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Auf deinem Stapel Schreibtisch stapeln sich Zettel mit wichtigen Informationen, Notizbücher mit den Mitschriften der letzten Veranstaltungen und ungelesene Fachmagazine und Bücher? Dann geht es dir wie vielen anderen UnternehmerInnen auch. Die Flut an Informationen ist einfach unglaublich groß und wir haben nicht gelernt, mit ihr effektiv umzugehen. Wir stressen uns diese Berge an Informationen mehr, als dass sie uns ein gutes Gefühl geben. Die Folgen daraus sind so einfach wie verheerend: Wir sammeln mehr Informationen, weil wir glauben, darin noch irgendwelche „Golden Nuggets“ zu finden, können noch weniger davon abarbeiten und stressen uns immer mehr. Eine Negativspirale, aus der es jedoch einen Ausweg gibt: ein persönliches Wiki.

Was ist ein persönliches Wiki?

Das persönliche Wiki für UnternehmerInnen ist angelehnt an den Zettelkasten von Niklas Luhmann. Es ist ein Wissensnetz, in dem alle Informationen ihren eigenen Platz finden und mit anderen verknüpft sind. Luhmann konnte durch seinen Zettelkasten unglaublich produktiv werden und zahllose Bücher und Fachartikel schreiben. Da er ihn jedoch zum wissenschaftlichen Arbeiten nutzte, sind für UnternehmerInnen Anpassungen notwendig.

Warum brauchen UnternehmerInnen ein persönliches Wiki?

Auf alle Menschen stürmen heute unzählige Informationen ein. Lebenslanges Lernen ist ein Stichwort, das zur Persönlichkeitsentwicklung dazugehört, doch gerade für UnternehmerInnen ist es schwierig, im turbulenten Alltag dabei nicht den Kopf zu verlieren. Eine besondere Schwierigkeit liegt darin, Gelerntes oder Erfahrenes später wiederzufinden und auch nach Jahren wieder verwenden zu können. Denn oftmals gehen solche Informationen unter und werden unter Notizbuchstapeln begraben.

Wiki aufbauen

Für den Aufbau deines persönlichen Wikis kannst du dich an drei einfache Schritte halten:

Schritt 1 – Informationen sammeln

In dein persönliches Wiki sollten nur Informationen einziehen dürfen, die du für relevant und wichtig genug hältst. Es geht nicht darum, Dinge so vollständig zu beschreiben, dass dein persönliches Wiki eine Nachbildung der großen Wikipedia wäre. Es geht um deine Sicht und deine Interpretation von Informationen.

Achte beim Sammeln darauf, dass du nicht einem Phänomen wieder „Competence Illusion“ zum Opfer fällst. Hierbei nehmen wir Informationen oberflächlich auf und glauben anfangs auch, dass wir sie wirklich verstanden haben. Dass dem nicht so ist, merken wir später daran, dass wir kaum den Inhalt des Gelesenen wiedergeben können.

Schritt 2 – Informationen aufnehmen

Die gesammelten Informationen nimmst du strukturiert in dein persönliches Wiki auf. Heutzutage müssen wir das natürlich nicht mehr auf Papierzetteln machen, sondern es bietet sich eine digitale Lösung an. Du kannst dafür auf eine Vielzahl von Programmen zurückgreifen; wichtig ist nur, dass sie es dir ermöglichen, einen direkten Link zu einer Notiz zu erstellen. Gängige Programme sind zum Beispiel Obsidian, Evernote, OneNote oder Notion.

Erstelle dir am besten ein Template und nimm alle Informationen nach der gleichen Struktur auf. So kann zum Beispiel der Kernsatz ganz oben stehen und du siehst so die wichtigsten Informationen auf den ersten Blick. Je öfter und länger du mit deinem persönlichen Wiki arbeitest, desto mehr wirst du es zu schätzen wissen, wenn du nicht lange nach dem Kern einer Information suchen musst.

Schritt 3 – Informationen verknüpfen

Verknüpfe anschließend die Informationen untereinander oder mit neuen Fragen und Informationen durch direkte Links. Um Verknüpfungen strukturiert erstellen zu können, kann dir ein Fragenkatalog helfen:

  • Woran erinnert mich diese Information?
  • Was ist das genaue Gegenteil?
  • In welchem Projekt könnte ich das nutzen?

Wahrscheinlich musst du eine Weile ausprobieren, welche Fragen wirklich in deinen Fragenkatalog sein sollten.

Fazit

Ein persönliches Wiki hat viele Vorteile für UnternehmerInnen. Einer ist, dass sie alle Informationen an einem Platz ablegen und ganz einfach miteinander verlinken können. Ähnlich dem Kleine-Welt-Phänomen, nach dem wir alle über nur sechs Kontakte mit dem Präsidenten der USA bekannt sind, lassen sich so auch alle Informationen über die anderen wiederfinden.

Stephanie Selmer

Stephanie Selmer ist seit 15 Jahren freiberufliche Change & Communication Managerin und begleitet mittelständische Unternehmen und Konzerne. Ihr Schwerpunkt liegt bei individueller Kommunikation und Storytelling im Change. Während eigener Weiterbildungen ist sie auf den Zettelkasten aufmerksam geworden und hat dieses an die Bedürfnisse moderner UnternehmerInnen angepasst. Dafür hat sie die Zettelkasten-Community gegründet: https://www.skool.com/zettelkasten-community-8306.

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