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Fragt man Mitarbeitende, was ihnen im Arbeitsleben besonders wichtig ist, so hört man oft: „ein gutes Betriebsklima“, „nette KollegInnen“ oder „kompetente Führungskräfte“. Doch in der Realität sieht es häufig anders aus: Gesichter wie sieben Tage Regenwetter.

Wenn das Klima im Betrieb aus unerfindlichen Gründen schlecht ist, dann sollten UnternehmerInnen genau hinschauen und schnell handeln. Denn die Folgen schlechter Stimmung können unter anderem ein höherer Krankenstand und steigende Fluktuation sein. Wie ist es in deinem Unternehmen um die folgenden fünf Klimafaktoren bestellt?

Klimafaktor 1: Kollegialität fördern

Die Kollegialität ist ein Kernelement des Betriebsklimas. Wenn Menschen sich gut verstehen und Hand in Hand arbeiten, sind das die besten klimatischen Voraussetzungen. Gute, respektvolle Kollegialität wird durch die Persönlichkeit jedes/jeder Einzelnen im Team bestimmt. Je bedingungsloser die unterschiedlichen Persönlichkeiten akzeptiert und wertgeschätzt werden, desto reibungsloser läuft die Zusammenarbeit.

Frage dich daher regelmäßig: Wie gut kennen sich die Mitarbeitenden im Hinblick auf ihren einzigartigen Wert für das Team? Was tut dein Unternehmen dafür, dass sie sich untereinander besser kennen und verstehen lernen? Wie kannst du als UnternehmerIn oder Führungskraft die Kollegialität noch stärker fördern?

Klimafaktor 2: Vertrauen – von der Gruppe zum Team

Eine Gruppe ist ein Zusammenschluss aus Menschen. Ein Team ist ein Zusammenschluss aus Menschen, die sich vertrauen. Wenn neue Projekte angestoßen, Strukturen geändert oder neue Geschäftsfelder erschlossen werden wollen, dann ist Vertrauen essenziell. Eine stabile Vertrauensbasis aufzubauen, braucht Zeit, offene Kommunikation und Ehrlichkeit. Darüber hinaus müssen eine gelebte Fehlerkultur und gegenseitige Wertschätzung herrschen, damit Mitarbeitende nicht nur eine zusammengewürfelte Gruppe sind, sondern zu einem vertrauten, loyalen Team werden.

Hinterfrage dich als ChefIn regelmäßig: Ist mein Verhalten vertrauensbildend? Und: Übe dich in Vorschussvertrauen und gehe zunächst davon aus, dass deine Mitarbeitenden im Sinne des Unternehmens handeln.

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Klimafaktor 3: Fehler als Chance

Eine Deadline wurde nicht eingehalten, das Projekt stockt, der Kunde ist sauer. Dass Fehler passieren, ist menschlich, der Umgang damit das A und O. Unternehmen mit einem schlechten Betriebsklima suchen einen Schuldigen. Sie sind problemfokussiert, anstatt nach Lösungen zu suchen. Unternehmen mit einem guten Betriebsklima hingegen lernen aus Fehlern. Sie entwickeln einen Prozess, der verhindert, dass sich diese wiederholen.

Nimm dich diesem Thema in deinem Unternehmen an. Schaffe Strukturen und Prozesse, in denen Fehler als Chance gesehen werden. Dann können Innovation und Kreativität entstehen. Wiederholen sich Fehler jedoch häufig oder herrscht eine „Ist mit egal-Mentalität“ bei einigen Mitarbeitenden, gehört zu einer gelebten Fehlerkultur auch, dass ein solches Verhalten Konsequenzen hat. Ansonsten schaffst du einen Nährboden für schlechte Stimmung im restlichen Team.

Klimafaktor 4: Krisen meistern

Wie gut das Betriebsklima wirklich ist, zeigt sich am deutlichsten in Krisenzeiten. Viele „von oben“ angestoßene Veränderungen werden häufig schlecht kommuniziert. Bestenfalls bekommt die Belegschaft die reinen Fakten mitgeteilt. Doch gerade in Veränderungsprozessen bewährt sich eine typgerechte Kommunikation, denn nicht jeder nimmt Veränderungen gleich auf. Die einen Mitarbeitenden freuen sich über die Neuerungen, die anderen haben Angst vor der Veränderung.

Die gesamte Belegschaft sollte daher frühzeitig abgeholt und detailliert informiert werden. Formuliere konkrete Lösungsangebote und Alternativen. Oder noch besser: Mache Betroffene zu Beteiligten und lasse die Mitarbeitenden selbst Lösungen entwickeln.

Klimafaktor 5: Erreichtes feiern

Was passiert in deinem Unternehmen, wenn ein Projekt erfolgreich verlaufen ist? Wenn ein neuer Großkunde akquiriert oder ein weiteres Geschäftsfeld erschlossen wurde? Werden Erfolge gefeiert? Wir plädieren dafür, besondere Leistungen und gemeinsam Erreichtes gebührend zu zelebrieren. Die Belegschaft wird es dem Unternehmen danken: durch Loyalität, Motivation und besonderen Arbeitseinsatz. Aber nur dann, wenn sie die Anerkennung als wirklich ehrlich empfinden. Am besten machst du direkt Nägel mit Köpfen: Welches Ereignis liegt noch nicht so lange zurück und könnte direkt morgen gefeiert werden?

Du als UnternehmerIn bist der größte „Klima-Treiber“ im Betrieb. Führungskräfte, die ihre Mitarbeitenden ernst nehmen, ihnen Beachtung und Wertschätzung schenken, nehmen einen enormen Einfluss auf das Betriebsklima. Oft braucht es keine großen Veränderungen, sondern etwas Aufmerksamkeit und Kreativität, um die Stimmung und das Wohlergehen der Mitarbeitenden positiv zu beeinflussen. Mit dem Klimabarometer kannst du initiativ werden und die Stimmung in deinem Unternehmen analysieren. 

*Dieser Buchtipp enthält Provisions-Links. Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich ändert sich der Preis nicht.

Frauke Ion und Sophia Schneider

Frauke Ion ist seit 2005 in der in der Organisations-, Personal- und Persönlichkeitsentwicklung zu Hause und berät renommierte nationale und internationale Unternehmen. Sie ist Buchautorin, Co-Inhaberin des Institut für Persönlichkeit und wurde für ihre Arbeit in Training und Beratung mehrfach ausgezeichnet. Sophia Schneider ist systemischer Coach und Trainerin. Sie begleitet Einzelpersonen, Teams und Organisationen bei Veränderungsprozessen. Als Sozialwissenschaftlerin gilt ihr besonderes Augenmerk der Verbindung individueller Potenziale und Bedürfnisse mit den Herausforderungen moderner Unternehmen. Ihr aktuelles Buch „Rettet das Betriebsklima! ist im GABAL Verlag erschienen. www.rettet-das-betriebsklima.de

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