich ein Angebot grundsätzlich nicht leisten. Teuer ist relativ.
Viele Menschen sind bereit, für ihre Bequemlichkeit oder für Genuss, Status und Show tief in die Tasche zu greifen.
Schönheitschirurgen erzählen immer wieder von Kundinnen, die auf einen Urlaub verzichten, um im nächsten dann, ein wenig umgebaut, ganz groß herauszukommen. Wer etwas wirklich haben will, der findet auch Mittel und Wege, sich seine Träume zu erfüllen. Ein guter Verkäufer malt solche Träume in bunten Bildern aus: „Gönnen Sie sich doch einmal etwas ganz Besonderes, zum Beispiel …!“ So erlaubt sich dein Kunde plötzlich den kleinen Luxus, den er sich bisher versagt hat.
Generative KI ist der Assistent, den ich mir schon immer gewünscht habe und der (fast) alles weiß. Und Machine Learning…
Interessanter Artikel zum RWE Aktienkurs, vielen Dank für die detaillierte Analyse! Ziemlich überraschend, wie stark die Aktie in letzter Zeit…
Ganz ohne Kapital klappt es nicht, aber bootstrappen bringt auch viele Vorteile. Ich bin froh kein Fremdkapital aufgenommen zu haben.…