Wichtige unternehmerische Veränderungen wie die Einführung neuer Produkte oder die Umstrukturierung eines Geschäftsbereichs stellen für jedes Unternehmen eine Herausforderung dar. Falsche Entscheidungen oder eine schlechte Umsetzung können sogar zu gravierenden Einbußen führen. Deshalb engagieren viele Entscheider eine Unternehmensberatung, die für eine möglichst reibungslose Konzeption und Umsetzung der Änderungen sorgen soll. Doch die Consulting-Branche ist groß und die Preise einzelner Anbieter variieren stark, was bei vielen Unternehmern zu Verunsicherungen führt.
Höhe und Zusammensetzung des Honorars variieren
Wieviel eine Unternehmensberatung kostet, hängt von ihren Honorarsätzen und der Projektdauer ab. In der Regel wird mit Tagessätzen gearbeitet, die bei führenden Strategieberatungen bei bis zu 8.000 Euro für Partner liegen können. Jüngere Consultants und kleinere Beratungshäuser sind in der Regel günstiger. Bei freiberuflichen Beratern bewegen sich die Tagessätze meistens zwischen 800 und 2.500 Euro, wobei die Höhe von der Seniorität des Beraters und seinem Background abhängig ist. Eine Rolle beim Preis kann bei Freelancern aber auch der Umfang des Auftrags spielen – bei langfristigen Projekten sind die Raten oft günstiger – sowie individuelle Preisfaktoren. So sind Projekte mit wenig Reisetätigkeit bei vielen beliebt und werden oft etwas günstiger angeboten.
In jedem Fall sollte man sich als Auftraggeber der Tatsache bewusst sein, dass sich die Zahl der Arbeitsstunden pro Tag bei verschiedenen Anbietern deutlich unterscheiden kann.
Wie findet man den richtigen Berater?
Zunächst einmal ist Beratung natürlich Vertrauenssache. Insofern greifen viele Auftraggeber auf Berater zurück, die sie bereits aus der Zusammenarbeit kennen und daher gut einschätzen können. Aber nicht immer ist im eigenen Umfeld ein Berater verfügbar, der die passenden Qualifikationen für ein bestimmtes Projekt mitbringt. In diesem Fall ist es sinnvoll, verschiedene Anbieter unter die Lupe zu nehmen und die Entscheidung für einen Kandidaten nicht über das Knie zu brechen.
10 Tipps für eine gelungene Unternehmensberatung
1. Beratungsprojekt präzise definieren
Wie soll der beste Berater Mehrwert stiften, wenn du selbst nicht genau weißt – oder intern keine Einigkeit besteht – welche Ziele eigentlich mit der Beauftragung erreicht werden sollen? Insofern solltest du am Anfang klar dokumentieren, was die Ausgangslage ist und welche Ziele verfolgt werden. Alternativ kann ein erfahrener Berater auch schon bei der Bedarfsklärung helfen.
2. Commitment sichern
Jedes Beratungsprojekt erfordert einen gewissen Ressourceneinsatz, aber nicht jedes Projekt ist auch populär. Erfolg wird es daher nur dann haben, wenn alle relevanten Entscheidungsträger voll dahinterstehen und auch die notwendigen Budgets und Kapazitäten zur Verfügung stellen.
3. Interne Ressourcen zur Verfügung stellen
In der Regel braucht es für den Projekterfolg nicht nur den externen Berater, sondern auch ein Team aus internen Experten, Mitarbeitern und Entscheidungsträgern. Hier sollte sichergestellt sein, dass alle notwendigen Kollegen informiert sind und auch zeitlich in das Projekt eingebunden werden können, um ihren Beitrag zu leisten.
4. Mehrere Angebote einholen
Um eine erste Vorstellung für die Qualität eines Beratungsangebotes zu bekommen, lohnt es sich, einige Vergleichsangebote zu prüfen, um den Berater auswählen zu können, der fachlich, methodisch und menschlich am meisten überzeugt.
5. Persönliches Kennenlernen vorab
Ein erster Termin, in dem der Inhalt des Beratungsauftrags erarbeitet wird, klärt die wesentlichen Fragen:
- Versteht mich der Berater?
- Bringt er die nötige Expertise mit?
- Verfügt er über die nötigen methodischen Skills?
- Stimmt die Chemie?
6. Referenzen überprüfen
Referenzen von anderen Auftraggebern können das Bild vor der Auswahlentscheidung abrunden.
7. Die Zusammenarbeit mit dem Berater optimal gestalten
Gleich am Anfang sollte klar geregelt werden, wer von allen Beteiligten wofür zuständig ist und wie die Vorgehensweise aussieht.
8. Testphase vereinbaren
Klarheit kann z.B. eine erste kurze Analyse-Phase schaffen: Aufgabenstellung ist es, die Herausforderungen zu definieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Danach wissen Auftraggeber meistens, ob die gemeinsame Projektarbeit funktionieren wird.
9. Regelmäßige Interaktionen einbauen
Durch regelmäßige Jour Fixes, Zwischenpräsentationen oder gemeinsame Workshops können Auftraggeber sich laufend über den Fortschritt des Projekts informieren und nächste Schritte steuern. In der Regel merkt man dann sehr schnell, ob die Zusammenarbeit klappt und Mehrwert liefert. Darüber hinaus sind Lenkungskreis-Meetings mit den relevanten Entscheidungsträgern essenziell, um wesentliche Richtungsentscheidungen für das Projekt zu treffen.
10. Gegenseitig Feedback geben
Insbesondere bei längeren Projekten sollte auch die Möglichkeit zu gegenseitigem Feedback genutzt werden – das kann beiden Seiten enorm helfen, die Zusammenarbeit noch produktiver und zielgerichteter zu gestalten.
Hallo Herr Rammé,
vielen Dank für Ihre Tipps! Tatsächlich glaube ich, dass Unternehmen an vielen Stellen große Probleme haben, passende Berater zu finden. Das liegt unter anderem an einem manchmal sehr unübersichtlichen Beratermarkt, und an nicht ganz klaren Kriterien und Anreizen in der Zusammenarbeit.
Viele Grüße
Andreas
Toller Artikel. Vielen Dank
Vielen Dank für den interessanten Artikel über Unternehmensberatung. Ich finde das Thema sehr spannend und habe im Internet auch schon einige gute Seiten gefunden.
Das ist ein echt spannender Artikel zum Thema Unternehmensberater. Ich werde mich dazu mal noch etwas mehr informieren.