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Die Top-Leadership-Kompetenz ist und bleibt die Fähigkeit, mit Mitarbeitern erfolgreich zu kommunizieren. Erfolgreiche Führungskräfte:

  • bauen eine wertschätzende Beziehung zu ihren Mitarbeitern auf
  • verstehen die individuellen Motivationsfaktoren
  • sind Coach für deren persönliche Weiterentwicklung

Systemisches Fragen spielt dabei eine zentrale Rolle bei den Herausforderungen im Führungsalltag. Wer nur selbst redet, der redet oft am eigentlichen Thema vorbei.

„Die Natur hat uns zwei Ohren gegeben, aber nur einen Mund.“

Deshalb gilt: Doppelt so viel zuhören, wie selbst reden.

Hast du dir schon einmal die Frage gestellt, in welcher Situation du dich wohler fühlst? Als Redner oder als Fragender? Die meisten fühlen sich besser, wenn sie selbst reden. Aus eigener Erfahrung geben sie jedoch zu, dass Fragen und Zuhören die wichtigeren Fähigkeiten sind.

„Nur wer gut fragt, kann auch gut führen.“

4 Faktoren für eine gute Fragetechnik

  1. Sie schafft eine positive Atmosphäre, Wertschätzung und damit eine motivierende Umgebung.
  2. Sie hilft relevante Informationen von den Mitarbeitern zu erhalten um sie individuell zu führen.
  3. Sie gibt den Mitarbeitern die Möglichkeit, selbst eine passende Lösung für Probleme zu finden und sich persönlich weiterzuentwickeln.
  4. Sie räumt Missverständnisse schon im Vorfeld aus, noch bevor Konflikte im Team entstehen.

Aber aufgepasst: Fragen können auch zu Konflikten führen und Probleme schaffen. Deshalb gilt: In jeder Situation auch die passende Fragetechnik nutzen!

EXTRA: Konfliktmanagement: Wenn Mitarbeiter streiten …

Besseres Verständnis erlangen und Konflikte vermeiden

In bestimmten Situationen kommt es darauf an, die Hintergründe und Fakten genau zu verstehen. Hier sind geschlossene Fragen die ideale Frageform. Sie lassen in der Regel nur „Ja“ oder „Nein“ zu und helfen, konkrete Informationen zu erhalten oder sich eine Bestätigung abzuholen. „Wir treffen uns also morgen um 14 Uhr?“ lässt keinen Interpretationsspielraum mehr zu. Geschlossene Fragen können schnell einen Verhörcharakter bekommen und das Gegenüber in die Enge treiben.

Wer den Ausführungen seines Mitarbeiters nicht folgenden kann, der nutzt die „Spiegelfrage”, um den Mitarbeiter und seine Beweggründe besser zu verstehen:

  • „Wenn ich dich recht verstehe, dann meinst du …“.

Das Gehörte wird in eigenen Worten wiedergegeben und fordert auf, das Gesagte nochmal klarzustellen.

Gezielt steuern und mit Fragen führen

Offene Fragen – oder auch W-Fragen genannt – ermuntern die Mitarbeiter, sich zu öffnen und die eigene Sichtweise offenzulegen. Sie fühlen sich akzeptiert und wertgeschätzt.

  • „Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?“
  • „Wie schätzen Sie die Situation ein?“
  • „Wie denken Sie darüber?“
  • „Wie könnte eine Lösung aussehen?“
  • „Wann hat es schon mal funktioniert? Wieso?“

ACHTUNG! Eine “Warum-Frage” ist keine offene W-Frage.

„Warum hast du den Bericht noch nicht fertig” wird sofort als Vorwurf wahrgenommen und provoziert Widerstand und Wut.

Mit zielorientierten offenen Fragen, kannst du den Fokus auf die Lösung von Problemen lenken:

  • „Was genau müssen wir erreichen ?“
  • „Wie kann eine Lösung aussehen?“
  • „Bis wann kann das Ziel erreicht werden ?“

Der Mitarbeiter muss sich nun selbst Gedanken machen und die Denkrichtung wechseln: vom Problem zur Lösung.

Auch Führungskräfte werden manchmal in die Enge getrieben und können ihre Position auf dem „Spielfeld“ mit „Rangierfragen“ wechseln. „Sollten wir uns nicht vorher das Konzept ansehen, bevor wir die Details besprechen?“ lenkt die Aufmerksamkeit gezielt auf andere Tätigkeiten.

Hat mal wieder niemand Lust, sich zu entscheiden? Mit einer gezielten “Entscheidungs- oder Alternativ-Frage” auf die Entscheidung zu bestehen bringt oft sehr gute Resultate:

  • „Für was entscheiden Sie sich, A oder B?“.

Feedback einfordern – Akzeptanz schaffen

Was halten die Mitarbeiter eigentlich von den neuen Plänen? Gute Frage? Mit der Frage „Auf einer Skala von 1 bis 10 – wie finden Sie die Ideen der Geschäftsleitung für das neue Geschäftsjahr ?“ wird erst einmal die Stimmung im Team abgefragt bevor es an die Umsetzung geht. Wichtig dabei ist, die Skala auch vorher zu erklären: „0 bedeutet absolut unzufrieden und 10 absolut zufrieden“. Führungskräfte machen oft den zweiten Schritt vor dem ersten!

Zweifelt das Team an den Strategien des Unternehmens, so wird die Führungsarbeit für Sie zur täglichen Führungshölle.

Besser offen über die Themen reden und Transparenz schaffen.

EXTRA: Der Motivationsfaktor Nr. 1: So wichtig ist Wertschätzung

Potenziale entwickeln

Manche Mitarbeiter tendieren dazu, anspruchsvollere Arbeiten sofort abzugeben. Statt sich mit einer Problemlösung selbst zu beschäftigen, ist es viel einfacher, schnell den Chef zu fragen. „Soll der das doch lösen, der weiß ja immer alles“. Die Führungskraft kann mit einer offenen Fragen wie „Welche Möglichkeiten siehst du denn zur Lösung?“ den Ball wieder geschickt zurück spielen. Die Kompetenz zur Lösung von Problemen durch die Mitarbeiter wird gefördert.

Negative und unfaire Fragen vermeiden

„Sie sind sicherlich auch der Meinung, dass…“ ist eine Suggestivfrage, die sehr dominant beim Empfänger ankommt. Wer sich bei dieser Form der Frage nicht gleich wehren kann, stimmt dir vielleicht im ersten Moment zu, ist aber nicht wirklich überzeugt. Besser ist es, hier offen zu bleiben und zu fragen:

  • „Welcher Meinung sind Sie zu dem Thema?“

So erfährt man, was wirklich im Kopf der Mitarbeiter vorgeht und lernt wieder etwas Neues dazu.

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Eduard Klein

Eduard Klein ist Gründer und Geschäftsführer der renommierten frontline consulting group. Mit mehr als 80 Beratern und Trainern unterstützt er die Top Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz dabei, die Potentiale ihrer Mitarbeiter und Führungskräfte optimal einzusetzen und zu entwickeln. Leadership, Projektmanagement, Verkauf & Vertrieb sowie Digital Skills sind die Schwerpunktthemen in Beratung & Training.

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