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In diesem Artikel erfährst du mehr über Treueprogramme und ihren Wert für den Einzelhandel und Fluggesellschaften. Im Zuge der Corona-Pandemie wurden Luxusmarken-HändlerInnen und die gesamte Einzelhandelsbranche besonders stark getroffen. Das Statistische Bundesamt teilte Anfang März 2021 mit, dass die Einnahmen im Einzelhandel im Januar circa 3,9 Prozent niedriger ausfielen als im Vormonat. Es ist wenig verwunderlich, dass der Einzelhandel im Corona-Jahr 2020 besondere Umsatzeinbußen in Kauf nehmen musste. Insbesondere der Markt für Luxusgüter leidet unter:

  • den veränderten Kaufgewohnheiten
  • einem reduziertem Konsumwillen
  • der geringeren Kaufkraft der KundInnen

Die meisten HändlerInnen saßen auf ihrer Vorjahresware und müssen trotzdem ihre kurzfristigen Verkaufsziele erreichen.

Treueprogramme: über den Unternehmenswert von Fluggesellschaften

Doch Corona verhagelte nicht nur dem Einzelhandel und LuxushändlerInnen die Umsätze. Auch Fluggesellschaften sind seit Ausbruch der Pandemie im starken Sinkflug:

  • weniger Flüge
  • kaum benötigtes Personal
  • weniger TouristInnen, die sich auf Flughäfen tummeln und im Duty-Free-Shop bummeln und einkaufen.

Flugreisende, die obendrein an Vielfliegerprogrammen teilnehmen, werden doppelt belohnt. Sie fliegen in den Urlaub und erhalten für ihre Treue gegenüber ihrer Fluggesellschaft Meilen oder Punkte. Diese können sie wiederum gegen weitere Flüge, Hotelbesuche oder andere Produkte umtauschen.

EXTRA: „New Normal“ nach Corona: Unternehmen müssen sich wappnen

Für viele Luftfahrtgesellschaften wie Delta Airlines sind solche Treueprogramme essenziell: Im Falle von Delta Airlines ist das Programm satte 26 Milliarden US-Dollar wert, mehr als die Airline selbst – deren Wert beläuft sich auf 20,7 Milliarden US-Dollar.

Viel fliegen, viel Punkte, viel Cash für Airlines

Vielfliegerprogramme sind demnach die „Cashcow“ von Airlines. Was, wenn VielfliegerInnen aber nicht mehr viel fliegen können? Das Problem liegt auf der Hand: Wenn du VielfliegerIn bist und zahlreiche Meilen und Punkte gesammelt hast, kannst du dir nur dein prall gefülltes Punkte- bzw. Meilenkonto ansehen und dich auf die Zeit nach Corona freuen, um es zu plündern.

Und auch Airline-BesitzerInnen gehen leer aus: KreditkartenherausgeberInnen oder Hotelgesellschaften bezahlen nämlich Airlines, um dich als KundIn zu gewinnen. Wenn du jetzt Mitglied eines Vielfliegerprogramms bist und über den Internetshop des Programms ein Elektronikgerät kaufst, zahlt die ohnehin schon stark gebeutelte Airline noch drauf. Norwegian Airlines zog für ihr Treueprogramm vorerst sogar die Reißleine und pausiert Norwegian Rewards, um den Cashflow zu gewährleisten.

Fazit

Treueprogramme machen also einen erheblichen Teil des Unternehmenswertes von Fluggesellschaften aus und sind mit dem Einzelhandel enger verbunden als man auf den ersten Blick vermuten würde. Über den Erfolg dieser Programme entscheidet nicht zuletzt, dass regelmäßig Reisen möglich sind und dadurch Treuepunkte und Meilen gesammelt und gegen Waren eingetauscht werden können.

Die Rechnung dahinter ist schlussendlich einfach: Befinden sich weniger Meilen im Umlauf, sinkt der Wert der Prämienwährung, was sich im Gegenzug auf den Unternehmenswert – siehe United Airlines – auswirkt. Und der Einzelhandel profitiert auch nicht mehr davon.

Dominic Hofer

Dominic Hofer ist Gründer und CEO von Loylogic, dem führenden Anbieter von Treuepunkt-Erlebnissen. Außerdem ist er Gründer und CEO von Dezerved, dem neuen Marktplatz von Loylogic, der Treueprogramme und geschlossene Kunden-Communities mit exklusiven Angeboten von Luxusmarken verbindet. Vor Loylogic war Dominic EVP of Business Development bei Qualiflyer Loyalty. Davor war er als Berater bei Estin & Co. tätig, einer Strategie-Boutique mit Sitz in Paris, Frankreich.

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