Urbane Räume und ihre Nutzung verändern sich rasant. Nicht erst seit Corona. Schon vor der Pandemie wurde der Verkauf über physische Ladenflächen oder der Unterhalt des eigenen Büros immer unattraktiver. Die Gründe liegen unter anderem in steigenden Mietpreisen, dem Verdrängungskampf des Onlineshoppings sowie veränderten Gewohnheiten und Ansprüchen der Menschen. Coworking-Space-AnbieterInnen begegnen diesen Entwicklungen mit Konzepten für Arbeit und Freizeit.
In einem sogenannten Coworking Space können sich lokale MacherInnen vernetzen, um Schluss mit Leerstand in den Innenstädten zu machen.
Verkaufsflächen und Regale teilen
Immer mehr Unternehmen weichen für Vermarktung und Vertrieb auf digitale Wege aus. Social Media und Online Marketing bieten Sichtbarkeit und sorgen für Verfügbarkeit, die früher Schaufenstern und Geschäften vorbehalten war. Dennoch können auch digitale Welten den direkten Kontakt mit KundInnen nicht ersetzen.
Vor allem für Startups und Kleinunternehmen ist diese Nähe von entscheidender Bedeutung, um:
- das eigene Profil zu schärfen
- Produkte erlebbar zu machen
- unmittelbares Feedback einzusammeln
Die Idee hinter einem Co-Retail-Konzept ist, dass sich vom Startup bis zu etablierten Unternehmen alle lokalen Business Player in den Räumlichkeiten wiederfinden und untereinander vernetzen können. Das kooperative Konzept spart zugleich Kosten ein, weil Organisation und Finanzierung der Infrastruktur zentral geplant und unter den Co-Retailern aufgeteilt werden. Neben den Aspekten der Logistik fallen darunter auch Events, wie Produkt-Launches oder Kundenbefragungen.
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Synergien für lokale Netzwerke
Manche Coworking-Space-AnbieterInnen flankieren ein Co-Retail-Konzept mit einer Coworking Area. Diese ermöglicht sowohl den Unternehmen als auch unabhängigen DienstleisterInnen flexible Bürolösungen in einer modernen und digital ausgestatteten Umgebung.
Ergänzende Creative Spaces und Entertainment Areas bieten Abwechslung, lockern die Atmosphäre auf und dienen gleichzeitig als Anlaufpunkte für einen branchenübergreifenden Austausch.
Denn, wenn lokale MacherInnen und Gleichgesinnte aus Bereichen wie Bildung, Gesundheit, Sport, Gaming oder Event ihre Inhalte und Expertise bündeln, entstehen einzigartige Synergien und insgesamt mehr Reichweite.
Analoge Kundenbindung neu denken
Um die Verweildauer von BesucherInnen zu erhöhen und eine hohe Aufenthaltsqualität zu schaffen, bieten AnbieterInnen Coworking und Co-Retail-Bereiche in ein umfangreiches Angebot. Dazu zählt unter anderem der Außenbereich mit ganztägigem Gastronomiekonzept, das in einer Kombination aus To-Go- und Stay-In-Angeboten vom Frühstück bis zum After Work Event alle Bedürfnisse abdecken soll.
Als Beispiel für einen Coworking Space gilt das Kieler Ding. Dies ist jedoch kein gewöhnlicher Coworking Space, sondern ein sogenannter Cross Community Space, der verschiedene Inhalte unter einem Dach vereint und somit Menschen anzieht, die ihre Interessen hier mit anderen teilen können. Wer das „Ding“ am Morgen betritt, müsste es bis zum Abend nicht mehr verlassen, da alle Bedürfnisse gestillt werden. Das Konzept ist einzigartig, zumindest ist uns keine vergleichbare Immobilie mit diesem Mix aus Event, Co-Retail, Co-Working, Gastronomie, Gaming und Event bekannt.
Ein offenes Raumkonzept sowie flexible Präsentations- und Verkaufsflächen schaffen dabei Verkaufseinheiten innerhalb der Gastronomie. Dort können sich KundInnen in Ruhe mit den Produkten auseinandersetzen und diese vor Ort testen. Die Kooperation der verschiedenen Retailer und DienstleisterInnen bietet eine Produkt- und Servicevielfalt, welche die Attraktivität von Coworking Spaces als Einkaufs- und Aufenthaltsfläche maximiert.
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Ganz ohne Kapital klappt es nicht, aber bootstrappen bringt auch viele Vorteile. Ich bin froh kein Fremdkapital aufgenommen zu haben.…