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BMW, Daimler oder Bosch: Immer mehr deutsche und internationale Unternehmen setzen auf eine Gewinnbeteiligung für ihre Mitarbeiter, um die Erfolgschancen ihres Unternehmens zu erhöhen. Welche Mitarbeiter eine Gewinnbeteiligung erhalten, variiert von Unternehmen zu Unternehmen. In manchen Betrieben werden alle Mitarbeiter miteinbezogen, in anderen nur einzelne Unternehmensbereiche. Auch können Faktoren wie die Dauer der Betriebszugehörigkeit oder die Anzahl Krankheitstage beeinflussen, ob man eine Gewinnbeteiligung erhält. Doch welche Vor- und Nachteile birgt eine Gewinnbeteiligung, sowohl für das Unternehmen, als auch für die Mitarbeiter?

Vorteile einer Gewinnbeteiligung

1. Motivation der Mitarbeiter

Eine Gewinnbeteiligung kann Mitarbeiter motivieren. Denn zusätzliches Gehalt reizt die Mitarbeiter dazu an, sich bestmöglich zu bemühen, um zum Unternehmenserfolg beizutragen. Mitarbeiter fühlen sich dadurch also für den Unternehmenserfolg verantwortlich und wollen eigenständig arbeiten und entscheiden. Sie führen nicht nur Aufgaben aus, sondern werden zum Mitunternehmer. Wenn sich ein Mitarbeiter für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich fühlt, kann die Effizienz gesteigert werden, da er sich bei seinen Aufgaben noch mehr anstrengt.

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2. Bindung der Mitarbeiter

Sind die Mitarbeiter motiviert, können sie an das Unternehmen gebunden werden. Der zusätzliche Anreiz gilt nicht nur als Werbebotschaft für neue, potenzielle Mitarbeiter, sondern er sorgt auch dafür, dass sich die Mitarbeiter, die bereits für das Unternehmen arbeiten, dafür entscheiden, dort weiterhin zu arbeiten.

Durch die Bindung der Mitarbeiter spart das Unternehmen Geld.

Denn obwohl die Kosten eines Gewinnbeteiligungsplans budgetiert werden müssen, wird die Bindung von Mitarbeitern einem Unternehmen im Laufe der Zeit mehr Geld sparen. Denn für jeden Mitarbeiter, der neu geschult werden muss, fallen hohe Kosten an, weshalb Unternehmen eine Bindung ihrer Mitarbeiter anstreben sollten.

3. Verbesserung des Gemeinschaftsgefühls

Da alle Mitarbeiter an einem gemeinsamen Ziel arbeiten, kann das Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden. Das Klima unter den Mitarbeitern kann dadurch verbessert werden, sodass die Mitarbeiter anstatt eigennütziger Ziele, gemeinsame Ziele des Teams verfolgen. Ego-Trips verlieren ihren Reiz und die Loyalität der Belegschaft steigt möglicherweise.

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Nachteile einer Gewinnbeteiligung

1. Kosten und Aufwand

Die Gewinnbeteiligung sorgt für einen hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand. Oftmals sind mit der Implementierung eines Beteiligungsprogramms hohe administrative Aufwendungen verbunden – entweder in Form von hohen monatlichen Beiträgen oder hohen Personalkosten, sofern die Administration im Unternehmen stattfindet. Außerdem steht das Geld, das an die Mitarbeiter gezahlt wird, dem Unternehmen nicht mehr für Expansion, Reinvestition oder andere Wachstumsmöglichkeiten zur Verfügung.

2. Verlust der Wertschätzung

Es ist möglich, dass die Erfolgsbeteiligung mit laufender Dauer an Wert verliert. Möglicherweise entwickeln Mitarbeiter ein Gefühl der Selbstverständlichkeit. Der Bonus verliert dadurch an Wertschätzung, da die Mitarbeiter wissen, dass es diesen sowieso gibt – egal wie sehr sie sich anstrengen. Das führt auch dazu, dass die anfängliche Motivation der Mitarbeiter wieder sinkt.

3. Ungerechte Verteilung

Je nach Art der Gewinnbeteiligung wird der Gewinn häufig ungerecht verteilt. Mitarbeiter, die sich weniger engagieren, erhalten teilweise den selben Bonus wie deren Kollegen mit mehr Engagement. Mitarbeiter wollen aber nicht hart arbeiten, um den Bonus eines anderen zu finanzieren, was wiederum zu einer sinkenden Motivation führen kann.

Wenn ein Arbeitnehmer einen größeren Anteil an Gewinnbeteiligung bekommt, dann entsteht bei Kollegen Neid. Größere Gewinnanteile werden in der Regel auf der Führungsebene ausgegeben. Einige Gewinnbeteiligungen belohnen Einsteiger, die gute Arbeit geleistet haben, gar nicht. Wenn eine solche Struktur existiert, besteht nur noch ein Anreiz für Menschen in der Führungsebene.

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Hanna Popp

Hanna Popp absolviert ein duales Studium bei MüllerVerlag und war 2019 für mehrere Monate bei unternehmer.de eingesetzt.

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