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Oft wird die Entscheidung für eine Idee durch Unsicherheit und Größe des Projekts lange hinausgezögert. Eine Aufteilung des Projekts in einzelne Schritte verschafft dir nicht nur eine bessere Übersichtlichkeit, sondern auch schnelleres, iteratives Arbeiten, effizienteres Verproben formulierter Thesen und nicht zuletzt eine flexiblere Steuerung des Budgets.

Auch wenn das ganzheitliche Ziel der Idee für dich klar formuliert ist, gilt es für jeden Schritt ein eigenes Ziel festzulegen.

Was will ich mit dem nächsten Schritt erreichen?

Das Ziel sollte dabei immer eine bestehende Unklarheit adressieren – beziehungsweise eine These, die du in der Ideenphase formuliert hast, in den Vordergrund stellen. Dabei lassen sich in der Regel zwei Ausprägungen ausmachen:

  1. Nutzer: Sind die Annahmen, die ich bezüglich des späteren Nutzers/Kunden getroffen habe, richtig?
  2. Funktion: Wie lässt sich die Idee technisch umsetzen? Welche Aspekte habe ich noch nicht bedacht?

Diese beiden Varianten geben dir unterschiedliche Richtungen vor, die innerhalb der Ausarbeitung konkretisiert werden.

Iteratives Vorgehen innerhalb eines Schrittes

Ist das Ziel für dich und alle Beteiligten definiert und verständlich, werden folgende drei Punkte durchgeführt:

  1. Prototyp: Wähle dein benötigtes Ergebnis.
  2. Validierung: Lege ein Testszenario fest – sowohl für extern als auch intern.
  3. Evaluation: Bereite kontinuierlich die Entscheidung für den nächsten Schritt vor.

Anhand dieser Checkliste kannst du die einzelnen Punkte im Detail durchgehen:

1. Prototyp: Was benötige ich als Ergebnis, um meine Fragestellung zu überprüfen?

Je nachdem welches Ziel du für deinen Weg definiert hast, gilt es den richtigen Output zu generieren. Daran kannst du die Zielstellung überprüfen:

  1. Um erste Nutzererfahrungen zu sammeln, die dir Aussagen über Gefallen, Nutzbarkeit und Interesse zeigen, liefert ein visueller Prototyp die nötige Basis. Mockups beispielsweise ermöglichen eine schnelle Visualisierung der Idee. Dieser Output bildet eine verwertbare Basis in den Testszenarien mit den Kunden.
  2. Je technischer und ergebnisorientierter die Fragestellungen sind, desto mehr muss sich die Umsetzung auf die funktionale Ebene fokussieren. Schön visualisierte Anwendungen reichen nicht – die Funktionalität und das reale Ergebnis müssen überzeugen. Im Rahmen der Einteilung des Projektes solltest du nicht in einem Schritt die volle Funktionsbreite in den Vordergrund stellen, sondern die relevantesten Funktionen Schritt für Schritt umsetzen.

2. Validierung: Was mache ich mit dem Ergebnis?

Das Testing ist der wichtigste Kontakt der Idee nach außen.

Der spätere Nutzer gibt dir aktives Feedback, entwickelt die Idee weiter und ist gewissermaßen das erste Gate. Basis des Testing ist die formulierte Zielstellung, denn daraus ergeben sich Fragen wie:

  1. Brauchen und verstehen die adressierten User überhaupt die Idee? Klassisches User Testing hat als Ziel eben diese Antwort herauszufinden.
  2. Können die User die Funktionen nutzen? Oder sind die Funktionen zu komplex und liefern keinen Mehrwert? Lösen sie denn genau das ursprünglich erdachte Problem?

Usability Testing zielt darauf ab herauszufinden, wie der Nutzer mit der App umgeht, was ihm fehlt und was nicht. Allerdings darfst du die internen Testszenarien nicht unterschätzen und solltest dir auch Feedback von relevanten Beteiligten im Unternehmen einholen.

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3. Evaluation: Wie kann ich anhand von Messkriterien entscheiden, ob und wie ich weitermache?

Da der gesamte Prozess in einzelne Schritte unterteilt ist, musst du auch nach jeder Feedbackrunde – ob intern oder extern – die nächsten Schritte festlegen. Klassische KPIs, darunter etwa Kosten, zeitlicher Aufwand, Komplexität und Kundenfeedback, verschaffen dir einen ersten Überblick. Doch auch neue Aspekte, die im Verlauf die Idee erweitern (oder verwässern), musst du im Auge behalten und klar priorisieren. Bei der Einordnung der Aspekte kann dir helfen, diese nach Wichtigkeit und Machbarkeit einzuordnen. Die Relevanz spiegelt dabei den (Kunden-)Nutzen, die Machbarkeit den dahinterstehenden Aufwand wider.

Leider gibt es nicht den einen Bewertungsbogen zur Entscheidung für deinen nächsten Schritt – vielmehr musst du dir anhand der Zielstellung die genauen Kriterien bereitlegen.

In kleinen Schritten denken und arbeiten

Hast du die Fragen beantwortet und entsprechende Ergebnisse beziehungsweise nützliches Wissen generiert, beginnt der nächste Schritt nach derselben Prozedur. Das Wissen aus den vorherigen Schritten hilft dir dabei, eine bessere Einschätzung und Selektion des nächsten Schrittes zu bekommen.

Die Aufteilung des Projektes in einzelne Schritte sowie die iterative Bearbeitung derer zeigen auf, dass es in einem Umsetzungsprozess wichtig ist, in kleinen Schritten zu denken und zu arbeiten, diese regelmäßig zu überprüfen und immer wieder neu zu priorisieren. So bringst du die Idee vom virtuellen Gedankenraum greifbar auf die Straße – individuell und transparent.

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Sven Tollmien

"Von Beginn an mitgestalten" – Das ist der rote Faden, der sich durch Sven Tollmiens berufliches Leben zieht. Seine Erfahrung in der Trendforschung bei TRENDONE bildet das "von Beginn an" ab. Die jetzige Station, die Umsetzung von Ideen zu Innovationen, steht für das "mitgestalten". Die Manufaktur für Business Technologien (Mabute) hat das Ziel, digitale Strategien und Ideen in die Tat umzusetzen – mithilfe von Ideensparring, Prototyping und Begleitung des Go-To-Markets. Ihre wichtigste Aufgabe allerdings: den Kunden die Unsicherheit vor dem ersten Schritt nehmen.

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