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„Weißt du schon das Neueste? Die Sekretärin und der Chef haben was miteinander!“ „Hast du’s schon gehört? Die Firma soll verkauft und viele Mitarbeiter entlassen werden!“ Die Gerüchteküche brodelt. Der neueste Klatsch und Tratsch, geheime Nachrichten, die ungewollt nach außen dringen, Spekulationen, aber auch dreiste Lügen – All das verbreitet sich auf dem Flur, in der Kaffeeküche, oder sogar an den Schreibtischen rasend schnell. Diese Art der Kommunikation wird auch Flurfunk genannt:

Unter Flurfunk versteht man umgangssprachlich die inoffizielle Weitergabe von Informationen innerhalb eines Unternehmens, einer Behörde oder eines Verbandes.

Insbesondere Chefs bereitet dieser informelle Informationskanal Sorgen, da er nur schwer zu lenken und kaum zu kontrollieren ist. Zwar kann Flurfunk auch positives bewirken – so ein Pläuschchen unter Kollegen hilft definitiv dabei, Unmut loszuwerden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Dennoch hat er auch seine Schattenseiten und kann schnell in Mobbing enden, was sich wiederum negativ auf das Arbeitsklima und das Wohlbefinden der Mitarbeiter auswirkt. Wir verraten dir, wie du als Führungskraft mit Flurfunk und Lügen im Büro richtig umgehst und wann du eingreifen solltest.

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Für Transparenz sorgen

Unzureichende Informationen, Rachegelüste, Neid und Missgunst: Wenn sich Mitarbeiter auf offizieller Ebene nicht ausreichend informiert oder ungerecht behandelt fühlen, ist der Nährboden für Gerüchte bereits gesät. Besonders während Krisenzeiten innerhalb der Firma nutzen Kollegen diesen informellen Nachrichtenkanal untereinander um Stress abzubauen. Als Führungskraft musst du der Frage auf den Grund gehen, wieso der Flurfunk momentan so floriert.

Wodurch wird er angeheizt? Sind es persönliche Motive oder ist es die Angst vor Veränderungen im Unternehmen?

Möchtest du dem Flurfunk im Büro den Wind aus den Segeln nehmen, so solltest du für eine sehr transparente Kommunikation am Arbeitsplatz sorgen. Hinterfrage bisherige Kommunikationswege, schließlich ist eine offene Informationspolitik auch in Hinsicht auf die Mitarbeitermotivation und Produktivität entscheidend. Misch dich als Chef ruhig öfter unter deine Angestellten. Denn auch so simple Dinge wie Team-Events, das gemeinsame Mittagessen mit Kollegen und Betriebsfeiern können dabei helfen, das Wir-Gefühl zu stärken und vorschnelle Gerüchte aus dem Weg zu räumen.

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Bei Unwahrheiten sofort eingreifen

Flurfunk kann auch zu weit gehen und zwar dann, wenn bewusst Lügen gestreut werden, um dem Unternehmen oder Mitarbeitern zu schaden. Freie Meinungsäußerung hört da auf, wo andere Menschen diffamiert, angegriffen und bedroht werden. Das kann im schlimmsten Fall sogar arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, denn:

Wer Lügen im Büro verbreitet, die andere Kollegen herabwürdigen oder in Ihrer Würde verletzen, kann mit einer fristlosen Kündigung rechnen.

Deshalb solltest du als Führungskraft bei Mobbing und Unwahrheiten sofort eingreifen und die relevante Quelle schnellstmöglich ausfindig machen. Hierbei empfiehlt es sich immer, das Gespräch mit den Betroffenen zu suchen. Zeige die Konsequenzen auf, sollte das unerwünschte Verhalten kein Ende nehmen. Aufgrund deiner Fürsorgepflicht als Führungskraft bist du nämlich gesetzlich dazu verpflichtet, das Wohlbefinden deiner Angestellten am Arbeitsplatz zu gewährleisten.

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Tamara Todorovic

Tamara Todorovic studierte Germanistik und English and American Studies. Von 2019-2021 absolvierte sie ihr Volontariat bei unternehmer.de. Tamara schrieb u.a. zu den Themen Psychologie, Management und Social Media. Außerdem war sie für den Ausbau des Video-Marketings sowie diverse SEO-Maßnahmen zuständig.

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2 Comments

  • Ricarda sagt:

    Schöner Artikel! Aber sollte man Unwahrheiten und Lügen überhaupt Beachtung schenken?

    • Tamara Tamara Todorovic sagt:

      Vielen Dank, Ricarda! Das kommt ganz auf das Ausmaß der Unwahrheiten und Lügen an. Wenn man jedoch ein ernstes Problem ignoriert, kann sich aus einem anfangs unbedeutenden Gerücht schnell der Strafbestand der „üblen Nachrede“ entwickeln. Von daher empfiehlt es sich, das Ganze nicht aus den Augen zu lassen und bei Bedarf dagegen vorzugehen.

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