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Durch die Maßnahmen und Einschränkungen, die mit dem Coronavirus einhergehen, leiden viele Unternehmen derzeit enorm. Arbeitnehmer haben Angst um ihren Arbeitsplatz, Existenzen von Menschen sind bedroht. Einigen bleibt nichts anderes übrig, als Kurzarbeit anzumelden. Viele hoffen, dass eine Insolvenz ausbleibt und sie nach der Krise wieder auf die Beine kommen. Selbstständige, die es endlich geschafft haben ihre Träume zu verwirklichen, müssen mit ansehen, wie diese wie eine Seifenblase zerplatzen.

Doch einige Unternehmen konnten aus der Not eine Tugend machen. Sie verlagern ihr Geschäft auf Produkte um, die zurzeit stark nachgefragt sind, um sich so zumindest übergangsweise über Wasser zu halten. Betriebe müssen ihr Geschäftsmodell der aktuellen Situation anpassen. Unternehmerisches Denken, neue frische Ideen und kreative Lösungen sind gefragt – Die Chance also, den eigenen Betrieb komplett auf den Kopf zu stellen und neu aufzustellen. Möglicherweise hat diese Veränderung auch nach der Pandemie noch Bestand und beweist sich als voller Erfolg.

Von Rabattaktionen und Desinfektionsmittel

In der Gastronomie, #supportyourlocals, wird zurzeit verstärkt auf Lieferdienste oder Abholstationen gesetzt. Stammkunden können Gutscheine kaufen und diese zu einem späteren Zeitpunkt einlösen. Viele bieten sogar noch einen Gratis-Kaffee an oder einen 10 Prozent Rabatt beim Einkauf eines Gutscheins. Unterschiedlichste Branchen versuchen nun über digitalen Kanäle ihre Geschäfte aufrechtzuerhalten. Sie bieten kostenlosen Versand oder Retouren an oder werben mit Rabattaktionen. Andere wiederum haben noch gar keinen Online-Shop und stampfen gar in 24 Stunden einen aus dem Boden, nur um jetzt nicht unterzugehen.

Die ganze Welt muss sich an die neue Situation anpassen.

So auch die Industrie. Der Automobilkonzern Volkswagen bereitet die Teileproduktion für Medizingeräte vor. Doch nicht nur Medizingeräte, sonder auch Desinfektionsmittel ist aktuell Mangelware. Wusstest du, dass mittlerweile immer mehr Firmen wie zum Beispiel Becks und weitere Spirituosenhersteller in die Produktion mit einsteigen?

EXTRA: #staythefuckhome & #staypositive: Social Media & Corona

Plexiglas-Schutzwände und Atemschutzmasken

Anstatt auf Kurzarbeiten zu setzten, entschloss sich der Geschäftsführer des Messebau-Unternehmens „Fair Care!“ Sven Obert aus Frankfurt, die Produktion umzukrempeln und Plexiglas-Schutzwände zu fertigen. Zudem hat eine Vielzahl an deutschen Kleidungs-und Textilherstellern ihre Produktion umgestellt, um wiederverwendbaren Mund- und Nasenschutz herzustellen. So auch das Startup „BeWooden“ aus Bad Vilbel, das eigentlich hochwertige Mode-Accessoires aus Holz produziert und verkauft. Da allerdings momentan Mundschutzmasken gefragter sind als Fliegen oder Manschettenknöpfe und dringend benötigt werden, wurde umgerüstet. Diese werden im Online-Shop verkauft und sind waschbar. Außergewöhnliche Zeiten erfordern nun mal außergewöhnliche und schnelle Maßnahmen.

Bäckerhandwerk & Drive-In für Klopapier

Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e. V. wirbt mit dem Hashtag: #wirbackendas – gemeinsam!. Auf der Homepage finden die Bäckereien Ideen und Anregungen für den Umgang und die Kommunikation mit den Kunden. Auf den Social-Media-Kanälen können sie den Hashtag #offenfürdich verwenden, um zu signalisieren, dass Brot für jeden nach wie vor erhältlich ist. Der Verband schlägt vor, einen Lieferservice oder verschiedene Angebote anzubieten.

Ein weiteres Beispiel, wie der Corona-Krise getrotzt werden kann, ist Carlos Martinez aus Bremen. Er hat sein spanisches Lokal Muchos Más, kurzerhand in einen spanischen Supermarkt umfunktioniert. Seine Kunden bekommen nun Chorizo und Co. für zu Hause eingepackt. Zwar nicht in Tapas-Schälchen, sondern als Ganzes, wer aber auf die Schälchen nicht verzichten möchte, kann diese vor Ort direkt mit einkaufen.

Man mag es kaum glauben, aber zu Zeiten von Corona ist Toilettenpapier ein seltenes Gut. So ist auch die Nachfrage nach Toilettenpapier in einem Baumarkt in Hessen regelrecht explodiert. Der Marktleiter konnte kurzerhand über Händler noch etwas der heiß begehrten Ware besorgen und hat sich dazu entschieden, es to go zu verkaufen. Was eigentlich nur Fast-Food-Ketten anbieten, kann jetzt auch ein Baumarkt: Einen Drive-In-Schalter, bei dem man Toilettenpapier kaufen kann. Auf dem Parkplatz heißt es jetzt: Vorfahren, bezahlen und mitnehmen. Not macht bekanntlich erfinderisch.

Livestreams und virtuelle Getränke

Wegen der Corona-Pandemie wurden weltweit sämtliche Veranstaltungen abgesagt oder verschoben. Betroffen sind alle – Clubs, Theater, Kabarett, Comedy aber auch Fitnessstudios. Eines haben sie aber alle gemeinsam: Sie verlagern alles in Netz und streamen ihre Programme live. Getreu dem Motto: #stayhome, #staysafe, #stayhealthy. Viele Clubs hosten Livestreams, wo man sich teilweise virtuelle Getränke kaufen und sie somit unterstützen kann. Für gewöhnlich erwirbt man die Drinks über die Homepage oder einen Onlineshop. Deutschlandweit streamt jetzt auch diverse Theater die eigenen Aufführungen live ins Netz. Je nach Branche ist doch so einiges möglich, auch in dieser schweren Zeit.

Selbstverständlich ist die aktuelle Zeit so oder so für jeden von uns schwer. Die einen meistern sie leichter, die anderen leider eher weniger. Wenn wir uns aber von anderen Menschen inspirieren lassen und versuchen so gut es geht uns gegenseitig zu unterstützen, fällt der Schaden womöglich etwas geringer aus.

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