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Menschen neigen zu ihrem eigenen Rhythmus. Manche Menschen leben ihre Spontanität an den Tag, andere takten alles im Voraus genau durch, weil ihr perfekt organisierter Alltag nichts Anderes zulässt. Natürlich handelt es sich bei beiden Verhaltensweisen um Extreme, die auch anecken können, wenn sie aufeinandertreffen. Wie kann man hier die goldene Mitte finden, um intuitive Entscheidungen zu erlauben, ohne dabei den Faden zu verlieren? In diesem Gastbeitrag wird erklärt, wie man in 6 Schritten lernt, einige Ausreißer im perfekten Lebensplan zuzulassen – ungezwungen statt kalkuliert.

Wer alles plant, wird doch überrascht

Natürlich verlangt das berufliche sowie private „Tagesgeschäft“ einen gewissen Organisationsgrad ab. Doch wer dem alles unterordnet, verdonnert sich im Grunde zu einer phlegmatischen Haltung, die nahezu allergisch auf alles Ungeplante reagiert. Dabei ist ein gewisses Maß an Spontanität mehr als nur das Salz in der Suppe. Sie ist auch ein Stück Lebenskompetenz. Das Leben liebt es nämlich, uns Bälle zuzuspielen, auf die wir so nicht vorbereitet waren. Im Guten wie im Schlechten. Und kein Maß an preußisch beflissener Planung kann diesbezüglich alles einpreisen. Es braucht also auch Mut zur Spontanität. Die entwickelt man nicht, wenn man sich in einen emotionalen Kokon aus Planung und immer gleichen Abläufen zurückzieht. Doch leider tun viele Menschen genau das.

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Gewohnheiten bieten Sicherheit …. bis sie es nicht mehr tun

Eine Redensart besagt: „Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss.“ Das klingt vernünftig …. solange es nicht besonders hoch springen muss. Doch so spielt das Leben nun mal nicht. Irgendwann tun sich immer Abgründe und Hürden auf, die uns aus unserm Trott reißen. Die Frage ist: Sind wir dafür gewappnet, wenn es passiert? Oder passt uns das gerade so überhaupt nicht in den Kram? Sehen wir eine Herausforderung oder sehen wir ein Problem? Menschen, die alles Ungeplante ablehnen bzw. zu vermeiden trachten, neigen zu letzterer Betrachtungsweise. Jede Herausforderung und alles Außerordentliche (sofern es nicht der Lottogewinn ist) ist „problematisch“. Darin entlarvt sich das perfide Element, das sich häufig als rigider Organisationsgrad tarnt. Denn im Grunde ist so durchs Leben zu schleichen nichts weiter als verkappter Pessimismus!

Wer immer alles durchplanen will (am besten von möglichst langer Hand), gibt sich im Grunde genommen nicht nur als Phlegmatiker sondern auch als Pessimist zu erkennen – mit dem entsprechenden Kontrollzwang. Für Spontanität bleibt da wenig Platz. Dabei ist gerade Spontanität so dringend notwendig, um eine solche Haltung abzulegen. Überbordender Kontrollzwang ist vieles – aber ganz sicher nicht konstruktiv. Im Grunde genommen ist er eine emotionale Chimäre, die uns emotionale Sackgassen als tolle Aussicht verkauft. Die Fähigkeit zu Spontanität – und mit ihr zu Improvisationstalent, Neugier und schlussendlich Lebenslust – verkümmert dabei.

Spontanität will kultiviert werden

Spontanität verhält sich wie ein Muskel. Und wer diesen nicht ab und an fordert, darf sich nicht wundern, wenn er verkümmert – und dann vehement protestiert, wenn er gefragt ist. Das muss nun nicht heißen, dass du auf Gedeih und Verderb zum Actionjunkie werden musst. Doch ab und zu mal die Zügel ganz bewusst aus der Hand zu geben, ist gut für die Balance. Im Folgenden sechs Hinweise, wie du eine entsprechende Geisteshaltung kultivieren kannst.

1. Weniger denken, mehr tun! – Paralyse durch Analyse sorgt dafür, dass wir uns in Planspielen und Scheingefechten verlieren. Alles wird geplant …. und gleichzeitig auf die lange Bank geschoben.

2. Keine falschen Hemmungen – Hadern und Zaudern ist oftmals nichts weiter als der innere Phlegmatiker, der gewohnheitsmäßig protestiert. Wenn du dich als zögerlich erlebst, sei ehrlich und prüfe genau, wo diese Stimmung herrührt. Gib ihr nicht einfach aus Prinzip nach.

3. Verlasse bewusst mal die Komfortzone – Bequemlichkeit ist bekanntlich die Werkbank des Teufels. Entspannst du dich wirklich … oder versteckst du dich einfach?

4. Lass dich auf den Moment ein – Als Kinder war es für ans alle ganz normal, bewusst und mit Begeisterung (!), die ausgelatschten Pfade zu verlassen. Sich morbide am Alltagsgeschehen festzuklammern, entspricht weder unserem Naturell noch unserem Potenzial. Deswegen: Bieg doch einfach mal scharf ab. Auf das Risiko hin, dass es dir gefallen könnte!

5. Suche neue Erfahrungen – Hast du manchmal das Gefühl, dass dein Zeitgefühl im Grau des Alltags verlorengeht? Das ist im Grunde ein Alarmsignal. Raus aus der Austauschbarkeit des Alltags und Neues erleben, ist dringend angesagt!

6. Spontanität ist Freiheit – Das Hamsterrad des tristen Alltags ist ein Gefängnis, in dem wir Gefangene und Wärter zugleich sind. Wir selbst haben die Verantwortung für unsere eigene Freiheit. Wer sich vor ihr drückt, wird immer auf der Stelle treten.

Anne Seidel

Anne Seidel ist ausgebildete Mindset-Coach und Speakerin. Seit mehr als 20 Jahren unterstützt Sie das Unternehmen Modepark Röther in der Personalführung und im Motivationstrainings der über 60 Angestellten. Seit 2020 befähigt sie vermehrt Frauen sich aus dem alltäglichen Hamsterrad zu befreien und die Grenzen ihres Goldenen Käfigs für sich neu zu definieren. Das Ziel ihrer Online-Kurse ist es, sie in ihrem Selbstbild zu stärken, Lebensfreude wiederzufinden und selbstbestimmt durch Leben zu gehen.

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