Gemäß der Studie Mittelstand in Deutschland (MIND 04, Mittelstand in Deutschland) besitzen nur 13 Prozent der KMU in Deutschland eine schriftlich festgelegte Unternehmensphilosophie bzw. -kultur. 35 Prozent geben immerhin an, eine solche zu besitzen, wenngleich nicht schriftlich fixiert.
Gut die Hälfte der KMU verzichtet ganz auf dieses strategische Instrument, wobei gilt: Je kleiner das Unternehmen, desto seltener trifft man eine Unternehmensphilosophie an. Ist sie für kleine Unternehmen wirklich überflüssig? Was versteht man genau darunter und wo liegen die Vorteile?
Die Unternehmensphilosophie umfasst grundsätzliche Gedanken zum Unternehmen. Sie beinhaltet eine Vision, Werte und eine Mission. Die Vision, auch Leitbild genannt, beschreibt das Bild des Unternehmens in der Zukunft. Wo will das Unternehmen einmal stehen?
Die Definition der Vision ist alleinige Aufgabe des Unternehmers. Wer eine klare Vision hat und diese auch weitergibt, kann auch andere damit begeistern und mitreißen.
Die Werte, manchmal als Ethik-Kodex bezeichnet, können von den Mitarbeitern mitgestaltet werden. Schließlich nützen auf dem Papier definierte Werte wenig, wenn sie nicht gelebt werden. Die Diskussion um gemeinsame Werte kann teamfördernd und prägend für die Mitarbeiter wirken. Die Werte geben einen Handlungsrahmen für die Umgangsformen untereinander vor, der für alle verbindlich ist. Wichtig ist die Vorbildfunktion der Führungsebene, die die festgelegten Werte vorleben muss.
Werte prägen die Unternehmenskultur. Diese ist wiederum auch nach außen hin für Kunden, Partner und Lieferanten spürbar und vermittelt ein Bild des Unternehmens.
Die Mission schließlich gibt an, wie das Unternehmen die Vision erreichen möchte. Wie muss man sich heute verhalten, um den angestrebten Zustand herzustellen? Sie gibt die Taktik nach außen hin vor.
Eine klar definierte Unternehmensphilosophie gibt dem Unternehmer gleich mehrere Trümpfe in die Hand:
- Führungskräften und Mitarbeitern ist die gemeinsame Richtung klar. Die Vision ist wie ein Leuchtturm, der stets in Sichtweite bleibt. Damit können bestehende und neue Mitarbeiter vom Sinn ihrer Tätigkeit überzeugt werden.
- Aus dem Spannungsfeld zwischen Ist-Zustand und Soll-Zustand erwächst die Motivation zur Veränderung, die sich als stete Energiequelle erweist.
- Wer ein Gesamtziel vor Augen hat, kann für sich selbst im operativen Bereich leichter konkrete Zwischenziele definieren.
- Die Kultur wird auch nach außen hin sichtbar und prägt das Bild des Unternehmens im Markt und in der Öffentlichkeit.
Die Unternehmensphilosophie kann – unabhängig von der Größe des Unternehmens – als zentrales Element gewertet werden, denn sie schafft Wettbewerbsvorteile, die sich über die Leistungen der Mitarbeiter unmittelbar auf den Unternehmenserfolg auswirken.
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(Bild: © iStockphoto.com)
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