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Content Marketing = alter Wein in neuen Schläuchen?

Content Marketing = alter Wein in neuen Schläuchen. Immer häufiger höre ich solche Aussagen und ich muss sagen, ich gehöre auch zu den Verfechtern dieser Meinung.

In den letzten zwanzig Jahren habe ich in unterschiedlichen Positionen gearbeitet: Als Redakteur für Kunden- und Hauszeitschriften, als PR-Berater, als Business Development Manager für einen Kongress-Veranstalter, als Betreiber von Online-Portalen.

Und bei all diesen Jobs stand eine Herausforderung im Mittelpunkt: das Vermarkten von Inhalten für eine bestimmte Zielgruppe.

Dass man das heute Content Marketing nennt, habe ich auch erst vor kurzem erfahren. Wir sagten damals Corporate Publishing, Pressearbeit, Event-Management oder Unternehmenskommunikation dazu.

„Call to Action“ – die Aufgabe eines Content Managers

Die Aufgabe war stets dieselbe: Inhalte für eine Zielgruppe so aufbereiten, dass diese Zielgruppe diese Inhalte so interessant findet, dass sie etwas tut.

Eine Kunden- und Hauszeitschrift lesen, einen Pressetext veröffentlichen, eine Veranstaltung besuchen.

Der neudeutsche Begriff für dieses Tun lautet heute „call to action“ oder „CTA“.
Web 2.0 und Social Media haben zwar dazu geführt, dass es mittlerweile eine Vielzahl von Medien und Kommunikationskanälen gibt, die Grundherausforderung ist geblieben.

Inbound Marketing – das neue Mantra für Online-Marketing und -Vertrieb

Inbound Marketing – noch so ein Schlagwort. Im Gegensatz zum Content Marketing hat sich dieser Begriff allerdings meiner Beobachtung nach im deutschsprachigen Raum noch gar nicht so richtig durchgesetzt.

Dennoch entdecke ich den speziell in den USA so beliebten „Inbound Marketing Funnel“ zu Deutsch den „Inbound Marketing Trichter“ immer häufiger auf Beraterwebseiten und in Präsentationen.

Prinzipiell geht es darum, in einen Trichter über die unterschiedlichsten Kanäle möglichst viele Kontakte zu generieren, die dann über ein ausgeklügeltes System von so genannten „Nurturing“-Aktionen weiter evaluiert, gepflegt und letztendlich zu konkreten Vertriebskontakten und dann zu Kunden verwandelt werden.

Auch dieses Konzept ist nicht wirklich neu. Die Conversion Rate bzw. Konversionsrate spielte schon bei einem meiner ersten Jobs als Produktmanager in einem Fachverlag Ende der 80er Jahre eine zentrale Rolle, nur dass es damals um Fachbücher und um Direktmailingaktionen ging.

Und auch wenn Sie sich mit Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenmarketing beschäftigen, spielt die „Conversion“ eine zentrale Rolle.

Ich möchte den Spruch vom „Alten Wein in neuen Schläuchen“ nicht schon wieder bemühen, doch er drängt sich auch hier auf.

Allerdings bieten gerade Social Media und Web 2.0 heute fast unbegrenzte Möglichkeiten, so einen „Funnel“ zu füllen, allerdings sollten sie dann auch ge“nurtured“ und letztendlich zu Kunden konvertiert werden.

Dass 1.000 Fans oder Follower nicht bedeuten, dass man nun 1.000 potentielle Kunden erreicht, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben.

Fazit

Die Rolle des Content Managers hat sich in der Tat gewandelt – vom reinen „Online Steller“ zum fast schon verlegerisch arbeitenden Content-Verantwortlichen, der sich um einen mehrstufigen Content-Prozess kümmern muss – von der zielgruppenorientierten Content Strategie über die Beschaffung von Inhalten und das Erstellen bis hin zur Vermarktung.

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Werner Grohmann

Der Unternehmensberater Werner Grohmann (dipl. oec) beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema „Content“. Als Online-Redakteur, Blogger und Betreiber von Online-Portalen weis er aus eigener Erfahrung, wie wichtig kontinuierlich aktuelle und attraktive Inhalte für den Erfolg einer Internet-Präsenz sind. Als Initiator der Content Manager Akademie gibt er diese Erfahrungen an Marketing-Verantwortliche in Unternehmen und Agenturen weiter.

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