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Start-up Interview mit fianc: Finanzierungsplattform für UnternehmenDie neue Online-Plattform fianc vermittelt Unternehmen diskret passende Investoren. Wir von unternehmer.de haben mit Artur Schlaht, dem Mitgründer und Geschäftsführer der Plattform, über sein Unternehmen gesprochen.

Unternehmer.de: Wann und wie reifte in Ihnen der Entschluss, ein eigenes Unternehmen auf die Beine zu stellen?

Artur Schlaht: Bereits mit 18 gründete ich mein erstes Unternehmen. Während des Studiums beschäftigte ich mich mit Seminaren zu Finanzierung und zu Unternehmensgründungen. Dadurch habe ich die bestehende Marktlücke entdeckt und beschlossen, mich erneut selbständig zu machen.

Unternehmer.de: Was waren denn Ihre größten Ängste und Bedenken bei dem Gedanken an Ihre Unternehmensgründung?

A. Schlaht: Wie wahrscheinlich jedes Start-Up hatte ich große Befürchtungen, dass ich vor allem finanziell ein zu hohes Risiko eingehe, das ich am Ende nicht bewältigen kann. Dazu kam noch die Angst, dass die Idee eventuell keinen Anklang finden könnte. Diese Befürchtung zerstreute sich jedoch weitgehend, als ich mit den ersten Unternehmern, Investoren und Inkubatoren gesprochen hatte.

Unternehmer.de: Was unterscheidet Sie von anderen Unternehmen in Deutschland? Wie positionieren Sie sich gegenüber anderen Unternehmen aus Ihrer Branche?

A. Schlaht: fianc ist wirklich in eine Marktlücke vorgestoßen. Was bislang kein anderer in dieser Branche hat, ist das hohe Maß an Diskretion und Anonymität. Dadurch kann beispielsweise ein mittelständisches Unternehmen, welches einen finanziellen Engpass hat, völlig diskret nach einem Geldgeber suchen, ohne dass seine Konkurrenz davon etwas mitbekommt.

Unternehmer.de: Wer genau sind Ihre Kunden? An welche Zielgruppe richtet sich Ihre Plattform?

A. Schlaht: fianc-Kunden sind auf der einen Seite Start-Ups und mittelständische Unternehmen, auf der Investoren-Seite finden sich M&A-Häuser, VC-Gesellschaften, Business Angels und Family Offices. Theoretisch ist die Plattform für jeden geeignet, der eine Finanzierung für sein Projekt oder Unternehmen sucht oder in ein solches investieren möchte.

Thema Finanzierung

Unternehmer.de:Welche Quellen standen Ihnen bei der Gründung zur Verfügung?

Artur Schlaht, der Geschäftsführer und Mitgründer von fianc

Artur Schlaht ist der Geschäftsführer und Mitgründer von fianc

A. Schlaht:Der Großteil der Finanzierung wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und das Exist-Gründerstipendium getragen. Aktuell haben wir noch eine Anschlussfinanzierung durch das Flügge-Förderprogramm erhalten (Bayerisches Förderprogramm zum leichteren Übergang in eine Gründerexistenz).

Unternehmer.de: Gab es auch Momente nach der Gründung, in denen existenzielle Unsicherheiten in Ihnen aufkamen?

A. Schlaht: Sicherlich hat man als Start-Up die eine oder andere unruhige Nacht. Zum Beispiel als uns im Februar dieses Jahres unser Informatiker verließ. Wir konnten jedoch schnell einen Ersatz finden und haben auch diesen kleinen Rückschlag hinter uns lassen können.

Rückblick & Tipps

Unternehmer.de: Und wenn Sie heute zurückblicken: Was waren die größten Fehler, die Sie vor oder während Ihrer Gründung begangen haben?

A. Schlaht: Die beiden größten Versäumnisse in der Gründungsphase sind wohl, dass wir uns zunächst nur auf den Mittelstand und nicht auf Gründer konzentriert haben. Dabei haben diese meist den größten Finanzierungsbedarf. Der andere Fehler, den wir erst in jüngster Zeit behoben haben, ist, dass wir fast keine Öffentlichkeitsarbeit betrieben haben. Der Kontakt mit den Journalisten gibt uns jetzt jedoch die Bekanntheit, die unsere Plattform dringend benötigt.

Unternehmer.de: Jetzt zum Positiven! Worauf sind Sie im Rückblick besonders stolz, was waren Ihre größten Erfolge?

A. Schlaht: Wir sind direkt nach der Gründung in den Markt gegangen und konnten schnell eine breite Basis an persönlichen Kontakten zu Interessenten aufbauen. Das Wichtigste ist wahrscheinlich aber gewesen, dass wir unserer Idee und Herangehensweise treu geblieben sind und uns getraut haben, auch mal etwas anders zu machen.

Unternehmer.de: Welche Tipps würden Sie dann Menschen geben, die sich gerade im Moment mit dem Gedanken beschäftigen, ein Unternehmen zu gründen?

A. Schlaht: Mein Tipp: Erarbeiten sie einen fundierten und wohl überlegten Businessplan, kümmern sie sich schnell um eine Startfinanzierung und setzen sie Ihr Projekt zeitnah um, damit sie so früh wie möglich Umsätze generieren.

Unternehmer.de: Angenommen Sie stünden jetzt kurz vor der Gründung. Wie würde die aktuelle Wirtschaftslage Ihre Entscheidung beeinflussen?

A. Schlaht: Aktuell ist der M&A-Sektor eingebrochen und beträgt nur noch einen Bruchteil von dem, was er noch vor etwa 5 Jahren umfasste. Dennoch gibt es ca. 30 000 Neugründungen von Unternehmen, für die unsere Plattform passen würde. Dadurch schätze ich den Markt nach wie vor als sehr spannend ein und würde vermutlich trotz der aktuellen wirtschaftlichen Lage gründen.

Charakter & Ziele

Unternehmer.de: Welche Charaktereigenschaften sind ein absolutes Muss, um sich als selbstständiger Unternehmer behaupten zu können?

A. Schlaht: Was mich vor allem weitergebracht hat, ist meine Hartnäckigkeit. Nie aufzugeben und immer weiter zu machen, ist unabdingbar, um sich durchzusetzen auf dem hart umkämpften Markt.

Unternehmer.de: Sie sind jetzt Ihr eigener Chef: Käme ein Dasein als Angestellter überhaupt noch in Frage?

A. Schlaht: Momentan bin ich sehr zufrieden mit dem, was ich tue. Was die Zukunft eventuell bringt, kann ich jetzt aber noch nicht absehen. Hauptsache, ich kann mich mit einer spannenden Aufgabe befassen.

Unternehmer.de: Was sind Ihre Ziele als Unternehmer?

A. Schlaht: Mich selbst verwirklichen und meine Ziele und Visionen umsetzen.

(Artikelbild: © Fantasista – Fotolia.de)

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