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Hörst du Musik bei der Arbeit? Es gibt Menschen, die in jeder Lebenslage Musik hören – andere kaum bis gar nicht. Doch warum löst sie eigentlich so viele Emotionen in uns aus? Und ist Musik wirklich ein Konzentrationsbooster? All das erfährst du in diesem Artikel.

Musik und unsere Emotionen

Es ist erstaunlich, wie sehr uns die Klänge von Musik beeinflussen – sie erzeugen Gänsehaut wie der Song „Videos Games“ von Lana del Ray oder versetzen uns in Hochstimmung wie „Don’t Stop Me Now“ von Queen. Doch wie funktioniert das eigentlich? NeurowissenschaftlerInnen erklären dies damit, dass einige Töne zuerst den sogenannten Hirnstamm ansprechen, bevor sich unser Bewusstsein überhaupt mit einschaltet. Der Hirnstamm selbst steuert wichtige Funktionen wie z.B. den Blutdruck oder Reflexe. Es werden aber auch Hirnregionen bei Musik aktiviert, die für unsere Gefühle, wie etwa Trauer oder Freude zuständig sind.

Musik wirkt sich jedoch nicht nur auf unser vegetatives Nervensystem aus, sondern auch auf die in unserem Gedächtnis gespeicherten Erinnerungen. Welche Musik uns berührt, ist also erlernt und beruht auf unseren Erfahrungen. Aber auch das soziokulturelle Umfeld, der Musikgeschmack unserer Familie und Freunde spielen eine große Rolle. Jemand der als Kind auf der Fahrt in den Familienurlaub nach Italien die Musik aus dem Autoradio gehört hat, wird dies auch Jahrzehnte später noch mit Passstraßen, Olivenbäumen und gemeinsamen Familienerlebnissen verknüpfen. Man spricht vom episodischen Gedächtnis. Dabei verbindet das Gehirn Wiedergehörtes mit der Situation in der wir es das erste Mal gehört haben.

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Musik als Konzentrationsbooster

Musik wirkt sich jedoch nicht nur auf unsere Emotionen aus, sondern auch auf unsere Konzentration. WissenschaftlerInnen vom Max Planck Institut in Leipzig konnten beweisen, dass Musik die Konzentration während der Arbeit tatsächlich steigern kann – zumindest bestimmte Musik. Wenn du deine Lieblingssongs hörst, wirst du nur abgelenkt. Dabei beschäftigst du dich zu sehr mit den Liedern. Studien zufolge gibt es verschiedene Situationen, in denen verschiedene Musik besonders empfehlenswert ist.

Routineaufgaben

Repetitive Aufgaben, wie E-Mails sortieren, werden schnell langweilig. Motivierende und stimmungsaufhellende Musik wie Pop und Rap Songs sind hierbei besonders hilfreich.

Konzentriertes Arbeiten

Bei Tätigkeiten mit hoher Konzentration können Geräusche schnell zu einer zu hohen Belastung führen, deshalb solltest du während solchen Arbeitsphasen auf unkomplizierte, ruhige Musik ohne Text setzen. Gut hierfür geeignet sind Klassik, Instrumental oder auch Naturgeräusche.

Kreatives Arbeiten

Wenn bei der Arbeit besonders viel Kreativität benötigt wird, dann höre am besten nichts. Nutze stille Momente und lasse deine Gedanken ungestört schweifen.

Können Arbeitgeber Musik verbieten?

Du bist dir nicht sicher, ob du Musik an deinem Arbeitsplatz hören darfst? Prinzipiell darf am Arbeitsplatz Musik gehört werden – aber nur, wenn es die Arbeit nicht beeinträchtigt. Wenn ArbeitgeberInnen Musikhören aber aus triftigen Gründen verbieten möchten, haben sie das Recht dazu. Dazu zählen z.B. KundInnenkontakt, Callcenter Tätigkeiten. Wenn du dir unsicher bist, dann frage am besten nach – die meisten ArbeitgeberInnen zeigen sich ziemlich tolerant, was Musik am Arbeitsplatz angeht.

Fazit

Am Ende gilt jedoch:

Wähle was für dich am besten passt.

Manche konzentrieren sich mit melodischer Hintergrundmusik am besten, andere mit Metal und wieder andere bei völliger Stille. Wer im Büro Musik hören möchte, sollte sich aber unbedingt mit deinen KollegInnen absprechen. Verwende zur Not Kopfhörer – sogenannte Noise-Cancelling-Kopfhörer helfen auch bei störenden Nebengeräuschen.

Kristina Dietrich

Kristina Dietrich macht eine Ausbildung zur Medienkauffrau Digital&Print bei MüllerVerlag und war Mitte 2021 bei unternehmer.de eingesetzt.

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