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Heute gedanklich schon beim Meeting von morgen, dem nächsten Investor, den Quartalszahlen. Als Selbstständiger oder Unternehmer stehst du oft dauerhaft unter Strom. Wenn du hier nicht gelegentlich das Kraftwerk runterfährst, riskierst du den Kurzschluss. Die Folgen? Krankheiten und Erschöpfungssyndrome – doch auch der Unternehmenserfolg und deine Effektivität als Führungskraft stehen auf dem Spiel. Eigentlich kein Wunder, wenn du nie wirklich da bist.

Ob es uns gefällt oder nicht, die Welt um uns herum nimmt immer mehr Schwung auf, der Kreisel wird schneller. Wer sich jetzt zu sehr an Altem festklammert, läuft Gefahr, einfach hinfort geschleudert zu werden. Auf der anderen Seite türmt sich das Neue vor vielen wie eine bedrohliche Wand auf, vor die man auch nicht gerne prallen möchte. Klar, in so einer unsicheren Gegenwart ist es verlockend, zumindest mental immer wieder auf Wanderschaft zu gehen:

„Ach, war das schön damals, als man mit Menschen noch persönlich kommuniziert hat statt nur über Mails“ oder
„Hoffentlich hilft uns das neue Tool dabei, endlich effektiver zu arbeiten“ oder einfach
„Ich brauche mal wieder Urlaub!“

Und zack, schon ist der Geist weg – und mit ihm deine Präsenz. Du bist in der sanft sepiagefärbten Vergangenheit oder an einem weit entfernten karibischen Strand. Überall, nur nicht bei deinem heutigen Business und bei deinen Mitarbeitern. Aber wie willst du im Jetzt irgendwas verändern, wenn du gar nicht da bist?

EXTRA: Achtsamkeit lernen in 7 Schritten

Business heißt nicht Busyness

Der Schlüssel zu mehr Effektivität und Erfolg heißt nicht „Tool A“ oder „Strategie B“, sondern Präsenz – und damit verbunden Achtsamkeit und Meditation. Vielleicht ziehst du jetzt zweifelnd eine Augenbraue hoch. Meditation? Ist das nicht mehr Buddha als Business? Die Antwort: Es ist beides und darum funktioniert es!

Studien belegen, dass Menschen, die aktiv ihren Geist trainieren, ihre Arbeit mit mehr Klarheit und Ruhe und damit im Endeffekt schneller und präziser erledigen, als solche, die mit aller Macht multitasken und denen der Stress in Wellen über dem Kopf zusammenschlägt. Achtsamkeit bedeutet unter anderem, im Moment präsent zu sein und zu spüren, was man jetzt konkret braucht – anstatt sich hinfort zu träumen.

Dein Geist ist der Punkt, an dem du ansetzen musst, wenn du wahre Veränderung in dir, deiner Arbeitsweise und deinem Unternehmen bewirken willst.

Für wahre Leadership Excellence ist es wichtig, klar und fokussiert zu sein und von einer Basis der Ruhe und Reflexion aus zu arbeiten – und nicht vor dem Hintergrund von Stress, Angst und dem Gedanken daran, was gestern vielleicht funktioniert hat oder morgen etwas verändern könnte.

Zurück in die Gegenwart

Zurück in die Präsenz zu kommen, ist gar nicht leicht. Es klingt banal, aber hast du schon einmal versucht, morgens deinen Kaffee zu trinken und mit den Gedanken wirklich nur bei dem Inhalt deiner Tasse zu bleiben? Wie lange schaffst du das? Zwei Minuten wären hier schon ein guter Schnitt. Mit regelmäßigem inneren Training und Meditation kannst du deine Bewusstheit langfristig ausbauen. Für den Anfang gibt es einige leichte Übungen, die sich mühelos im Alltag umsetzen lassen:

1. Bewusstes Atmen

Durch den Atem sind wir spürbar mit unserem Körper verbunden. Wir können ihn bewusst steuern, schneller atmen oder die Luft sogar ganz anhalten. Versuche, dich zwischendurch immer wieder aus der Hektik herauszunehmen und drei bis fünf Minuten nur auf das Atmen zu konzentrieren. Spüre nach, wie sich deine Brust hebt, wie die Luft einströmt und wie du sie bewusst wieder ausatmest. Mit deinen Gedanken solltest du nur bei dieser einen Aufgabe bleiben.

2. Achtsames Stehen

Achtsamkeit kannst du in jedem Moment trainieren. Besonders bieten sich natürlich die Zeiträume an, die du sowieso damit verbringst, auf etwas zu warten. Nutze die Zeit sinnvoll, statt dich sofort auf das Smartphone oder die nächste Aufgabe zu stürzen. Stell dich hin und fühle in dich hinein:

  • Ist dein Gewicht gleichmäßig auf Ballen und Fersen verteilt?
  • Ist dein Becken aufgerichtet oder zu einer Seite eingeknickt?
  • Ist deine Wirbelsäule stabil?

3. Achtsames Gehen

Diese Übung kannst du hervorragend mit den beiden vorherigen Übungen verbinden. Wenn dir wieder einmal Druck auf der Brust lastet, die Terminfülle zu hoch wird oder alle gleichzeitig etwas von dir wollen, steh kurz von deinem Schreibtisch auf und geh ein paar Schritte.

Dabei setzt du jeden Schritt ganz bewusst, achtest auf deine Haltung und versuchst, ruhig und mit voller Konzentration zu atmen.

Du wirst sehen, dass der Knoten um deine Brust mit jedem Schritt lockerer wird und du wieder mehr zurück zu dir und dem gegenwärtigen Moment gelangst.

Insbesondere für Unternehmer ist eine klare und ruhige Präsenz wichtig. Zunächst einmal ist es wichtig, dich selbst und deine Gedanken und Emotionen bewusst zu erleben und zu steuern. Auf die Bedürfnisse deiner Mitarbeiter kannst du nur eingehen, wenn du in der Lage bist, ihnen konzentriert und aufmerksam zuzuhören. Dein Unternehmen kannst du nur dann führen, wenn du mit Präsenz und Klarheit planen und entscheiden kannst.

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Löse dich also ein Stück vom Morgen – was dann passiert, kann niemand vorhersehen – und distanziere dich vom Gestern. Es ist vorbei, hak es ab. Den Weg zum Erfolg gibt es nur in diesem Moment.

Nicholas Pesch

Nicholas Pesch wirkt als Autor, Redner und Coach. Seit vielen Jahren ist der Sozialwissenschaftler als Berater für Personalentwicklung im internationalen Umfeld tätig. Dort hat er auch erkannt: Heutige Unternehmen brauchen „Buddha Management“ und „Spirit for Leadership“. Gleichzeitig gelassen und effektiv arbeiten, führen und leben. Die Kombination seiner eigenen Erfahrungen als Führungskraft von mehr als 1000 Mitarbeitern sowie seine langjährige Tätigkeit als Coach sind die Basis seiner Arbeit.

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