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In vielen Branchen fehlen Fachkräfte, während Freelancer sich unerwartet nach Aufträgen sehnen. Die Gründe sind vielfältig – von wirtschaftlicher Unsicherheit bis zu Budgetknappheit. Trotzdem sind Freelancer der Trumpf, um Unternehmen agiler zu machen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Schwindende Auftragslage trotz optimaler Bedingungen

In vielen Branchen ist der Fachkräftemangel weiterhin drückend. Unternehmen suchen händeringend nach qualifiziertem Personal. Da ist es paradox, dass gerade Freelancer aktuell mit weniger Aufträgen hadern. Obwohl ihre Voraussetzungen optimal sind, um flexibel auf die Anforderungen des Marktes zu reagieren, scheinen sie die Ersten zu sein, die unter der momentanen wirtschaftlichen Unsicherheit leiden. Doch wie kann das sein?

Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Freelancer haben sich als wichtige Akteure etabliert, um den steigenden Bedarf an spezialisierten Fähigkeiten zu decken. Unternehmen setzen vermehrt auf diese externen Experten, da sie die Möglichkeit bieten, maßgeschneiderte Lösungen ohne langfristige Bindung zu erhalten. Dieser Ansatz ermöglicht es Unternehmen, flexibel auf Veränderungen in der Wirtschaft sowie auf Auftragsspitzen zu reagieren.

Nach wie vor stellt der Fachkräftemangel eine akute Herausforderung dar. Unternehmen suchen nach Experten in Bereichen wie IT, Marketing, Finanzen und vielen anderen. Hier kommen Freiberufler*innen ins Spiel. Sie sind Experten in ihren jeweiligen Gebieten und bieten genau die Qualifikationen, die Unternehmen benötigen. Die Möglichkeit, auf diese Talente bei Bedarf zuzugreifen, sollte in einer Zeit des Fachkräftemangels eine Win-win-Situation sein.

Dennoch erleben Freelancer in den letzten Jahren eine beunruhigende Entwicklung. Die Auftragslage hat sich für viele von ihnen erheblich verschlechtert. Die Gründe dafür sind vielfältig und spiegeln die volatilen wirtschaftlichen Bedingungen wider, denen wir derzeit ausgesetzt sind:

1. Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt: Die Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt hat in den letzten Jahren zugenommen. Unternehmen zögern oft, (langfristige) Engagements einzugehen, da sie die wirtschaftliche Zukunft nicht richtig einschätzen können. Das hat zur Folge, dass sie weniger auf Freelancer zurückgreifen.

2. Budgetbeschränkungen: Aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit stehen viele Unternehmen unter Druck, Kosten zu reduzieren. Das kann dazu führen, dass sie versuchen, Projekte mit weniger Ressourcen und Budget umzusetzen, was die Nachfrage nach Freelancern verringert. Dieser Punkt könnte allerdings den Mangel an Fachpersonal weiter verschärfen: Überforderte Mitarbeiter suchen sich neue Jobs mit angemessenem Arbeitspensum.

3. Steigender Wettbewerb: Mit der zunehmenden Beliebtheit des Freelancer-Modells steigt auch der Wettbewerb unter den selbständigen Fachkräften. Das zieht niedrigere Preise und weniger Aufträgen nach sich.

4. Verzögerte Projekte: In unsicheren Zeiten neigen Unternehmen dazu, Projekte zu verschieben oder zu kürzen, wodurch sich die Anzahl verfügbarer Aufträge für Freelancer verringert.

Freiberufler spielen nach wie vor eine wichtige Rolle auf dem Arbeitsmarkt – sie sind hochqualifizierte Fachkräfte. Auftraggeber profitieren bei einer Zusammenarbeit von diesen Vorteilen:

Flexible Ressourcenallokation: Unternehmen haben die Möglichkeit, ihre Ressourcen flexibel einzusetzen. Dies ist besonders vorteilhaft in Zeiten, in denen sich die Anforderungen schnell ändern. Statt feste Mitarbeiter einzustellen, die möglicherweise nach Projektabschluss nicht mehr benötigt werden, stellen Unternehmen Freelancer für spezifische Aufgaben ein und geben sie bei Bedarf wieder frei. Das spart langfristige Personalkosten und schafft Raum für agile Anpassungen.

Zugang zu Spezialisten: Freelancer sind oft hoch spezialisiert, sie verfügen über Expertenwissen in ihrem Bereich. Durch eine Kooperation profitieren Unternehmen von diesem Fachwissen – ohne interne Schulungs- bzw. Weiterbildungsprogramme durchführen zu müssen. Projekte lassen sich schneller und effizienter abschließen und die Arbeit wird auf höchstem Niveau durchgeführt.

Kostenkontrolle: Unternehmen behalten ihre Kosten stets im Blick: Sie zahlen nur für tatsächlich erbrachte Leistungen und müssen sich nicht um langfristige Gehaltsverpflichtungen, Sozialleistungen oder Büroflächen kümmern. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten bedeutet das eine erhebliche finanzielle Entlastung.

Skalierbarkeit: Freelancer unterstützen Unternehmen bei der Bewältigung von Auftragsspitzen. Werden zusätzliche Arbeitskräfte für ein Projekt benötigt, können sie schnell und unkompliziert hinzugezogen werden. Sobald das Projekt abgeschlossen ist, endet die Zusammenarbeit, ohne dass langfristige Verpflichtungen bestehen.

Vielfalt an Perspektiven: Die Zusammenarbeit mit Freelancern bringt oft eine frische Vielfalt an Perspektiven und Ideen in ein Unternehmen. Neue kreative Impulse können zu innovativeren Lösungen führen und die Wettbewerbsfähigkeit steigern.

Zeitersparnis: Die Einstellung von Freelancern kann den Rekrutierungsprozess verkürzen. Unternehmen müssen keine langwierigen Bewerbungsgespräche führen oder Zeit und Ressourcen in die Ausbildung neuer Mitarbeiter investieren. In der Regel sind Freiberufler sofort einsatzbereit und steigen direkt in Projekte ein. Soll eine Stelle dennoch fest besetzt werden, können Freelancer eine Zwischenlösung während der Personalsuche sein. Sie verhindern, dass die Arbeit liegen bleibt.

Geografische Flexibilität: Unternehmen können auf Freelancer aus der ganzen Welt zugreifen, um lokale oder internationale Märkte zu bedienen. So expandieren Unternehmen, ohne Niederlassungen in den neuen Zielregionen eröffnen zu müssen. Die Zusammenarbeit mit Freelancern bietet eine enorme Flexibilität und Effizienzsteigerung für Unternehmen. Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten sollten Unternehmen die Vorteile dieser flexiblen Arbeitskräfte weiterhin nutzen, um agil auf Veränderungen zu reagieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Maren Fliegner

Seit knapp zwei Jahrzehnten bewegt sich Maren Fliegner in der Welt der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. In dieser Zeit hat sie KundInnen aus unterschiedlichen Branchen betreut: von Marketingagenturen über innovative Digital- und etablierte Foodunternehmen bis hin zu internationalen Hotelketten. Mit Fliegner Kommunikation startet sie nun als Kommunikationsspezialistin durch, die Unternehmen bei Fragen des Außenauftritts berät und als Persönlichkeitscoachin bei der Verbesserung der „Eigen-PR“ unterstützt.

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