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Gesichter zu lesen, im Fachjargon auch Facereading genannt, hat nichts mit Hand- oder Kaffeesatzleserei zu tun. Facereading ist eine Methode zur Analyse dessen, was wir mit unseren Gesichtern und der Mimik kommunizieren. Denn jeder von uns verrät durch Bewegungen, Ausdrücke und Reaktionen der Mimik vieles über Gefühle und Gedanken. Wie man die Sprache von Gesicht und Körper richtig liest, ist auch in der Politik und besonders der Wirtschaft wichtig. Das richtige Know-How der nonverbalen Kommunikation ermöglicht dabei Vorteile bei der Erkennung von geeigneten BewerberInnen und ehrlichen GeschäftspartnerInnen. Damit schützt es vor Betrug und Schäden innerhalb der Geschäftswelt. Hier sind 3 Wege, mit denen du das Business Facereading bewusst einsetzen und die Geschäfte eines Unternehmens sicherer machen kannst.

1. Lügen erkennen und ein Pokerface aus der Fassung bringen

Es gibt leider kein Patentrezept auf das Lesen der Sprache und des Körpers von Mitmenschen. Sowohl das bewusste Facereading, als auch das bewusste Sprechen mit dem eigenen Körper kann eine knifflige Angelegenheit sein. Dennoch sollte man die Wichtigkeit von beidem erkennen. Jeder Mensch lügt ein bisschen anders. Einige Menschen haben sich außerdem bereits Tricks beigebracht, mit denen sie scheinbar alle unbemerkt an der Nase herumführen können.

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Am Beispiel Pokerface wird deutlich: Oft genug begegnen UnternehmerInnen bei Geschäftsabschlüssen und anderen Verhandlungen Personen, die geradezu verbissen cool bleiben möchten und versuchen, ihre eigentlichen Gedanken und Emotionen streng zu verbergen.

Was schon im Wilden Westen beim Pokerspiel zum Erfolg führen sollte, wird auch heute noch gerne als Täuschungsmanöver eingesetzt.

Aber den wenigsten gelingt es, ein Pokerface gnadenlos durchzuziehen, weil sie dabei nicht wirklich authentisch sind und gezwungen wirken. Achtet man bei Leuten, die ihr Pokerface aufsetzen, auf die Größe der Iris, welche sich nicht steuern lässt, kann man die Fassade leicht erkennen. Auch auf minimale Bewegungen im ihrer Körper kann geachtet werden. Wer nun kleine, irritierende Trigger und andere Störmanöver einstreut, kann die GesprächspartnerInnen im Verlauf des Gesprächs um ihre Deckung bringen und die vermeintliche Schutzmauer auflösen.

2. Die Motive und Hintergründe der Gesprächspartner erkennen

Um keine böse Überraschung zu erleben und Eskalationen vorzubeugen, ist es ratsam, sich im Vorfeld eines Gesprächs, soweit es möglich ist, über das Gegenüber zu informieren. Warum tritt diese Person in Dialog mit mir? Was für Ziele und Absichten hat diese Person möglicherweise? Welche Hintergründe und Motive leiten den Gesprächspartner und lassen ihn so kommunizieren, wie er es tut? Mit ein wenig Recherche im Vorfeld und einer im Moment genutzten Menschenkenntnis, die jeder über die Jahre erwirbt, gelingt es, das Gegenüber richtig einzuschätzen und verbal anpacken zu können.

3. Die eigene Kommunikation kennen und kontrollieren

Wer die eigene Kommunikation kennt und auch kontrollieren kann, wird die Unterhaltung zu seinen Gunsten beeinflussen können. Ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung, Gefühl für Timing und Kunst der Sprache ermöglicht es dabei, Inhalte kompetent und gezielt anzubringen. Stichwort „analoges Markieren“ – das ist das bewusste Betonen von wichtigen Wörtern im Satz oder das Nutzen der semantischen Dichte in der Sprache, indem zum Beispiel Wörter mit der Sprache gleichsetzt werden. Bei dem Satz „Kannst du mir einen kleinen Gefallen tun“, sollte zum Beispiel das Wort klein auch in der Tonalität ausgedrückt werden. Paraphrasieren ist ebenfalls ein wichtiges Tool um Rapport herzustellen.

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Ein Fazit

Der Nutzen von Facereading in Unternehmen ist vielfältig. Die nonverbale Sprache des Gegenübers zu verstehen ermöglicht neben einer Reihe an Vorteilen auch interessante Einblicke in die ganz eigene Wahrnehmung. Ob in Geschäftsverhandlungen, im Assessment und Personalwesen oder zum Schutz vor böswilliger Überzeugungsarbeit – die Kenntnisse der unbewussten Kommunikation bringen Sicherheit und Bewusstsein für die Wichtigkeit des Augenblicks.

Sabrina Rizzo

Sabrina Rizzo ist eine renommierte Expertin für Verhandlungs- und Verhaltensprofiling. Sie kämpft seit vielen Jahren gegen innerbetriebliche Sabotage in Großkonzernen sowie in aufstrebenden, innovativen Unternehmen. Dabei hat sie auf der Basis ihrer Qualifikationen und Erfahrungswerte eine einzigartige Methode entwickelt, mit der es ihr gelingt, Menschen innerhalb weniger Sekunden zu dechiffrieren.

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