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Die Studie „D21-Digital-Index“ liefert jährlich ein umfassendes Bild zur Digitalen Gesellschaft, misst den Digitalisierungsgrad in Deutschland und macht deutlich, wie die Bevölkerung den technologischen Fortschritt in ihrem Privat- und Berufsleben aufnimmt. Das beauftragte Marktforschungsunternehmen Kantar TNS führte über 20.000 Interviews zu digitalen Themen durch. Hier die wichtigsten Ergebnisse:

Digitalisierung: Der Megatrend des 21. Jahrhunderts

„Durch digitale Prozesse, Produkte und Angebote prägen Unternehmen den technologischen Fortschritt und tragen maßgeblich zu Wohlstand und Wachstum in Deutschland bei.“

Wirtschaftsminister Peter Altmaier

Der Wirtschaftsminister betont, es sei wichtig, die gesellschaftlichen Veränderungen durch die Digitalisierung im Blick zu haben. Eine gute Nachricht: Der Index zeigt ebenfalls, wie selbstverständlich es für immer mehr Bürgerinnen und Bürger wird, das Internet zu nutzen. Denn die Digitalisierung ist nur erfolgreich, wenn alle von ihr profitiern, so Altmeier.

Anstieg Indexwert

Der Digital-Index von Deutschland misst aktuell 55 Punkte auf einer Skala von 0 bis 100 Punkten. Im Vergleich zum Vorjahr stieg er damit um 2 Punkte an. Gründe dafür sind unter anderen:

  • Besserer Zugang zu digitalen Angeboten
  • Zunahme der Kompetenz
  • verbesserte Verbreitung des mobilen Internets

Zwar nimmt das Nutzungsverhalten leicht ab (um -1 Punkt), gleichzeitig zeigt die Studie, dass die Offenheit gegenüber digitalen Themen gleichbleibend ist.

EXTRA: Warum Deutschland die Digitalisierung skeptisch betrachtet [Umfrage]

Größter Zuwachs: Die ältere Generation

Im Gegensatz zum Vorjahr stieg der Anteil der Menschen, die online sind, um drei Prozentpunkte.

Mittlerweile sind 84 Prozent der deutschen Bevölkerung online.

Die Zunahme liegt besonders an der Nutzung des mobilen Internets mit inzwischen insgesamt 68 Prozent der Bevölkerung, aber auch am steigenden Anteil der älteren Generation, die immer häufiger online sind:

  • 79 Prozent der 60 bis 69-Jährigen
  • 45 Prozent der über 70-Jährigen

Auch wenn der Anteil der älteren Internetnutzer zunimmt, bleibt nach wie vor die jüngere Generation digital einen Schritt voraus.

Weniger Menschen im digitalen Abseits

Im Zuge der Studie wird die Bevölkerung in verschiedene Nutzergruppen unterteilt. Beispielsweise ,,Digital Mithaltende“ mit 42 Prozent,  ,,Digitale Vorreiter“ (37 Prozent) oder die Gruppe der ,,Digital Abseitsstehenden“. Letztere schrumpfte um ganze vier Prozentpunkte auf nun 21 Prozent und bildet damit eine Gruppe von ca. 13 Millionen Menschen.

Es lässt sich im Allgemeinen eine Verschiebung hin zu den digitaleren Gruppen beobachten. Den größten Zuwachs erlebt aktuell die Gruppe der Digitalen Vorreiter, die sehr aufgeschlossen und souverän mit den Anforderungen der Digitalisierung umgeht.

Digitalisierungsgrad nach sozioökonomischen Faktoren

Bezieht man Faktoren wie Bildungsgrad, Alter oder Berufstätigkeit ein, ergibt sich ein höherer Digitalisierungsgrad besonders bei diesen Gruppen der Bevölkerung:

  • jüngere Generation
  • höherer Bildungsgrad
  • Berufstätigkeit, insbesondere Schreibtischtätigkeit

Wenn es darum geht, wie man sich am besten neues Wissen über Computer oder digitale Themen aneignet, probieren die meisten erst einmal selbst aus, das Problem zu lösen (58 Prozent). 48 Prozent fragen Freunde oder Bekannte um Rat oder holen sich Hilfe aus dem Internet via Foren oder YouTube-Videos (31 Prozent). Knapp jeder Fünfte bildet sich digital gar nicht fort (19 Prozent).

„Immer mehr Bürgerinnen und Bürger gehen souverän mit der Digitalisierung um und sind offen für den technischen Fortschritt, das ist eine positive Entwicklung.“

Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21

Schwaderer betont allerdings auch, dass mehr Anreize geschaffen werden müssten, damit die Digitalisierung nicht an Menschen mit niedrigem Bildungsstand oder aus ländlichen Regionen vorbeigeht. Hier sind besonders die Politik, sowie Arbeitgeber gefragt, um das Bewusstsein für digitale Themen beginnend in der Schule, bis hin ins Berufsleben zu stärken.

Digitalisierung am Arbeitsplatz

Die Berufswelt wird zwar zunehmend digitaler, doch flexibles und mobiles Arbeiten bleibt oft noch die Ausnahme.

Die Hälfte der Berufstätigen gab an, dass zeitlich und räumlich flexibles Arbeiten eine Steigerung ihrer eigenen Lebensqualität bedeutet. Allerdings arbeiten bisher nur 16 Prozent orts- oder zeitunabhängig. Bei einem Viertel davon schafft das Unternehmen nicht die notwendigen Voraussetzungen.

Oft sind auch fehlendes Interesse (26 Prozent) oder eine Tätigkeit, die flexibles und ortsunabhängiges Arbeiten generell unmöglich macht (56 Prozent), der Grund für diesen geringen Anteil.

Studie: Digitalisierung in Mitte der Gesellschaft angekommen

Digitalisierung Zuhause

Bisher hat nur eine geringe Gruppe persönlich Erfahrungen mit E-Health- oder Smart-Home-Anwendungen gemacht, die aktuell eher zu Nischenprodukten für Technik-Begeisterte gehören. Am meisten verbreitet sind dabei noch digitale Gesundheitsanwendungen, die von zwölf Prozent genutzt werden. Die Offenheit gegenüber neuen Technologien ist grundsätzlich vorhanden:

Jeder Dritte kann sich die zukünftige Nutzung von Haushaltsrobotern, mit dem Internet verbundenen Überwachungskameras oder per App steuerbarer Licht- und Heizungsanlagen vorstellen.

Gesundheitliche Auswirkungen positiv geschätzt

Die Folgen der Digitalisierung im Bereich Gesundheit für sich persönlich, aber auch für die gesamte Gesellschaft, schätzen die Befragten eher positiv als negativ ein. Die Mehrheit bewertet die Auswirkungen allerdings neutral. Ein optimistisches Ergebnis: Die deutsche Bevölkerung geht davon aus, dass die gesundheitlichen Folgen der Digitalisierung auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene in 15 Jahren positiver sein werden, als momentan vermutet.

EXTRA: Wie sich die Digitalisierung auf unsere Sehfähigkeit auswirkt [Infografik]

Digitales Stadt-Land-Gefälle

Deutliche Unterschiede im Digitalisierungsgrad der Bevölkerung zeigen sich noch immer bei der Betrachtung von (groß-)städtischen und ländlichen Regionen.

Die Großstadtbevölkerung (58 Indexpunkten) hat einen um fünf Punkte höheren Digital-Index als die Landbevölkerung.

Die Studie zeigt, Großstadtmenschen nutzen das Internet länger, vielfältiger und häufiger. Sie besitzen zudem mehr Kompetenz und Offenheit als die Bevölkerung im ländlichen Raum. Gründe für den deutlich höheren Grad an Digitalisierung sind unter anderem:

  • Jüngere Bevölkerung in den Städten
  • Durchschnittlich höherer Bildungsgrad
  • Mehr (Vollzeit-)Erwerbstätige

Unterschiede beim Zugang zum Internet machen sich dagegen kaum bemerkbar. Besonders der Anteil beruflicher Internetnutzer ist in Großstädten viel größer und die Möglichkeit von flexiblen und unabhängigen Arbeitsmodellen wird stärker vorangetrieben.

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