Skip to main content

Warenlager im Ausland – Herausforderungen & PerspektivenFür international operierende Onlinehändler stellt sich oft die Frage, wie sie in fremden Märkten agieren sollen. Schließlich zeigt jedes Land und jede Konsumentenschaft seine eigene Dynamik. Viele kleine Details begleiten den Prozess der Internationalisierung. Ein wichtiger Punkt ist dabei die Frage nach einem eigenen Warenlager.

Der Prozess der Internationalisierung

Die ganze Welt ist vernetzt. Besonders der Onlinehandel kann davon profitieren, indem er seine Waren in mehr als nur dem Land anbietet, in welchem er ansässig ist.

Doch nicht jedes Land funktioniert für die eigenen Produkte und nicht jedes Land kann gleich angesprochen werden.

Viele kleine Besonderheiten und Differenzen machen den Prozess der Internationalisierung spannend und abwechslungsreich. Wirtschaftsberatungen und auch die eigene Recherche im Internet machen es vorab möglich, erste Evaluationen zu den Zielländern einzuholen.

  • Wie funktioniert der Markt in den Niederlanden?
  • Wie kaufen die Menschen in Schweden ein?
  • Können wir auf dem italienischen Markt bestehen?

Auch wenn Marktforschungen und Vorab-Analysen erste Perspektiven liefern, gestaltet es sich mit der Entwicklung in der Gesellschaft zu Mehr-Differenzierung und Mehr-Heterogenisierung als schwierig, der schwarzen Ziffer zu vertrauen. Doch statt gleich ein volles finanzielles Risiko zu tragen und den eigenen Onlineshop im Zielland einzuführen, bietet es sich anfangs an, auf bereits existierende Verkaufsplattformen zurückzugreifen.

Amazon und Ebay helfen dabei, das eigene Produkt einer breiten Konsumentenschaft vorzustellen und zu testen. Zudem besitzen sie eigene Warenlager, wodurch sie die Produkte dem Konsumenten schnell liefern können. Doch was passiert, wenn die ersten Umsätze die Notwendigkeit veranlassen, den eigenen Shop in das Zielland einzuführen? Wie werden die Waren nun verschickt? Und wie soll ich mein Lager bestücken?

Expandieren heißt das Zauberwort

Expandieren heißt das ZauberwortFür Onlinehändler sind eigene Warenlager unverzichtbar. Gerade größere Startups können nicht mehr nur auf die heimische Garage setzen, wenn es heißt, national und international zu liefern. Dazu gehören neben einem gewissen logistischen Aufwand auch eine strategische Planung.

Der Prozess, ein gut funktionierendes Warenlager aufzubauen, ist meist langwierig. Schließlich handelt es sich hierbei um ein komplexes und meist kostspieliges Projekt, bei dem viele kleine Teile das große Puzzle ergeben.

Nachdem dieser erste Prozess in Deutschland abgeschlossen ist und neue Märkte im Ausland erschlossen werden wollen, muss man sich genauestens überlegen, ob auch dort Warenlager aufgebaut werden sollen.

  • Für welchen Standort entscheidet man sich,
  • welcher Versanddienstleister soll beauftragt und
  • soll die gesamte Produktpalette angeboten werden?

Ein kleiner Helfer für den Anfang: Fulfillment by Amazon

Gerade Inseln, wie Großbritannien, bieten sich an, um erste Gehversuche im Ausland zu unternehmen, da die Versandzeit aus Deutschland heraus aufgrund der geografischen Lage meistens sehr hoch ist. Zudem bietet das Vereinigte Königreich neben Deutschland, Japan und den USA den sogenannten Fulfillment by Amazon-Versand an.

Sollte das Produkt bei der Bestellung über den eigenen Web-Shop nicht mehr im Lager vorrätig sein, dafür aber im Amazon-Lager, wird der Auftrag automatisch über die Bestellsoftware an Amazon übermittelt. Die Versandzeit wird dadurch niedrig gehalten, denn schließlich ist sie oft der ausschlaggebende Punkt dafür, dass Kunden letztendlich nicht bestellen.

Um die Kosten am Anfang so gering wie möglich zu halten und das finanzielle Risiko einzudämmen, bietet es sich an, sich auf eine bestimmte Anzahl von Produkten zu konzentrieren. Wurde vorher schon via Amazon verkauft, lässt sich leicht eine Bestseller-Liste anlegen, die bei der Auswahl hilft.

Deine Produkte dürfen nicht zu lange rumliegen

Letztendlich benötigt man gerade zum Beginn den Platz für jene Produkte, die gefragt sind und nicht drei Monate oder länger unbeachtet in der Ecke liegen. Eine clever organisierte Lagerhaltung und -verwaltung wird umso wichtiger, wenn der Warenausstoß zwischen Unternehmen und Kunden anwächst. Als wichtige Kennziffer gilt hier die Lagerumschlagshäufigkeit.

Je höher diese ausfällt, desto besser ist es für das Unternehmen, da sie auf eine kurze Verweildauer der Artikel hinweist. Wenn das Unternehmen ein zu großes Warenlager aufbaut und dabei nicht genügend Produkte verkaufen kann, besteht die Gefahr, dass die Produkte ablaufen bzw. aus der Mode sind.

Langfristig auf dem internationalen Markt bleiben

Ein eigenes Warenlager im Ausland ist kein Projekt, dass von heute auf morgen begonnen und abgeschlossen werden kann. Es bedarf einer sorgfältigen und zuverlässigen Planung, Organisation und Durchführung. Dennoch lohnt sich die Mühe, wenn man final darauf hinarbeitet, seine Waren international dem Endkonsumenten schnell zur Verfügung stellen zu wollen.

In einer Zeit, die von beschleunigten Kaufprozessen via Internet geprägt ist, muss nachhaltig in diesem Bereich investiert werden, um langfristig auf dem internationalen Markt konkurrenzfähig bleiben zu können.

(Einzelbildnachweis: warenlager © shutterstock.com)

Julia Stüwe

Julia Stüwe arbeitet seit 2015 für die PR-Abteilung von Gusti Leder und verantwortet den redaktionellen Bereich. Sie ist verantwortlich für das Verfassen von Fachartikeln über Themen, die den Startup Alltag des hanseatischen Unternehmens bestimmen. Nebenbei ist sie für die schwedische Seite verantwortlich und arbeitet als Texterin für den deutschen Shop.

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

Leave a Reply