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Kannst du dich an die Szene im Film „Harry Potter” erinnern, als der Tagesprophet, die Zeitung der magischen Welt, das erste Mal zu sehen ist? Die Zauberer und Zauberinnen lesen gespannt das Tagesblatt, um alle Neuigkeiten über Harry, Voldemort und Co. zu erfahren. Statt statischer Artikelbilder werden in die Zauber-Tageszeitung Kurzvideos eingebettet.

Was der magische Tagesprophet kann, schafft die Online-Welt auch!

Vielleicht hast du dir damals auch gedacht „Wow, wenn es so eine Zeitung in Wirklichkeit gäbe!”. Verständlich, denn die animierten Bilder, welche in der Zeitung abgedruckt werden, machen die Artikel sehr interessant und durchaus spannend. Leser, die im Internet das allererste Mal auf einen Scrollytelling-Artikel stoßen, könnten einen ähnlichen Wow-Effekt erleben.

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Die Themen in dieser Ausgabe:

 Business Blogging leicht gemacht!
Mehr Reichweite für Blogbeiträge
Bewegtbild im Content Marketing
Marketing Automation
Affiliates: Vom Hobby zum Beruf
Artikel gestalten mit Scrollytelling
Das ultimative Blogger-Interview

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Was ist Scrollytelling?

Multimedia/Interactive-Storytelling oder interaktives Storytelling, Multimedia-Longform, Longform-Journalismus, … Der Name dieser Art von Textdarstellung lässt sich keinem festen Begriff zuordnen. Fest steht, dass Scrollytelling bereits seit mehreren Jahren in der Online-Welt besteht und Leserherzen höher schlagen lässt. Denn wenn Artikel nach den Prinzipien des Scrollytellings aufgearbeitet werden, ist Lesen mehr als nur bloße Aufnahme von Textinformationen.

Nicht nur der Einsatz von Bildern, Videos und Links macht das Layout besonders innovativ.

Die Art und Weise, wie Texte mit den unterschiedlichen Medien verbunden werden, ist außergewöhnlich und packend.

Beim Scrollytelling werden Texte und Elemente, wie

  • Videos,
  • animierte Textfelder,
  • Bilder,
  • Ton und
  • interaktive Bestandteile

aufeinander abgestimmt, um eine stimmige Geschichte zu erzeugen. Außer den im Text eingebauten Elementen, gibt es keine weiteren Komponenten. Sidebar, Werbung, Banner, Widgets oder Footer sind meist ausgeblendet, lediglich das Scrollen wird vom Leser erwartet. Da „Artikel online lesen” nicht mehr wegzudenken ist, eignet sich Scrollytelling auch für mobile Endgeräte – egal ob Smartphone, Tablet oder Laptop.

Das Auge liest mit.

Durch Scrollytelling entstehen flexible Texte, deren Informationen viel ansprechender dargestellt werden. Es werden Effekte genutzt, die die heutige Technik bietet – warum also nicht schnell zugreifen und umsetzen? Denn wie heißt es so schön: „Das Auge isst mit.”- auch beim Lesen.

Wo findet Scrollytelling Anwendung?

The Guardian, ARTE, National Geographic, New York Times, Buzzfeed: Namhafte Unternehmen haben Scrollytelling bereits für unterschiedliche Ziele genutzt. Trotz des sehr individuellen Designs behalten die Artikel ihren qualitativ wertvollen Inhalt. Die verschiedenen Elemente unterstützen lediglich den Lesefluss und die Aufnahme der Informationen.

Nicht nur für journalistische Zwecke wird Scrollytelling eingesetzt, auch für Marketingziele können hochwertige Inhalte eine breite Masse an Menschen erreichen. Denn gerade im Content Marketing lässt sich Scrollytelling als kreatives und einzigartiges Mittel zur Darstellung von Produkten sowie Dienstleistungen nutzen.

Warum ist Scrollytelling trotzdem so selten im Internet zu finden?

Obwohl die Artikel einen unverwechselbaren Eindruck hinterlassen, wird Scrollytelling immernoch selten in die Praxis umgesetzt. Woran liegt das?

Die gut durchdachte Textdarstellung ist mit einem enormen Aufwand verbunden. Die Teams müssen interdisziplinär aufgestellt sein: Redakteure, Webdesigner, Programmierer & Co. sind involviert. Für den Artikel „Snow Fall” der New York Times waren zum Beispiel ein Team von 16 Mitarbeitern und ein extrem hohes Budget notwendig. Für kleinere Redaktionen, Autoren oder Blogger stellt sich neben der inhaltlichen Arbeit zudem das fehlende technische Know-How als problematisch dar.

Scrollytelling in die Praxis umsetzen

Wie lässt sich Scrollytelling für die eigene Website, den Blog oder für ein Produkt umsetzen? Es gibt mehrere Tools, die sich durch eine leichte technische Umsetzung für kleine Teams oder Einzelpersonen eignen:

  1. Aesop-Story-Engine: Ein WordPress-Plugin, das eine leichte Installation auf dem eigenem Blog ermöglicht.
  2. Klynt: Ein kostenpflichtiges Desktop-Programm für multimediales Erzählen.
  3. Racontr: Ein vielseitiges Tool für Multimedia-Reportagen. Vor allem für Designer zu empfehlen.
  4. Linius: Ein Scrollreportagen-Tool, welches beim Bayrischen Rundfunk verwendet wird. Kostet für die nicht kommerzielle Verwendung ca. 25 Euro.
  5. Pageflow: Ein Open-Source-Programm des WDR, das sich für Redaktionen und Agenturen eignet. Eine aufwendige Installation ist notwendig.

Fazit: Ansprechende Artikel ganz ohne Zauberei

Scrollytelling ist eine Methode, Artikellayout online zu verändern, anschaulicher zu gestalten und Lesern so eine stets neue und abwechslungsreiche Wahrnehmung von Informationen zu bieten. So lassen sich ganz ohne Zauberei Artikel erstellen, die Leser mitreißen und in Erinnerung bleiben.

Carina Macaluso

Carina Macaluso war Teil der Redaktion von unternehmer.de, war verantwortlich für Start-up Interviews und gestaltete Artikelbilder und Infografiken sowie unsere Anti-Burnout-Tipps für die verschiedenen Social-Media-Kanäle. Sie hat Medienwissenschaft & Medienpraxis studiert und strickt wie ein Weltmeister.

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