Skip to main content

Jedes Unternehmen, unabhängig von seiner Größe oder Branche, kann in eine Krise geraten. Krisen können verschiedene Ursachen haben, darunter wirtschaftliche Abschwünge, branchenspezifische Herausforderungen, Naturkatastrophen oder – wie wir jüngst erlebt haben und noch erleben – globale Gesundheitskrisen wie die Covid-19-Pandemie, Energieknappheit oder Energieverteuerung durch den Krieg in der Ukraine, Flüchtlingskrisen und so weiter.

Hierbei sind diejenigen Krisen besonders gravierend, welche die finanzielle Lage eines Unternehmens unmittelbar betreffen, eventuell für Schieflagen beim Cashflow sorgen und Reserven auffressen. In solchen Zeiten ist ein effektives Krisenmanagement in vorausschauend handelnden Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um die Krise möglichst unbeschadet und ohne einen personellen Aderlass zu überstehen. Krisen werden im Normalfall schnell in der Kundschaft und bei Lieferanten transparent, sodass ein möglicher Imageverlust bei Nichthandeln die Situation zusätzlich verschärft.

Nicht minder wichtig ist jedoch die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers gegenüber seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Darum soll nachfolgend genau beleuchtet werden, wie die verschiedenen Facetten der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers in finanziellen Krisenzeiten ausschauen können oder sollen. Zudem gibt es Empfehlungen dazu, wie Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in finanziellen Notlagen des Unternehmens effizient beistehen können, ohne dass die Wirkung der Hilfe schnell verpufft.

Das Krisenmanagement deines Unternehmens

Das Krisenmanagement hat stets ein zentrales Element für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens abzubilden. Kurz: Wer am Montag weiß, dass am kommenden Freitag eine Krisensituation ins Haus steht, hat die komplette Woche Zeit, Gegenmaßnahmen einzuleiten, um negative Effekte abzupuffern.

Ein effizientes Krisenmanagement ist der Prozess, der Unternehmen dabei hilft, Krisen zu bewältigen und ihre Auswirkungen aufs Unternehmen sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ein mögliches Minimum zu reduzieren.

Entscheidend ist, nicht zu warten, bis die Krise im vollen Gange ist, sondern bereits in den „guten Zeiten“ Überlegungen anzustellen, wie man mit solchen Situationen umgeht. Gewappnet sein – so muss die Devise lauten, denn Krisen können recht unerwartet aus verschiedenen Gründen – siehe Covid 19 mit Lockdowns oder der Krieg in der Ukraine mit explodierenden Rohstoff- und Energiepreisen – auftreten und sie alle haben die Substanz dazu, die finanzielle Lage selbst größter Unternehmen negativ zu beeinflussen.

Hier soll ein Überblick darüber geschaffen werden, was ein umfassendes Krisenmanagement umfasst und welche Rolle es für Unternehmen spielt. Natürlich sind derartige Ratschläge allgemeiner Natur und müssen für jedes Unternehmen neu angepasst – modifiziert – werden, um vollständige Passgenauigkeit zu generieren.

Was sind mögliche Krisenursachen, die Unternehmen in Schieflagen bringen können?

Zuerst einmal wären das die wirtschaftlichen Abschwünge, die es immer wieder gibt. Als Gründe für derartige Abwärtsbewegungen sind externe Faktoren wie Rezessionen, Handelskriege oder geopolitische Unsicherheiten zu nennen, welche die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens gefährden können. In Zeiten, in denen der Abnehmerschaft das Geld nicht mehr ganz so locker sitzt, weil sich Zukunftsängste breit machen, wird der Euro dreimal umgedreht, bevor er in Neuanschaffungen fließt. Mangelnde Kaufbereitschaft wird immer einen sofortigen Effekt auf Unternehmensergebnisse zeigen.

Auch branchenspezifische Herausforderungen stellen Gefahrenherde dar. Dabei ist jedoch festzuhalten, dass bestimmte Branchen anfälliger für Krisensituationen sind. Das kann seine Gründe in technologischen Veränderungen oder zum Beispiel in Veränderungen beim Kundenverhalten haben. Hier ist zum Beispiel das wachsende ökologische Bewusstsein ein nicht zu unterschätzender Stressfaktor, was die finanzielle Stabilität angeht. Ist der „Gruppenzwang“ groß genug, kommt es in Bereichen zu Verwerfungen, welche Produkte anbieten, deren ökologischer Fußabdruck extensiv aufgestellt ist.

Auch plötzlich eintretende Naturkatastrophen hinterlassen in Unternehmen unter Umständen nachhaltige Spuren. Dazu zählen Erdbeben wie beispielsweise zuletzt in der Türkei oder Marokko, Überschwemmungen wie im Ahrtal, Stürme oder Tsunamis, siehe Fukushima. Solche Ereignisse bringen es in der Regel mit sich, die Geschäftstätigkeit von Unternehmen auf breiter Front zu beeinträchtigen. Wie die Welt 2020 lernen musste, gehören auch sogenannte Gesundheitskrisen und ihr Fallout dazu. Eine globale Gesundheitskrise wie die Covid-19-Pandemie hat in aller Brutalität aufgezeigt, wie anfällig Unternehmen für solche Ereignisse sind, die zum Beispiel zu Lockdowns mit erheblichen Umsatzrückgängen führen können.

Zudem wurde dadurch ein Wandel in der Arbeitswelt herbeigeführt. Man hat erkannt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tatsächlich im Home-Office arbeiten können. Auch dieses geänderte Arbeitsverhalten bleibt nicht ohne Wirkung. Wer zum Beispiel nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, kauft unter Umständen keine Zeitung für die Fahrt, keinen Kaffee in der Wartezeit, kein Frühstück „To Go“ und so weiter. Covid 19 mit den Lockdowns machte den Anfang und es zog einen „Rattenschwanz“ an Veränderungen nach sich – die leider in vielen Pleiten ein teures Nachspiel hatten.

Fürsorgepflicht des Arbeitgebers in Krisenzeiten – das solltest du in finanziellen Notlagen tun – Foto: © AboutLife – stock.adobe.com

Doch wie sind die Auswirkungen von Krisen fürs Unternehmen aufgestellt?

Nachdem nun ein Teil der möglichen Krisensituationen festgelegt ist, geht es darum zu schauen, wie wirken sich derartige Gegebenheit auf die Unternehmen aus. Als erster Faktor steht da stets der Umsatzrückgang zu nennen. Er stellt eine der offensichtlichsten Auswirkungen von Krisen auf die Unternehmen dar. Ganz gleich, um welche Krisensituation es sich handelt, wenn Kundinnen und Kunden ihre Kauflust zügeln, weniger oder gar nicht kaufen oder die Ausgaben zusammenstreichen, erfährt jedes Unternehmen einen Rückgang beim Umsatz – dem Motor des Unternehmens, dem Herzstück der Einnahmen.

Doch es gibt weitere und wesentliche Faktoren, wie sich Krisen auf die Unternehmen auswirken können. Als aktuelles Beispiel sei der Krieg in der Ukraine genannt, denn der sorgt in weiten Bereichen für steigende – wenn nicht sogar explodierende – Kosten. Doch was verteuert sich in solchen Ausnahmesituationen? In Krisenzeiten werden in der Regel die Kosten für Rohstoffe, das Einhalten von Lieferketten und auch für Arbeitskräfte steigen. Wird Energie knapp oder teuer, findet sich das im Einkaufspreis und somit auch beim Preis in den Regalen wieder.

Kann zum Beispiel Getreide nicht aus der Ukraine in den Rest der Welt geliefert werden – und das bei einem Global Player – ziehen beispielsweise die Preise für Grundnahrungsmittel an. Dies wird, wenn Unternehmen die Preise im Markt bei den Kundinnen und Kunden nicht durchsetzen können, die Gewinnspannen (zum Beispiel für notwendige Investitionen) erheblich verringern. Dadurch entstehen in der Folge möglicherweise Liquiditätsengpässe. Wenn Unternehmen Schwierigkeiten haben, ausreichend Liquidität zu erhalten, um laufende Betriebskosten zu decken, sind alle Alarmsignale auch in juristischer Hinsicht – Stichwort Insolvenzverschleppung – auf Rot.

Daraus entsteht in der Zwangsfolge der Krise ebenso Arbeitsplatzunsicherheit. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden sich Sorgen um ihre Arbeitsplatzsicherheit machen. Dies hat wiederum natürlich einen unmittelbaren Einfluss auf die Arbeitsmoral, die Arbeitsleistungen und die Bereitschaft, möglicherweise ein Mehr an Leistungen in den Kampf zur Krisenbewältigung zu werfen. Das gilt insbesondere dann, wenn Entlassungen oder Kurzarbeit im Raum stehen.

Welche Krisenbewältigungsmaßnahmen lassen sich pauschal für Unternehmen festzurren?

Der Kernpunkt wird immer die Risikobewertung sein. Jedes Unternehmen sollte und muss eigentlich frühzeitig Risiken erkennen und mit Blick auf das eigene Unternehmen sowie die eigene Geschäftstätigkeit unaufgeregt bewerten. Diese vorausschauende Vorgehensweise beinhaltet die Überwachung von finanziellen Kennzahlen und die Identifizierung potenzieller Engpässe. Das ist möglich und umsetzbar, wenn eine Krise nicht auf Grund von Naturkatastrophen aus dem Nichts entsteht.

Darüber hinaus gilt, wenn die Krise eingetreten ist, eine offene Kommunikation. Ganz nach der Maxime: Sprechenden Menschen kann geholfen werden. Offene und transparente Kommunikation ist entscheidend, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kundinnen und Kunden sowie die Mitspieler in der Lieferkette bei der Stange zu halten. Im internen Umgang ist auch die Finanzplanung ein wichtiger Kommunikationsfaktor. Jedes Unternehmen hat die eigenen Finanzierungsoptionen sorgfältig zu prüfen – einschließlich Krediten, Beteiligungsfinanzierungen, staatlichen Unterstützungsprogrammen, Beleihungen von Firmenimmobilien und so weiter. Sehen die Kennzahlen sauber aus, lässt sich das als „Licht am Ende des Tunnels“ und imagebildende Maßnahmen intern kommunizieren, um zum Beispiel die Arbeitsmoral auf einem hohen Level zu halten.

Fürsorgepflicht des Arbeitgebers in Krisenzeiten – das solltest du in finanziellen Notlagen tun – Foto: © Andrii – stock.adobe.com

Wichtig ist zudem, auf Geschäftskontinuität zu setzen. Hierbei spielt die Entwicklung von Plänen zur Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit, auch in temporär eingeschränktem oder heruntergefahrenem Umfang, eine entscheidende Rolle. Wer sieht, das Rad dreht sich weiter, auch wenn die Krise hart zuschlägt, wird weiter Leistung abrufen. In der Kundschaft kann in derartigen Situationen ein Solidarisierungsprozess eintreten, der für mehr Cashflow zur Krisenbewältigung sorgt. Ferner können auch Remote-Arbeit, digitale Transformation und alternative Lieferketten die Geschäftskontinuität sichern.

Eine zentrale Frage im Krisenmanagement muss lauten: Wie wirken sich Krisen auf deine Mitarbeiter aus?

Die Auswirkungen von Krisen auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Regel sehr vielschichtig und können tiefgreifend sein. Um effektiv auf die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krisenzeiten eingehen zu können, ist es wichtig zu verstehen, wie diese finanziellen Krisen das Wohlbefinden im Team und die Produktivität der Mitarbeiter beeinflussen können. Es gilt, dass die Leistungsbereitschaft erhalten bleibt, denn sie sichert den Fortbestand des Unternehmens.

Krisen sorgen stets für psychische Belastung bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Es ist die Angst vor dem, was morgen sein kann oder sein wird. Besonders dann, wenn die Struktur nicht nur auf ganz junge Menschen am Arbeitsplatzt setzt. Familie, Kinder, Haus- oder Wohnungskauf, laufende Kredite – die Angst, das alles nicht bedienen zu können, lähmt das Team bis hin zur Unbeweglichkeit und damit zur Verschärfung der Krise. Die Angst um den Arbeitsplatz wird unter Umständen allgegenwärtig, denn in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit fürchten Mitarbeiter zuerst um ihren Arbeitsplatz, ihren Broterwerb. Diese Ängste werden im Normalfall zu Stress, Schlaflosigkeit und allgemeiner Angst führen. Mit diesen Faktoren schrumpft der Leistungswille, die Leistungsbereitschaft und der Krankenstand schnellt normalerweise in die Höhe.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ein feines Gespür, wenn eine finanzielle Belastung für sie droht. Wenn Unternehmen beispielsweise Maßnahmen wie Kurzarbeit greifen lassen, kann dies zu Einkommensverlusten führen, welche nachhaltig in die finanzielle Stabilität der Mitarbeiter wirkt. Personen mit einem herausragenden Lebenslauf könnten sich zudem genötigt sehen, im Zuge der Gehaltssicherung nach Alternativen Ausschau zu halten und damit das Unternehmensgefüge in zusätzliche Unordnung bringen, wenn sie den Arbeitsplatz wechseln. Das ist eine Zwangsfolge, wenn Ungewissheit über die Zukunft besteht. Mitarbeiter sind möglicherweise besorgt über die Zukunft des Unternehmens und die Auswirkungen der Krise auf ihre Karriereentwicklung. Das macht einen Jobwechsel stets zur Option.

Doch es gibt weitere Risikofaktoren in Krisensituationen, welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefährdet: Zum Beispiel die Inflation als landesweite oder globale Krise. Eine anhaltende Inflation führt zu steigenden Lebenshaltungskosten. Mitarbeiter werden in dem Moment Schwierigkeiten haben, mit den steigenden Preisen für ausreichend Grundnahrungsmittel, ihre Mieten, ihre Kreditkosten, notwendigen Anschaffungen und Energiekosten Schritt zu halten. Hier lauert, wenn das Unternehmen bei den Gehältern die Steigerungen der Lebenshaltungskosten nicht abfangen kann, eine riesige Gefahr. Auch für das Unternehmen.

Welche? Spielsuchtgefahr! In Zeiten hoher finanzieller Belastung steigt überproportional häufig das Risiko von Suchtverhalten, einschließlich Spielsucht, da einige Mitarbeiter nach schnellen Auswegen suchen. Diese Auswege versprechen auf trügerischen Wegen zum Beispiel die Welt der Online-Casinos. Auf diversen Portalen spielen zum Beispiel Influencer Casino Games. Mit ihrem Geld? Nein. Das Casino stellt den „Spielern“ Geld zur Verfügung und die „Zocker“ streamen beispielsweise ihre Spiele mehrere Stunden über diverse Plattformen. Dabei sieht der krisengebeutelte Mensch, wie schnell sich horrende Summe „verdienen“ lassen – und vergisst dabei, am Ende gewinnen nur das Online Casino und der Influencer, denn der wird für sein Online Casinospiel königlich entlohnt. Zudem muss er die Token oder Jetons nicht von seinem Geld kaufen – es ist und bleibt eine Illusion.

Dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Online-Spielsucht verfallen, ist eine Folge der psychischen Belastung und der Inflation. Darum muss für jedes Unternehmen gelten: Die psychische Belastung durch Arbeitsplatzunsicherheit darf nicht unterschätzt werden. Sie kann neben der zerstörerischen Spielsuchtgefahr in Online Casinos ebenfalls (oder gemeinsam) zu Depressionen, Angstzuständen und anderen mentalen Gesundheitsproblemen führen.

Fürsorgepflicht des Arbeitgebers in Krisenzeiten – das solltest du in finanziellen Notlagen tun – Foto: © kinomaster – stock.adobe.com

Einen weiteren Faktor gibt es dadurch, dass Kurzarbeit und Entlassungen drohen – kurz Arbeitsplatzunsicherheit. Die Ankündigung von Kurzarbeit oder Entlassungen kann in der Mitarbeiterschaft schnell zu erheblicher Unsicherheit führen. Mitarbeiter könnten sich fragen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen und wie lange ihre Arbeitsplätze gesichert sind. Auch hierdurch wächst das Risiko, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich schnell Geld beschaffen müssen, um ihre Verbindlichkeiten zu bedienen – was wiederum das Risiko der Spielsucht signifikant erhöht.

Was jedes Unternehmen wissen muss: Als Arbeitgeber unterliegst du der Fürsorgepflicht

Die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers ist eine rechtliche und moralische Verpflichtung, die sicherstellt, dass die Bedürfnisse und das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Arbeitsplatz berücksichtigt werden. In Krisenzeiten gewinnt diese Pflicht eine ganz besondere Bedeutung. Doch was können Unternehmen und Arbeitgeber unternehmen, um ihrer Fürsorgepflicht gerecht zu werden?

Unternehmen und damit Arbeitgeber sollten über ihre Schaltstellen im Unternehmen besonders auf Verhaltensänderungen bei ihren Teams in Krisenzeiten achten. Dies kann Anzeichen von erhöhtem Stress, Angst oder Depression umfassen. Offene und ehrliche Kommunikation ist hier der Schlüssel, um „Meutereien“ oder hohen Krankenständen mit Risiken für die Produktion entgegenzuwirken. Unternehmen sollten ihr Team stets ermutigen, über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen und ihnen die Gewissheit geben, dass ihre Bedenken ernst genommen werden.

In Zeiten von Kurzarbeit oder anderen Einschränkungen sollten Arbeitgeber so flexibel wie möglich sein. Dies kann bedeuten, flexible Arbeitszeiten anzubieten, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aktiv dabei zu helfen, ihre beruflichen Verpflichtungen mit ihren persönlichen Herausforderungen in Einklang zu bringen. Darüber hinaus können Schulungen und Ressourcen bereitgestellt werden, um den Menschen bei der Bewältigung von Stress und finanziellen Belastungen zu helfen. Dies kann beispielsweise auch die Bereitstellung von Informationen über finanzielle Unterstützungsprogramme, Schulungen zur Stressbewältigung und den Zugang zu psychologischer Unterstützung umfassen.

Wenn die Krise das Unternehmen nicht in den Abgrund gezogen hat, ist auch finanzielle Unterstützung eine gute Option. Diese finanzielle Unterstützung ist ein wichtiger Teil der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers. Unternehmen können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um ihre Mitarbeiter in finanziellen Notlagen zu unterstützen.

Finanzielle Unterstützung – diese Möglichkeiten hast du

Statt Entlassungen Kurzarbeit anbieten. Kurzarbeit ist eine Maßnahme, die Unternehmen ergreifen können, um Entlassungen zu vermeiden. Bei Kurzarbeit arbeiten Mitarbeiter vorübergehend weniger Stunden oder Tage in der Woche, was am Ende natürlich zu einem reduzierten Gehalt führt. Unternehmen können jedoch staatliche Unterstützung beantragen, um einen Teil des Einkommens der Mitarbeiter auszugleichen. Zudem fließt weiterhin Geld, wenn auch weniger. Bei der Entlassung muss unter Umständen auf mehr verzichtet werden – nahezu eine Halbierung des Gehalts, wenn denn Arbeitslosengeld greift.

Eine weitere Option ist die sogenannte Inflationsprämie. In Zeiten hoher Inflation können Unternehmen erwägen, eine Inflationsprämie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – gestaffelt nach Personenzahl im Haushalt zum Beispiel – anzubieten. Diese Prämie kann dazu beitragen, die gestiegenen Lebenshaltungskosten der Menschen im Unternehmen ansatzweise auszugleichen und die finanzielle Belastung zu verringern. Einige Unternehmen bieten zudem sogenannte Mitarbeiterdarlehen zu günstigen Konditionen an. Diese Darlehen können Mitarbeitern in finanziellen Notlagen helfen, ohne dass sie auf teure Kredite oder Dispokredite von teils dubiosen Anbietern zurückgreifen müssen.

Flexible Gehaltsstrukturen stellen ebenso eine Option dar und Unternehmen können flexible Gehaltsstrukturen einführen, die es Mitarbeitern ermöglichen, ihr Gehalt nach Bedarf zu erhöhen oder zu verringern. Dies kann dazu beitragen, den finanziellen Druck auf die Mitarbeiter zu reduzieren. Auch eine Weiterbildung und Umschulung der von Entlassung bedrohten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stellt eine Möglichkeit dar. In Zeiten von Entlassungen können Unternehmen Programme zur Weiterbildung und Umschulung anbieten, um Mitarbeitern dabei zu helfen, neue Fähigkeiten zu erlernen und sich auf neue Karrieremöglichkeiten vorzubereiten.

Fürsorgepflicht des Arbeitgebers in Krisenzeiten – das solltest du in finanziellen Notlagen tun – Foto: © Andrey Popov – stock.adobe.com

Warum Gehaltserhöhungen nicht immer möglich sind

Es ist wichtig zu beachten, dass Gehaltserhöhungen nicht immer die beste Lösung sind, um Mitarbeitern in finanziellen Notlagen zu helfen. Unternehmen stehen oft selbst vor finanziellen Herausforderungen in Krisenzeiten. Die Kosten für Gehaltserhöhungen können die finanzielle Stabilität des Unternehmens gefährden, für eine Schieflage sorgen und letztendlich überhaupt erst zu Entlassungen führen. Daher ist es entscheidend, alternative Formen der Unterstützung in Betracht zu ziehen, die die finanzielle Belastung der Mitarbeiter lindern, ohne die langfristige Gesundheit des Unternehmens zu gefährden.

Welches Fazit ist aus dem Krisenmanagement zu ziehen?

Die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers in Krisenzeiten ist von entscheidender Bedeutung, um das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeiter zu schützen. Jedes Unternehmen kann völlig unverschuldet in eine Krise geraten. Doch der Umgang mit dieser Krise kann den „großen Unterschied machen“.

Ein effektives Krisenmanagement, die Berücksichtigung der Auswirkungen von Krisen auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Bereitstellung von (finanziellen) Unterstützungsoptionen sind entscheidend, um das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu garantieren und das Unternehmen durch schwierige Zeiten zu führen. Die Covid-19-Pandemie, der Krieg in der Ukraine, explodierende Energiekosten und die immer noch aktuelle Inflation haben gezeigt, wie wichtig diese Prinzipien sind. Arbeitgeber, die sich um ihre Mitarbeiter kümmern und proaktiv handeln, können langfristig das Vertrauen und die Loyalität ihres Teams gewinnen. Die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers ist dabei nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern auch ein ethisches Gebot, welches das Fundament für eine gesunde Arbeitsbeziehung bildet.

unternehmer.de

unternehmer.de ist das Wissensportal für Fach- und Führungskräfte im Mittelstand, Selbständige, Freiberufler und Existenzgründer.

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

Leave a Reply