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Viele UnternehmerInnen, Führungskräfte und MitarbeiterInnen ringen um den richtigen Weg, die Coronakrise zu meistern. Statt alles zu verändern, konzentrieren sich andere auf das, was funktioniert: Sie nutzen die Krise, um sich auf das Bewährte zu fokussieren. Wenn du diesen Weg wählst: Was solltest du beachten?

Viele Unternehmen überdenken zurzeit ihr Geschäftsmodell. Ist es angesichts Corona tragfähig? GründerInnen und jungen Selbstständigen geht es nicht anders: Die tolle Geschäftsidee, soeben erst kreiert und gerade in der Umsetzung: Müssen Veränderungen vorgenommen werden? Bevor du eine weitreichende Entscheidung triffst, die nicht so rasch rückgängig und wiedergutzumachen ist: Ist es nicht konstruktiver und zielführender, zu sondieren, was bisher funktioniert hat und sich daran zu orientieren? Statt sich um 180 Grad zu drehen und dabei auch Bewährtes über Bord zu werfen?

Schritt 1: Gehe in die Analyse!

Welche Gewohnheiten, welche Denk- und Handlungsmuster haben dir bisher geholfen, deine Ziele zu erreichen? Gibt es Erfolgsrituale und -muster, die deine MitarbeiterInnen und dich unterstützt haben, eure kreativen Potenziale zu entfalten? Als erfolgreiche Unternehmerin bzw erfolgreicher Unternehmer oder Gründerin bzw. Gründer musst du in der Vergangenheit doch „irgendetwas“ richtig gemacht haben. Was war das? Inwiefern lassen sich Gewohnheiten nutzen, die Krise zu bewältigen?

Schritt 2: Setze die KundInnenbrille auf!

Laufen dir die KundInnen in Scharen weg? Erhältst du nur Absagen und negatives Feedback? Dann muss die große Veränderung her. Wenn nicht, solltest du an deinen Erfolgsgewohnheiten anknüpfen. Entscheidend dabei: Wie sehen dich deine KundInnen? Wofür steht dein Unternehmen in deren Wahrnehmung?

Die Anpassungen, die du durchführst, dürfen das positive Bild, dass sich die KundInnen von deinem Unternehmen gebildet haben, nicht gefährden.

Wenn es zu von deinen KundInnen geliebten Erfolgsgewohnheiten gehört, einen Topservice zu bieten und sich bei Beschwerden kulant zu verhalten, darfst du dieses Verhalten selbst angesichts der heftigen Krisensituation nicht verändern.

Schritt 3: Knüpfe an den Gewohnheiten an!

Veränderungen sind zielführend, wenn sich auch etwas verbessert. Aber ist das bei allen Changeprozessen der Fall? Verabschiede dich von der Veränderung um der Veränderung willen. Die Alternative ist: Nimm vorsichtige Anpassungen vor. Denk das weiter, was sich bewährt hat. Wäg kühl und sachlich ab: Ist es erfolgversprechender, die große Veränderung durchzusetzen oder überschaubare Anpassungen vorzunehmen?

Schritt 4: Denke in Lösungen, nicht in Problemen!

Wir kennen deine Erfolgsgewohnheiten nicht. Aber viele UnternehmerInnen, GründerInnen und Führungskräfte zeichnen sich dadurch aus, dass sie LösungsdenkerInnen sind und keine ProblemfinderInnen. Sie sind konsequent darauf fokussiert, Chancen zu nutzen und schwierige Situationen als Herausforderung zu sehen, die sie mithilfe ihrer Kompetenzen bewältigen können. Wenn es nicht klappt, probieren sie die nächste Lösung aus.

EXTRA: 9 Tipps, mit denen du neue Herausforderungen meisterst

Schritt 5: Hüte dich vor dem rosaroten Denken!

Bei aller Lösungsfokussierung: Es geht nicht darum, vor Problemen die Augen zu verschließen. Es geht um EPGs – das sind Erfolg Produzierende Gewohnheiten, also Strategien, Methoden und Techniken, die sich beim Einsatz in deinem Verantwortungsbereich bereits bewährt haben. Hier solltest du mit deinen Verbesserungsinitiativen ansetzen.

Schritt 6: Bringe deine Mitarbeiter auf deine Seite!

Da viele Menschen zu den sicherheitsorientierten Bewahrern gehören, lassen sich wohl die meisten deiner MitarbeiterInnen eher zu vorsichtigen Anpassungsprozessen bewegen, wenn sie dazu ihre Zustimmung und ihr Ja-Wort geben können. Aufgezwungene Veränderungen setzen nur Ängste frei und führen lediglich zu einer Verweigerungshaltung.

In der Wirtschaftswoche hat ein Psychotherapeut unter dem Pseudonym Geritt Müller beschrieben, dass Veränderungen Gift für das menschliche Gehirn seien. Denn dies hänge allzu sehr an etablierten Verhaltensmustern und bevorzuge es, an alten Gewohnheiten anzuknüpfen und die bewährten Wege zu beschreiten. Das bedeutet: Mit groß angelegten Veränderungsprozessen riskierst du es, dass deine MitarbeiterInnen dir nicht folgen wollen und ihr Ja-Wort verweigern. Gib ihnen Gelegenheit, ihre Gewohnheiten zu nutzen, um zu substanziellen Verbesserungen zu gelangen.

Schritt 7: Fuck off, Change!

Bei der Verabschiedung von dem Denkmodell, nur Veränderungen führten zur Weiterentwicklung, handelt es sich um einen Paradigmenwechsel. Das fällt vielen schwer. Probier es aus und nutz bewährte Erfolgsrezepte, etablierte Rituale und Gewohnheiten, um die Ziele zu erreichen.

Das Fazit: Fuck off, Veränderung! Willkommen, Verbesserung!

Unser Buchtipp*: Change Fuck!

Buchtipp: Change Fuck!Wenn sich alles verändert und nichts verbessert

Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Erschienen am: 10. Mai 2017
Preis: 24,95 €

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Ardeschyr Hagmaier

Ardeschyr Hagmaier ist gelernter Zimmermann und versteht sich als „Handwerker unter den Rednern und Coachs“. Für ihn steht die praktische Umsetzung der Inhalte im Mittelpunkt. Sein Buch „Change Fuck! Wenn sich alles verändert und nichts verbessert“ ist bei BusinessVillage erschienen.

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