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Rumms! Beim bajuwarischen Volksentscheid vom vergangenen Sonntag haben sich 61 Prozent der Wähler für ein Rauchverbot in der Gastronomie ausgesprochen. Ohne Ausnahme.

Es hat sich ausgequalmt in weiß-blauen Landen! Doch dem nicht genug: Die Anti-Raucher-Front will mehr, nämlich den bundesweiten Total-Rauch-Stopp in der Gastronomie!

Unterstützung bekommt sie dabei von einer Dame namens Carola Reimann. Die ist SPD-Politikerin sowie Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des Bundestages und meinte keck zur Frankfurter Rundschau: „Es kann nicht sein, dass Menschen ihre Gesundheit ruinieren müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Wir dürfen keine Arbeitnehmer erster und zweiter Klasse haben“.

Ja, oder noch schlimmer! Irgendwann haben wir gar keine Arbeitnehmer mehr! Auch außerhalb der Gastronomie! Weil der qualmende Arbeitnehmer selbst alle in den Tod reißt: Sich und die um ihn herum!

Also: Komplettes Rauchverbot auch im Arbeitsleben!

Oder doch nicht?

Asche auf mein Haupt

Ok, ich gestehe: Ich war ja auch mal einer von denen. Munter qualmte ich vor mich hin und hielt das Gezeter der Nichtraucherfraktion für reichlich übertrieben. Das bisschen Rauch, also bitte!

Irgendwann, ich glaube es war ein Film über einen Lungenkrebspatienten, wurden mir aber all meine verdrängten Ängste das Rauchen betreffend schlagartig bewusst. Und ich hörte auf. Von einem Tag auf den anderen. Ohne es zu vermissen. Ohne Entzugserscheinungen. Einfach Nichtraucher geworden. Und geblieben.

Alles nur Schall und Rauch?

Hat der Mensch nun ein Recht darauf zu rauchen? Bleiben wir in unserem unternehmerischen Kontext: Hat der Arbeitnehmer ein Recht darauf am Arbeitsplatz zu rauchen?

Das sagt Wikipedia:
„Arbeitgeber sind daneben durch die Arbeitsstättenverordnung verpflichtet, den Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Der Arbeitgeber hat danach die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, damit die nicht rauchenden Beschäftigten in Arbeitsstätten wirksam vor den Gesundheitsgefahren durch Tabakrauch geschützt sind (§ 5 ArbStättV). […] Arbeitnehmer haben demnach grundsätzlich Anspruch auf einen rauchfreien Arbeitsplatz. Dagegen haben Raucher keinen Anspruch, dass ihnen das Rauchen während der Arbeit oder der Pause ermöglicht wird.“

Also könnte man es auf der Arbeit einfach verbieten!

  • Der rauchende Arbeitnehmer gefährdet sich und seine Mitmenschen!
  • Der rauchende Arbeitnehmer ist weniger produktiv, weil er die Arbeit für das Rauchen unterbrechen muss!
  • Der rauchende Arbeitnehmer stinkt!

HALT! Es gibt auch Argumente gegen ein Rauchverbot am Arbeitsplatz:

  • Der rauchende Arbeitnehmer ist in Wirklichkeit produktiver, weil er ja eben regelmäßig kleine Pausen macht!
  • Der rauchende Arbeitnehmer ist kommunikativer, weil er während der Raucherpause mit Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch kommt, wodurch
  • er besser vernetzt ist als seine nicht rauchenden Kollegen, weil er so mit Mitarbeitern in Kontakt kommt, mit denen er sonst überhaupt keine Berührungspunkte hätte!

Blassen oder blauen Dunst?

Meine Frage an die Unternehmer.de-Leserinnen und -Leser:

  • Brauchen wir für die Gastronomie ein Rauchverbot in ganz Deutschland?
  • Und: Brauchen wir ein komplettes Rauchverbot auch am Arbeitsplatz?

(Bild: © NatUlrich – Fotolia.com)

Der Unternehmer

Der Unternehmer spricht Tacheles! Schonungslos kommentiert er aktuelle Geschehnisse des deutschen Wirtschaftslebens und er will Ihre Meinung dazu hören! Seine Kolumne "Prime Time Tacheles" lesen Sie regelmäßig und exklusiv auf Unternehmer.de!

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