Wie sieht der Arbeitsmarkt der Zukunft aus? Dass sich – nicht nur aus Gründen des demographischen Wandels – das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ändern wird, gilt unter Experten als unbestritten. 10 Thesen zur Arbeitswelt von morgen.
1. Der qualifizierte Bewerber bewirbt sich nicht, sondern wird umworben. Dies erfordert ganz neue Rekrutierungsstrategien. Die Schwerpunkte in der Personalarbeit werden sich ändern: Umwerben und Halten, statt – wie bislang – Aus(er)wählen und Verwalten.
2. Unternehmen müssen junge Talente und Nachwuchskräfte frühzeitig ansprechen und an sich binden. Der demographische Wandel und der Rückgang der Zahl der 15- bis 29jährigen Arbeitskräfte führen dazu, dass vorausschauende Personalpolitik zu dem entscheidenden Erfolgsfaktor von Unternehmen wird.
3. Die Rolle der Personaldienstleistungsunternehmen wird immer wichtiger. Denn in vielen Unternehmen können die zunehmend komplizierten Aufgaben in der Mitarbeiterrekrutierung nicht mehr intern gelöst werden.
4. Work-Life-Balance ist keine Modeerscheinung, sondern eine wichtige Herausforderung für die Personalarbeit. Neben der Sicherung des Lebensunterhaltes wird die Selbstverwirklichung für Arbeitnehmer immer wichtiger. Der Wettbewerb der Unternehmen um beste Bedingungen (familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, Gesundheitsförderung, Diversity-Grundsatz, leistungsgerechte Vergütung) wird sich verschärfen. Personaldienstleistungsunternehmen werden dabei als Informations-Broker fungieren, um Bewerbern den bestmöglichen Arbeitgeber zu vermitteln.
5. Unternehmen müssen eine unverwechselbare und glaubwürdige Arbeitgebermarke entwickeln. Diese schafft einen hohen Identifikationsgrad der Mitarbeiter mit dem Unternehmen und zieht externe Talente und Fachkräfte an.
6. Die globalen Wirtschaftsbeziehungen beeinflussen zunehmend auch die Arbeitsmärkte. Somit werden Bewerbungsprozesse internationaler. Im Zuge des Fachkräftemangels unternehmen Arbeitgeber immer mehr Anstrengungen, um qualifizierte ausländische Bewerber zu gewinnen. Auch hier sind spezielle Rekrutierungs-Strategien notwendig.
7. Die Personalarbeit muss ihren Fokus auf eine gute Weiterbildung legen. Der heutige Wissensstand verdoppelt sich circa alle vier Jahre. Der Weiterbildungsbedarf wächst, um allen Mitarbeitern ausreichend Wissen zur Verfügung zu stellen. Mitarbeiter müssen altersunabhängig die Bereitschaft zu permanentem Lernen mitbringen. Weiterbildung ist somit eine Währung, die den (Markt)wert der Mitarbeiter erhöht.
8. Ein Arbeitnehmer der noch 15 Jahre leistungsfähig ist, ist mit deutlichem Abstand produktiver als gar kein Arbeitnehmer. Während die Werbung die Senioren als Konsumenten bereits im Blick hat, verkennen die Unternehmen häufig noch die Fähigkeiten und die Erfahrungen ihrer älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch altersgerechte Arbeitsplätze, gezielte Weiterqualifizierung und aktives Gesundheitsmanagement kann eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit für Unternehmen und Mitarbeiter gleichermaßen vorteilhaft gestaltet werden.
9. Alter ist kein Verdienst. Die Vergütung der Zukunft wird sich noch stärker an der tatsächlichen Produktivität ausrichten. Mit dem Vorteil für die Arbeitnehmer, über Teilzeit-Modelle ihr individuelles Geld-Freizeit-Verhältnis zu bestimmen.
10. Teilzeitkräfte sind produktiver. Durch bessere Konzentration, höhere Motivation, effizienteres Zeitmanagement und höhere Ausgeglichenheit machen die Teilzeitkräfte den geringfügig erhöhten Organisationsaufwand mehr als wett. Somit können zwei Teilzeitkräfte unter Umständen produktiver sein als eine Vollzeitkraft.
(Bild: © Pressmaster – Fotolia.com)
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