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Mehr Homepage-Besucher, mehr Interessenten, mehr Kunden. Wie Unternehmen das mithilfe von online angebotenen Mehrwertleistungen erreichen, erklärt der Bonner PR-Berater und Medienpsychologe Dr. Michael Gestmann.

Seit der Freischaltung des „Glatzenrechner“ von Alpecin haben sich mittlerweile weit über eine Million Männer die Entwicklung ihrer Haarpracht vorhersagen lassen. Ein Riesencoup für den Haarpflegehersteller und ein schönes Beispiel dafür, wie online angebotene Mehrwertleistungen für Aufmerksamkeit sorgen können. Und genau darum geht es in einer Welt, in der die Aufmerksamkeit von Kunden und Konsumenten immer schwieriger zu bekommen ist.

Schließlich nimmt die Informationsüberflutung permanent zu, während die menschliche Informations-Verarbeitungskapazität gleich geblieben ist. Die Folge: Der Drang, Informationen zu selektieren, wird immer stärker. Doch mit Mehrwertangeboten, die wie etwa der Glatzenrechner innovativ, nützlich und/oder unterhaltend sind, kann die Aufmerksamkeit potenzieller Interessenten und Kunden geweckt werden – und der Umsatz angekurbelt werden.

Zielgruppengerechtes Mehrwertangebot entwickeln

Mehrwertangebote wie der Glatzenrechner sind ungewöhnlich, unerwartet und mitunter exotisch – und haben deswegen einen hohen Aufmerksamkeitswert. Es ist allerdings eine hohe Kunst, Informationen so zu präsentieren, dass sie die Neugier der Zielgruppen wecken und damit die Bereitschaft erhöhen, sich mit diesem Mehrwertangebot zu beschäftigen. Die Besucher einer Website sind jederzeit fluchtbereit. Sie müssen ihnen also etwas bieten, damit sie Ihre Homepage anklicken und dort auch bleiben.

Im ersten Schritt gilt es, sich ein Mehrwertangebot zu überlegen, das zur Zielgruppe des eigenen Unternehmens passt. Das können sowohl nützliche Checklisten, Podcasts oder Onlinetests sein als auch partizipative Formate, etwa Onlineumfragen, Live-Chats, Foren, Gewinnspiele oder sonstige interaktive Serviceangebote. Entscheidend für die Akzeptanz bei Interessenten und Kunden ist, wie attraktiv das Angebot für die Nutzer ist.

Daher:

  • Bieten Sie Ihnen ein Angebot, das Ihre Wettbewerber nicht haben.
  • Locken Sie mit etwas, was Ihre Zielgruppe nicht erwartet.
  • Entwickeln Sie etwas, das auf dem ersten Blick unmöglich erscheint.

Übertreiben Sie es aber nicht, denken Sie an Ihre Zielgruppe. Profis beherzigen die MAYA-Regel: „Most Advanced Yet Acceptable“, also, „So extrem wie möglich, aber noch erträglich“. Ungewöhnliche Angebote sind im Übrigen nicht nur optimale „Aufhänger“ für die Medien, sondern ideal für virales Marketing und damit für Schneeballeffekte prädestiniert.

100.000 Klicks pro Tag generieren

Ist das Online-Angebot clever und pfiffig, können auch Newcomer sensationelle Erfolge einfahren, wie die K-FEE AG zeigte. Die Berliner Company platzierte auf ihrer Homepage Videoclips mit Adrenalin ausschüttenden Effekten, um ihren Energiedrink auf Kaffee-Basis schnell bekannt zu machen. Und das gelang mustergültig. Bis zu 100.000 Viewer pro Tag klickten die Clips an. Jeden runter geladenen Clip leiteten User per E-Mail im Schnitt neun Mal weiter. Und die in den Clips integrierten Links generierten über zehn Prozent Response-Rate.

Den Leser gezielt „führen“

Die beste Online-Idee nützt jedoch nichts, wenn keiner sie kennt. Immerhin gibt es zig Millionen Websites, die um die Aufmerksamkeit des Publikums buhlen. Ein Mehrwertangebot muss also bekannt gemacht werden. Dazu eignen sich zum Beispiel klassische Werbeinstrumente. Wirkungsvoller und zugleich effizienter ist indes eine zielgerichtete Pressearbeit, wie eine medienpsychologische Feldstudie des Autors dieses Beitrags belegt. Untersucht wurden die Potenziale crossmedialer Vernetzungen sowohl in Print- als auch in Onlinemedien. Diese Untersuchung belegt, dass es mithilfe von Öffentlichkeitsarbeit hervorragend gelingt, Leser von Printmedien und Nutzer von Onlinemedien mithilfe eines Mehrwertangebots gezielt auf eine bestimmte Website zu lenken. Der besondere Charme von Veröffentlichungen, die crossmediale Verweise enthalten, besteht darin, dass sie die Gesamtwirkung der Kommunikation deutlich verstärken, da es gelingt, Leser und Webuser zu „führen“ – in diesem Fall auf die Website des Mehrwertanbieters.

Weitere Artikel dieser Serie:

Wie Sie die Klickrate auf Ihrer Homepage steigern! (Teil II)

(Bild: © Falko Matte – Fotolia.com)

Dr. Michael Gestmann

Dr. Michael Gestmann gehört zu den besten Buchmarketing-Experten und Buch-PR-Beratern in Deutschland. Er unterstützt Autoren beim Buchtitelauswahl, Covergestaltung, Pricing, Buchmarketing, Buchpromotion, Socialmedia-Marketing, Medien- und Pressearbeit sowie beim Direkt-Marketing. Der Geschäftsführer der Bonner Aufmerksamkeits-Agentur Dr. Gestmann & Partner hat bereits aus zahlreichen Büchern Bestseller gemacht.

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One Comment

  • Peter sagt:

    Das ist ein sehr guter Beitrag mit nützlichen Informationen. Es ist nicht einfach für einen Webmaster die Webseite so attraktiv wie möglich zu gestalten. Das erfordert viel Aufwand und ist nicht immer einfach umzusetzen. Der Mehrwert spielt dabei eine große Rolle.

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