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Die Welt wird immer digitaler und fortschrittlicher. Das sieht man beispielsweise daran, dass sich die Zahl der weltweit installierten Roboter in der Industrie innerhalb von zehn Jahren (2010-2019) mehr als verdreifacht hat!

Allein im letzten Jahr lag die Stückzahl der eingesetzten Roboter etwa bei 381.000. Dadurch entstehen vor allem neue Möglichkeiten in der Arbeitswelt.

„Die Industrieroboter befinden sich in einer Pole-Position, wenn es darum geht die traditionelle Produktion mit ‚Digitalstrategien‘ zu verbinden“

Das sagt Dr. Susanne Bieller. Sie ist die Generalsekretärin des IFR. Wie jedes Jahr trug die International Federation of Robotics (IFR) auch ihren Teil zu einer digitalen Zukunft bei und stellte am 17.02.2021 die die Top-5-Roboter-Trends für 2021 in Frankfurt vor.

Daraus wird deutlich: Roboter treiben die Industrie auf der ganzen Welt an. Die industrielle Fertigung kann sich also auf viele neue Errungenschaften freuen.

Auf welche fünf Trends kann man schon in 2021 hoffen?

1. Neue Tricks für Roboter

KI-Software, Bildverarbeitung und anderen Sensorsystemen werden vermehrt eingesetzt, um die Roboter für neue, anspruchsvolle Aufgaben vorzubereiten.

Beispielsweise sind die Industrieroboter damit fähig eine Aufgabe zu übernehmen, die bisher nur von Menschen gemacht werden konnte: Das Sortieren von Abfällen auf einem Förderband.

Außerdem sind die neuen Robotergenerationen einfacher zu installieren und programmieren. Gleichzeitig kann man sie leichter untereinander vernetzen.

Auch die Fortschritte bei den Kommunikationsprotokollen sind erwähnenswert: Die nahtlose Integration von Robotern in Automatisierungs- und Industrie-4.0-Strategien ist einfacher denn je.

2. Teil der intelligenten Fabriken

Die Automobilindustrie macht es vor: Sie nutzt Smart-Factory-Lösungen und Industrieroboter an Stelle von Fließbändern, welche seit mehr als 100 Jahren die traditionelle Produktion dominieren. In Zukunft wird aber das vernetzte Zusammenspiel von Robotern und autonom fahrenden Fahrzeugen siegen.

Eine Mischung daraus sind autonome mobile Roboter (AMRs). Diese sind durch die mondernste Navigationstechnik wesentlich flexibler. Da keine herkömmlichen Fertigungsstraßen gebraucht werden, kann man Karosserien mittels fahrerloser Transportsysteme befördern.

Unternehmen können die AMRs von der Fließbandfertigung abkoppeln und zu Montagestationen umleiten. Hier lassen sich individuell ausgestattete Varianten montieren. Sollten die Modelle vollständig gewechselt werden, so müssen die Roboter und AMRs nur neu programmiert werden: Unternehmen sparen sich also das Ab- und Umbauen der gesamten Produktionslinie.

Ebenso kommt es noch mehr zu einer Annäherung zwischen Mensch und Maschine: Sie arbeiten zunehmen Hand-in-Hand und das ohne Schutzzaun.

3. Neue Märkte für Roboter

Durch die Neuheiten in der Vernetzung kommt es zu immer mehr Robotern in den Fertigungssektoren, welche die Automation erst vor kurzem für sich entdeckt haben. Beispiele hierfür sind die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Textilindustrie und Holzverarbeitungs- und Kunststoffwirtschaft.

Ebenso kommt es zu völlig neuen Geschäftsmodellen durch die digitale Transformation: ProduzentInnen können leichter denn je diversifizieren. Die traditionelle starre Fertigungsstraße braucht man bald nicht mehr, denn die smarte Fabrik ermöglicht die Montierung verschiedener Produktionen im schnellen Wechsel nacheinander – und das auf derselben Anlage.

4. Helfer für den Klimaschutz

Investitionen in moderne Robotertechnologie werden durch die Anforderungen an die Industrie – künftig möglichst CO2-neutral zu produzieren – gefördert. Der Einsatz moderner energieeffizienter Roboter reduziert unmittelbar den Energieverbrauch der Produktion.

Auch deren Präzisionsarbeit liefert weitere Vorteile für den Klimaschutz: Es kommt zu weniger Ausschuss und fehlerhafter Ware. Das hat einen positiven Effekt auf den Ressourceneinsatz und Output.

Zudem sind Roboter bei der kosteneffizienten Produktion von Anlagen für erneuerbare Energien vorzufinden: Beispiele hierfür sind die Herstellung von Photovoltaikmodulen oder Wasserstoff-Brennstoffzellen.

EXTRA: Künstliche Intelligenz: Vor- und Nachteile von Robotern am Arbeitsplatz

5. Gesicherte Lieferketten durch Roboter

Schwächen in den globalisierten Lieferketten sind vor allem durch die Pandemie sichtbar geworden. Jetzt besteht für HerstellerInnen aber die Möglichkeit, die Versorgungswege mit einer komplett neuen Perspektive zu betrachten.

Gleicht man die Automatisierung an die Produktionsbedingungen an, so schafft man eine neue Flexibilität. Diese war in Hochlohnregionen wie den meisten Ländern der EU, Nordamerika, Japan oder Südkorea noch nicht verfügbar. Deshalb bietet die Automation mit Robotern Produktivität, Flexibilität und Sicherheit.

Weiterhin betont die IFR-Generalsekretärin Dr. Susanne Bieller:

„Die Fortschritte bei den Robotertechnologien tragen zu einem steigenden Robotereinsatz bei. Die Covid-19-Pandemie hat selber keine neuen Trends ausgelöst, aber sie hat den Einsatz von Robotik über die etablierte Praxis hinaus beschleunigt. In dieser Hinsicht erweist sich die Pandemie als die größte Triebkraft für Veränderungen in der Industrie.“

Marion Plura

Marion Plura absolviert ein duales Studium bei MüllerVerlag und war Anfang 2021 bei unternehmer.de eingesetzt.

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