Stellen Sie sich vor, Sie könnten auf all die hellen Köpfe da draußen „zugreifen“ , um DIE Idee für Ihr nächstes Produkt zu bekommen, oder um Lösungen für ein Problem zu erhalten, mit dem Ihr Unternehmen kämpft!
Das Internet machte dies durch das Crowdsourcing möglich. Bei diesem Konzept richtet sich ein Unternehmen an ein Online-Publikum, oder eine „Crowd“, um an Projekten zu arbeiten, anstatt sich an eine Einzelperson oder ein anderes Unternehmen zu wenden. Der Auftraggeber veröffentlicht seine Bitte um Ideen, zusammen mit einem Anreiz für die richtige Lösung und lehnt sich dann zurück, während ein Vorschlag nach dem anderen nur so „hereinfliegt“.
Unternehmen nutzen dieses Konzept, um eine Lösung für alles mögliche zu erhalten, vom Logo Design, bis hin zu komplexen Programmier-Problemen. Aber Crowdsourcing ist nicht für jedes Unternehmen die richtige Lösung.
Wenn Sie nun Crowdsourcing als ein Geschäftsmodell in Erwägung ziehen, oder es für ein bestimmtes Projekt ausprobieren möchten, sollten Sie ein paar Vor- und Nachteile in Betracht ziehen.
Eine Fülle an Ideenreichtum
Beim Crowdsourcing ist ganz klar die schiere Anzahl der eingehenden Vorschläge ein klarer Vorteil. Anstatt sich auf eine Person oder Agentur zu verlassen, die an Ihrem Projekt arbeitet, können Sie die besten Ideen aus der „Crowd“ von Menschen auswählen.
Das heißt, Sie haben nicht nur viele Ideen, sondern auch vielfältige! Ein internationaler Pool an Kreativen gibt Ihnen die Möglichkeit, aus einer großen Menge an individuellen Ideen zu schöpfen.
Zeit sparen, Zeit investieren
Obwohl das Crowdsourcing sehr viel Zeit einsparen kann, muss man doch auch etwas Zeit investieren, um die Unmengen an Ideen zu sichten. Sucht ein Unternehmen beispielsweise ein Logo über eine Crowdsourcing-Plattform, ist es nicht ungewöhnlich, dass innerhalb 3-4 Wochen bis zu 40 Design-Vorschläge eingegangen sind.
Sofern man nicht von Anfang an den Wettbewerb mitverfolgt hat und auf dem Laufenden ist, kann einen die Fülle an Einsendungen am Ende schon etwas überwältigen.
Feedback für die Crowd
Je mehr Menschen an einem Projekt arbeiten, umso schwieriger kann es für den Auftraggeber werden, diese zu „managen“. Da es bei den meisten Crowdsourcing-Plattformen möglich ist individuelles Feedback zu geben, wird dieses auch von den Auftragnehmern erwartet.
Für die Auftraggeber wird es dann oft schwierig, aufgrund der hohen Anzahl an Einsendungen, mit dem Feedback hinterher zu kommen. Um dieses Problem zu umgehen, haben viele Crowdsourcing-Plattformen mittlerweile Rating-Funktionen eingeführt, mit denen der Auftraggeber mit einem Klick ganz einfach Punkte vergeben kann.
Kleineres Risiko, weniger Kosten
In den meisten Fällen kann Crowdsourcing Ihnen Geld sparen.
- Startups,
- kleine Unternehmen und
- mittelständische Unternehmen
können sich oft keine teuren Agenturen leisten. Anstatt für sehr viel Geld eine Einzelperson zu beauftragen können diese Unternehmen mit ihrem Anliegen an die Crowd treten und erhalten dort professionelle Lösungen. Außerdem wird das Risiko gestreut, da Sie nun nicht mehr nur von einer Person oder einem Unternehmen abhängig sind, sondern Sie können aus einem Pool an Ideen schöpfen.
Da angemeldete Kreative sofort nachdem die Ausschreibung online ist beginnen können erste Entwürfe einzureichen und sich mittels Kommentarfunktion mit Auftraggeber und anderen Designern austauschen können, dauert der Findungsprozess für das richtige Design oft nicht länger als 14 Tage.
Perfekt für Selbstständige & KMU
Bei der richtigen Vorbereitung und Erwartungshaltung liegen die Vorteile des Crowdsourcings klar auf der Hand. Da sich das Konzept noch in der Anfangsphase befindet, sind die Anbieter von Crowdsourcing-Plattformen noch immer dabei, Ihr Geschäftsmodell und Angebot stetig zu verbessern.
Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass Crowsourcing vor allem für Selbständige, kleine und mittelständische Unternehmen eine erschwingliche Alternative bietet, um an professionelle Lösungsmethoden zu gelangen.
Schön für Unternehmen – schlecht für die Anbieter. Wenn man zB für 200 Euro ein Logo bestellt und 40 Grafikdesigner Entwürfe erarbeiten bedeutet das, dass 39 Kreative umsonst arbeiten. Ganz abgesehen davon, dass man für 200 Euro kein seriös erarbeitetes Logo erwarten kann. Also auch schlecht für die Auftraggeber. Sie erhalten im besten Fall gefällige Designs, Farb- und Formspielereien, die erste Idee muss es dann auch gewesen sein. Ernsthafte Recherche und Analyse, die Beschäftigung mit dem Unternehmen und seinen Wettbewerbsvorteilen, die Erarbeitung von Kommunikationslösungen, die Suche nach dem Besonderen, dass sich oft hinter den ersten spontanen, allgemeingefälligen Ideen verbirgt, ist nicht zu leisten. Das Unternehmen bekommt für einen Diskountpreis ein Logo auf Ramschniveau – und das soll dann das „Gesicht“ des Unternehmens im Markt sein?
Btw: Machen Sie doch einmal einen Rundruf bei allen Bäckereien in Ihrem Ort, Sie hätten gerne eine besonders schöne Torte, gezahlt wird nur für die Ihrer Meinung nach gelungenste. Was meinen Sie, wie viele Bäckereien da mitmachen? Gute Arbeit gibt es nicht für lau.