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Wie können deine Präsentationen begeistern? Sicher hast du schon mal bei Amazon den Suchbegriff „Präsentation“ eingegeben, oder? Unglaublich, was für eine Flut an Büchern dann über den Bildschirm schwappt. Und nochmal genauso viele, wenn du nach „Kommunikation“ suchst. Oder „Medientraining“. Zum großen Teil haben diese Titel alle eins gemeinsam: Sie setzen außen an.

„Gehen Sie auf und ab.“

„Auf keinen Fall die Arme verschränken.“

„30 Prozent lauter sprechen.“

„Maximal 20 PowerPoint-Slides verwenden.“

So lauten nur vier der Ratschläge, die du in solchen Titeln in Hülle und Fülle findest. Sie stellen Regeln auf, geben Verhalten vor und überschütten uns mit Dos und Don‘ts für die scheinbar perfekte Präsentation. An sich sind das natürlich keine schlechten Tipps. Doch sie erfassen nicht das Wesentliche.

Eine Präsentation beginnt nicht erst, wenn du auf der Bühne stehst. Und sie ist auch nicht bloß ein schlichtes Herunterrattern von Inhalten – Begeisterung kann so nämlich nicht aufkommen.

EXTRA: Begeisterung, Motivation & Willenskraft: 3 Strategien

Inszenierung ist die halbe Miete

Präsentationen leben nicht von ihren Inhalten. Es ist primär die Inszenierung, die darüber entscheidet, ob deine ZuhörerInnen gebannt an deinen Lippen hängen – oder sich Tagträumen hingeben. Du kannst das nicht wirklich nachvollziehen? Dann schaue dich einmal um, welche große Rolle Inszenierungen in unserem Alltag spielen. Wir merken es oft gar nicht mehr.

Angenommen, es ist Freitagabend und du gehst in eine angesagte Cocktailbar. Schickes Interieur, angenehme Lounge-Musik und exzellenter Service. Du bestellst einen „Sex on the Beach“ für 15 Euro.

Stopp! Merkst du es?

Eigentlich sollte sich an dieser Stelle unser gesunder Menschenverstand melden. Sind wir noch ganz dicht, dass wir so viel Geld für ein paar Zentiliter Wodka und Pfirsichlikör zahlen, gemischt mit etwas Orangen- und Cranberrysaft und Eiswürfeln aus Leitungswasser?

Keine Sorge, du hast deswegen nicht den Verstand verloren. Denn es geht gar nicht um die nackten Zutaten, sondern um das Drumherum. Dafür sind wir gerne bereit, verhältnismäßig viel Geld hinzulegen.

Was heißt das für deine Präsentation?

Du musst die Zuschauer in eine andere Welt entführen, sie von deinem Thema begeistern und in deinen Bann ziehen.

Das funktioniert jedoch nur, wenn du alles bis aufs kleinste Detail genau abgestimmt hast. Inszeniere deinen Vortrag genauso liebevoll wie die angesagte Bar ihre Cocktails. Musik in der richtigen Lautstärke, Cocktail-Servietten, ein Schirmchen … Denn wenn sich hinter allem Pomp nur ein allzu dürftiger Inhalt verbirgt, wirst du dich auf Dauer nicht durchsetzen können.

Knalle deinem Publikum nicht einfach lieblos deine Botschaft um die Ohren. Inszeniere sie bewusst und hingebungsvoll mit Beispielen und Anekdoten. Hier gilt es vor allem, das richtige Maß zu treffen. Auch wenn du gerne „dekorierst“, übertreibe es nicht. Es kommt trotzdem noch auf eine starke Botschaft an.

Sei authentisch und verstell dich nicht

Entscheidend ist auch, dass du dich authentisch gibst. Mir sind in meinen Präsentationstrainings schon viele Menschen begegnet, die zu einer seltsamen Karikatur ihrer Selbst wurden, sobald sie auf der Bühne standen. Authentisch ist das definitiv nicht.

Viele haben schon Rhetorikseminare besucht, um das richtige Präsentieren zu lernen. Ich vergleiche diese Seminare gerne mit „One Size fits all“-Produkten. Jeder kann sie sich überstreifen, richtig gut und bequem sitzen die Sachen aber nur an den allerwenigsten Menschen.

Und genauso ist es mit den Tipps und Tricks, die in solchen Seminaren vermittelt werden. Die Teilnehmer pauken die Techniken ehrfürchtig und glauben, damit die binomischen Formeln des Präsentierens gelernt zu haben. Wenn es nur so einfach wäre. Leider wirken die meisten von ihnen dann wie ferngesteuert und bedienen sich Ausdrucksweisen und Bewegungen, die überhaupt nicht zu ihrer Persönlichkeit passen.

Auf Dauer kannst du dich nicht verstellen, ohne aufzufliegen und als „unecht“ empfunden zu werden.

Versuche daher nicht, jemand zu sein, der du gar nicht bist. Es gibt immer Menschen, die wir auf Grund bestimmter Eigenschaften bewundern. Doch anstatt Idolen nachzueifern, solltest du deine Energie besser auf das konzentrieren, was du bereits hast: Deine eigene Persönlichkeit. Jeder von uns hat die Chance, charismatisch zu werden und mit einem authentischen Auftritt zu begeistern – vorausgesetzt, wir nehmen die Herausforderung an und arbeiten an uns.

Unser Buchtipp: ENTFESSLE DICH

ENTFESSLE DICH

Wie du aus dir machst, was in dir steckt

Taschenbuch: 232 Seiten
Erscheinungstermin: 24. Mai 2018
Preis: 24,95 €

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Welchen Standpunkt vertrittst du?

Jeder von uns hat immer auch eine eigene Meinung und Verbindung zu dem Thema, über das er spricht beziehungsweise sprechen soll. Na dann raus damit! Werde dir bewusst, welchen Standpunkt du vertrittst und was genau du zum Ausdruck bringen willst.

Welche Botschaft möchtest du deinen Zuhörern mit auf den Weg geben?

Wenn es dir gelingt, diesen Kern in deinem Innern freizulegen, bist du dem perfekten Vortrag schon ein großes Stück näher gekommen. Eine hilfreiche Übung ist es, wenn du dein Anliegen in einem einzigen Satz zum Ausdruck bringst.

Du denkst, das geht nicht? Nimm dir ein Beispiel an den besten Storytellern Hollywoods. Die schaffen es sogar, den Inhalt ihres nächsten Films auf ein einziges Wort herunterzubrechen! Häufig hört man:

„In meinem Film geht es um Liebe. Oder Gerechtigkeit. Krieg. Rache…“

Dann erst kommt der ganze Satz. So weit also lässt sich eine Story reduzieren. Was wäre denn dein Wort?

EXTRA: 6 Tipps, um deine Kernbotschaft zu entwickeln

Zuhörer wirklich erreichen

Baue ruhig kleine Anekdoten aus deinem Alltag ein oder ziehe passende Vergleiche heran. Damit langweilst du deine ZuhörerInnen nicht, sondern lässt sie stattdessen einen Blick hinter die Kulissen werfen und gibst ihnen so die Möglichkeit, sich in dich und deine Anliegen hineinzufühlen.

Mit der Zeit solltest du dir einen „Geschichtenspeicher“ zulegen, den du kontinuierlich befüllst. Wenn du mit offenen Ohren und Augen durch den Alltag gehst, werden dir immer wieder Stories und Begebenheiten auffallen, die zu deinem Thema oder Fachgebiet passen. Schreibe sie dir auf, sammele diese Erlebnisse in einem Notizbuch. Wenn du dann das nächste Mal eine Präsentation vorbereitest, wirst du plötzlich einen reichen Schatz an Geschichten haben. Dieser Speicher ist in Zukunft deine größte Ressource. Damit der Funke überspringt, brauchst du Emotionen!

Du bist der Scheinwerfer, der deine Inszenierung erst ins rechte Licht rückt und dich strahlen lässt.

Wenn du auf die Bühne trittst, hast du nicht viel Zeit. Du musst dein Publikum mit den ersten Sätzen für dich gewinnen, sonst war es das. Lege daher direkt mit einer Emotion oder deiner Kernbotschaft los.

Du brauchst einen Knaller direkt zum Einstieg.

So kannst du deine ZuhörerInnen direkt in den ersten Sekunden packen, um sie dann nach und nach mit deinen anschaulichen Argumenten zu fesseln und mit deiner Inszenierung zu berühren. Damit schaffst du Präsentationen, die begeistern.

Georg Wawschinek

Georg Wawschinek hat in über 2.500 Keynotes, Trainings und Workshops zehntausende Teilnehmer weltweit begeistert. Er begleitet das Top-Management internationaler Konzerne, Politiker und all jene, die ihr Charisma und ihre Wirkung verbessern wollen. Er entwickelte die Methode des CoreTelling®, mit der er drei notwendige Kernelemente erarbeitet hat, die begeisternde Auftritte brauchen. Mehr Informationen unter: www.wawschinek.at

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