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„Viele Menschen suchen nach einfachen, aber wirksamen Methoden, um ihr Selbstmanagement zu optimieren und die Anforderungen in Beruf und Privatleben besser, gelassener oder einfach überhaupt zu meistern.“

Der Autor Urs R. Bätschi bringt Know-how aus nahezu 20-jähriger Tätigkeit als Coach und Berater mit. Er ist Gründer, Inhaber und Geschäftsführer der Coachingplus GmbH. Außerdem lehrt er in Kloten in der Schweiz an der Akademie für Individualpsychologie.

Ausgangspunkt für die Ausführungen Bärtschis bildet das Vermächtnis Alfred Adlers. Der österreichische Arzt gilt als der Begründer der Individualpsychologie und formulierte wichtige Thesen, die für Bärtschi maßgebend sind. Als Grundsatz der Individualpsychologie gilt, dass jeder Mensch sein Entwicklungspotential entfalten kann.

Der rote Faden

Von Kindheit an werden Entwicklung und Persönlichkeit geprägt. Daraus entsteht für Adler eine Art „System“, dem das Denken und Handeln fortan in sämtlichen Lebenslagen unterworfen wird, eine Art Funktionsweise, die sich wie ein roter Faden durch alle Lebensbereiche zieht. Die Entwicklung dieses Musters erfolgt durch:

  • die eigene schöpferische Kraft
  • Beobachtungen und Erfahrungen
  • Umwelt und Gemeinschaft
  • die Familie als soziales Bezugssystem

Letztlich sucht man sich dann stets die Bestätigung des eigenen Leitsatzes, da dieser für Sicherheit sorgt. Ist man in der Lage seine Strategie zu erkennen, kann man schließlich auch an Veränderungen arbeiten.

Der innere Dialog

Wichtigstes Mittel, um den roten Faden zu festigen, ist das Selbstgespräch. Bis zu 4000 Selbstgespräche führt der Mensch täglich und legt so das mögliche Handeln oftmals im Vorfeld fest, weil er sich in entsprechende Situationen manövriert.

Um den vorgefertigten Mustern des „roten Fadens“ zu entkommen, bedarf es laut Neurowissenschaft auch neue Wege im Hirn. Dies benötigt jedoch:

  • einen starken Willen
  • Ausdauer
  • ein konsequentes, fleissiges Training

Sich im Selbstgespräch zu täuschen, bestärkt nur die Sicherheit gebenden Gedankenmuster. Man kann sich jedoch entwickeln, seine Verhaltensmuster reflektieren und folglich daran arbeiten.

GPI: Die vier Grundrichtungen der Persönlichkeit

Bärtschi legt 4 Grundrichtungen der Persönlichkeit (GPI) fest.

Wie kommen die jeweiligen Typen im Berufsumfeld zurecht und wie gestalten sich Ihre Beziehungen zu anderen? Was kann der jeweilige Typus durch Coaching erfahren?

1. Die Geschäftigen

Dieser Typus hat Power. Er gibt stets Vollgas und ist geprägt von unermüdlichem Ehrgeiz. Durch harte Arbeit gelangt man schließlich zu den Sternen.

Hauptsache kein Stillstand lautet die Devise, denn der macht dem Typus des Geschäftigen Angst. Stets in Bewegung, will er mit allen Mitteln seine Ziele erreichen.

Der Geschäftige muss jedoch auch mal dazu ermutigt werden über Entschleunigung nachzudenken, um sich weiterentwickeln zu können.

2. Die Konsequenten

Dieser Typus legt Wert auf Perfektion und Fachkompetenz. Durch seine Erfahrungswerte gewinnt er an Sicherheit und geht planmäßig in der Erreichung seiner Ziele vor. Sein hoher Anspruch an sich selbst und seine disziplinierte Arbeitsweise führen ihn zum Erfolg.

Wichtig ist es für die Konsequenten, nicht alles ihrer Kontrolle unterwerfen zu wollen und zu lernen loszulassen. So überwinden Sie auch ihre Unsicherheiten etwa im Zwischenmenschlichen, da sie in diesem Bereich mit der fachlichen Kompetenz nicht zwingend weit kommen.

3. Die Freundlichen

Zusammen bewegt man mehr als alleine! So lautet die Maxime des Freundlichen. Ihn prägen Teamgeist und seine Eigenschaft als guter Zuhörer und kollegialer Partner. Vor allem in Führungspositionen werden die Freundlichen sehr geschätzt, eine offene, transparente Kommunikation und ein kollegiales Miteinander zeichnen Sie aus.

Sie ermutigen Ihr Team und lassen es dadurch zusammenwachsen. Ihre Mitarbeiter sind loyal. Dieser harmoniebedürftige Typus tut sich schwer mit Konfliktsituationen und mit einem harten Ton, der sich verunsichernd auf sie auswirkt.

Wichtig für die Freundlichen ist es, sich nicht nur stets für andere aufopfern zu wollen und zu lernen „Nein“ zu sagen. Dieser Balanceakt führt schließlich auch zu innerem Gleichgewicht.

4. Die Gemütlichen

Ruhe, Gelassenheit und Lebensfreunde. Die Gemütlichen scheinen unerschütterlich und positiv bis ins Mark. Und das Beste: das steckt an und motiviert ihre Mitarbeiter.

Der Gemütliche fürchtet sich nicht davor, von üblichen Normen abzuweichen, doch dadurch hat er auch oftmals ein Problem mit der strikten Einhaltung von Regeln.

Solch ein ausgeübter Druck kann dazu führen, dass Lebensfreude und Ehrgeiz flöten gehen und das Selbst beschränken. Das führt bei diesem Typus letztlich zu Trotz.

Der Gemütliche muss darauf achten von anderen positiv wahrgenommen zu werden, seine Zeit effektiv zu nutzen, und sich nicht trotzig zurückzuziehen, dann kann er andere mitreißen und ein genussvolles Leben führen.

Welcher Typ sind Sie?

Diese Grundformen existieren natürlich nicht stets in Reinform, es gibt auch Kombinationen: Mischformen, Zweier-, Dreier- und Vierer-Typen.

Auch die Wichtigkeit der Sprache gilt es zu erkennen. Jeder wählt andere Worte, jeder versteht Worte anders. Je nach Typ drückt man ein und die selbe Aussage vielleicht in ganz unterschiedlicher Weise aus, obwohl es beim Geschäftigen vermutlich zwangsläufig härter klingt, als die Sprechweise des Freundlichen.

Versuchen Sie doch einmal, sich selbst in einer der Richtungen wiederzufinden, vielleicht hilft es Ihnen sich Ihre herausragenden Eigenschaften schriftlich zu notieren, um der Antwort näherzukommen.

Seien sie dabei vor allem ehrlich zu sich selbst und scheuen sich nicht vor der Vielfalt ihrer Persönlichkeit.

Fazit: Seien Sie Ihr eigener Coach!

Urs R. Bärtschi gibt in seinem Buch nicht nur wertvolle Anregungen, sondern auch einen ausführlichen Leitfaden sich selbst zu erkennen und damit die Grundlage, um an sich selbst zu arbeiten.

In ausführlich gestalteten Kapiteln legt er, ausgehend von den Grundgedanken der Individualpsychologie Alfred Adlers dar, was die unterschiedlich geprägten Persönlichkeitstypen ausmacht, wie diese ihre Eigenschaften bestmöglich nutzen und was ihre Entwicklungsmöglichkeiten sind.

Darüber hinaus blickt Bärtschi auch auf die andere Seite und will denen Mut machen, die vielleicht selbst darüber nachdenken als Coach tätig zu werden. Gerade als Führungskraft selbst ist es von großer Bedeutsamkeit sich damit auseinanderzusetzen, um seinen Mitarbeitern und somit auch der Firma zu mehr Erfolg zu verhelfen.

Das macht für Bärtschi gutes Coaching aus:

  • Präzise Ergebnisse durch gezielte Fragen
  • In die Aussenperspektive wechseln
  • Selbstgespräche erkennen, Weichspüler meiden
  • Positive Grundhaltung für fruchtbare Coaching-Gespräche
  • Stärken stärken – in kleinen Schritten!

Brechen Sie aus Ihren selbst auferlegten Schemata aus und geben Sie der Selbstsabotage keine Chance. Selbstsabotage so Bärtschi – ist eine Art Programm das abläuft, wann immer wir in Unsicherheit verfallen.

Schon in früher Kindheit wird das Programm durch unsere Erfahrungen gefestigt und hindert auch noch im Erwachsenenalter daran, über sich hinauszuwachsen. Dieses Mantra der Negativität gilt es abzulegen.

Als Hilfselement zur Selbstreflexion legt Bärtschi ein Gedankenspiel nahe: stellen Sie sich Ihr Leben als Theaterbühne vor. So sind Sie in der Lage, die Darsteller Ihrer Persönlichkeit in der Vorstellung von der inneren Bühne agieren zu sehen und können Verhaltensweisen besser erkennen.

Das oberste Gebot lautet: Kümmern Sie sich um sich selbst! Wenn Sie sich in einer der vier Grundrichtungen wiedererkannt haben, können Sie nun die Selbstfindung angehen und Ihre Stärken ausbauen, sich selbst ermutigen das Beste aus sich rauszuholen und auch Schwierigkeiten akzeptieren, um sich stetig weiterzuentwickeln.

Die Selbstreflexion ist der Schlüssel zu ihrem ganz individuellen Ich. Erweitern Sie Ihre Kompetenzen, erarbeiten Sie sich Lösungen. Lernen Sie Ihre Persönlichkeit in all Ihren Facetten kennen, verwandeln Sie innere Gegensätze in Autonomie und setzen Ihre Eigenschaften zu Ihrem Vorteil ein.

Oder aber Sie wollen andere coachen? Dann denken Sie über eine Weiterbildung nach!

Preis & Information

Ich bin mein eigener Coach Ich bin mein eigener Coach. Wie Sie innere Gegensätze in Autonomie verwandeln

2. überarbeitete und aktualisierte Auflage: 124 Seiten

Verlag: Springer Gabler

ISBN: 978-3-658-05858-6

Preis: erhältlich als Softcover für 19,99€ und als e-Book für 14,99€

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Hana Kus

Nach ihrem Masterabschluss in Medienwissenschaft und ihrem Volontariat in Print und Online war sie bis Juni 2020 Chefredakteurin von unternehmer.de.

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