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Ausgefallenes Marketing: Eigene Themencamps

Die „Krönung“ eines Sponsorings ist, ein Themencamp selbst auszurichten. Beispielsweise haben die Mitarbeiter eines Technologieunternehmens das Barcamp renewables rund um erneuerbare Energie maßgeblich mit organisiert. Auf einem solchen Weg bleiben Sie den Anwesenden noch länger im Gedächtnis.Wenn Sie bereits Erfahrung durch den Besuch von Barcamps haben, können Sie die Organisation und Moderation selbst übernehmen. Andernfalls empfiehlt sich das Hinzuziehen eines Barcampexperten. Gerade weil das Format für viele Teilnehmer ungewohnt ist, braucht es hier Erfahrung und Fingerspitzengefühl um diese zu aktivieren. Jemand, der das Format selbst schon viele Male erlebt und organisiert hat, kann dabei die eigene Begeisterung optimal und authentisch darstellen und so auf die Anwesenden übertragen.

Unternehmens-Barcamps

Eine weitere Variante ein eigenes Barcamp durchzuführen, ist ein firmeninternes Barcamp. Diese können Sie sich entweder an Mitarbeiter oder Kunden richten. Bekannte Unternehmen wie der SWR, die Unternehmen der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken oder DHL haben solche bereits erfolgreich durchgeführt. Und sie wiederholen diese – teilweise seit einigen Jahren.

Beate Schmitz, Verantwortliche für Social Media bei Schwäbisch Hall, berichtet über die GenoBarcamps der Genossenschaftlichen Finanzgruppe wie folgt: „Die Barcampkultur tut dem Austausch unter Bankern extrem gut. Es ist zwar noch nicht in jeder Vorstandsetage angekommen, was genau ein Barcamp ist und wie es funktioniert, aber alle die dabei waren kommen begeistert wieder. Neben der viel persönlicheren und offeneren Atmosphäre gefällt mir besonders gut, der Blick über den eigenen Tellerrand. Und trotzdem stellen wir immer wieder fest, dass wir alle vor ähnlichen Herausforderungen stehen, da hilft ein Austausch über die Disziplinen und Hierarchien hinweg oft beim weitermachen.“

Auf diesem Weg nutzen Sie die Vorteile, die ein Barcamp bietet, gezielt für Ihr Unternehmen. Dies kann bei unternehmenstypischen Herausforderungen ein wichtiger Lösungsteil sein: Ein Barcamp stellt einen aktiven Austausch von Fachwissen zwischen den Kollegen – auch abteilungs-übergreifend – dar und kann so ein Baustein des Wissensmanagements bilden. Sonst oft hinderliche und vielleicht unerwünscht gewachsene Hierarchien werden bei einem Barcamp zu Gunsten einer Kommunikation auf Augenhöhe durchbrochen. Ihr Team wächst zusammen, weil man sich auf einer sehr persönlichen Ebene begegnet. Gerade wenn Mitarbeiter hier erleben, dass ihre Vorgesetzten, Geschäftsführer oder Vorstände sie und ihre Themen ernst nehmen, stärkt das deren Vertrauen und Loyalität zum Unternehmen.

Aktivieren Sie Ihren Impulsantrieb

Darüber hinaus bietet ein internes Barcamp noch weitere Chancen. Prinzipiell sind Barcamps ergebnisoffen – aber das heißt ja nicht, dass keine konkrete Impulse entstehen. Sessions können zur Geburtsstunde neuer Produkte oder Konzepte werden. Achten sie dennoch darauf, dass die Ergebnisoffenheit gewahrt bleibt. Klare Ziele wie sonst üblich, wirken im Barcampformat eher hemmend. Wichtig ist auch, im Vorfeld zu definieren, wer sich um die Umsetzung dieser Impulse kümmert. Denkbar ist beispielsweise, dass der Initiator der Session diese Aufgabe übernimmt. Oftmals reicht es, dass er die Ideen kurz zusammenfasst und an die zuständige Stelle im Unternehmen weiterleitet. Ideal wäre, wenn solche Anregungen auf dem nächsten internen Barcamp in einer Session aufgegriffen werden. Dadurch erfahren die Impulsgeber, was aus ihren Anregungen geworden ist.

Wie das schon bei klassischen Barcamps funktioniert, hat Mika Kienberger, die bislang als Geburtsbegleiterin arbeitet, am eigenen Leib erfahren: „In meiner Session habe ich viel positive Resonanz zu meiner Sichtweise auf Flirts und Beziehungen bekommen. Die Leute haben mich darin bestätigt, meine Erfahrungen in Einzelcoachings umzusetzen. Daraus entstanden Coachings für Singles und Paare, die ich jetzt auch außerhalb von Barcamps anbiete.“ Die Webseite ihres neuen Coaching-Angebots wurde – Sie ahnen es bereits – von Barcampkontakten umgesetzt.

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Jan Theofel

Jan Theofel hat seit 2007 über 50 Barcamps besucht. Er ist Organisator zahlreicher Barcamps, u. a. des etablierten Barcamps in Stuttgart. Er arbeitet als Coach und Barcamp-Organisator. www.theofel.com

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