Aufgrund des immer spürbarer werdenden demographischen Wandels setzen Unternehmen bei der Besetzung von Stellen zunehmend auch auf aus dem Ausland stammende Fach- und Führungskräfte. Diese als Impatriates bezeichneten Arbeitnehmer beleben Unternehmen häufig mit neuen Ideen und Herangehensweisen und bringen interkulturelle Kompetenzen ein.
Fach- & Führungskräfte aus dem Ausland: Türöffner zum Internationalen Geschäft
Wegen ihrer Nähe zum angestammten heimischen Markt und den vorhandenen Kontakten zu Firmen oder einflussreichen Persönlichkeiten spielen Impatriates nicht selten die Rolle des Türöffners. Da sie die einheimische Sprache perfekt beherrschen und in allen Nuancen verwenden können, sind sie in Verhandlungen oder bei Vertragsgesprächen mit Landsleuten oftmals deutlich erfolgreicher, als es bei deutschen Kollegen der Falls ist.
Damit sich dem Ausland entstammende Fach- und Führungskräfte erfolgreich in ein Unternehmen einleben können, bedarf es einer Reihe aufeinander abgestimmter Maßnahmen. Dieser als interkulturelles Onboarding bezeichnete Prozess ist die Grundlage für die erfolgreiche Integration aus dem Ausland stammender Fach- und Führungskräfte.
Worauf kommt es an?
Erst wenn ein Impatriate sich voll auf die Arbeit fokussieren kann, ist er dazu in der Lage, sein gesamtes Potential auszuschöpfen und dem Unternehmen den erhofften Nutzen zu bringen. Unternehmen sind gut beraten, ihre Personalabteilungen mit den Anforderungen des interkulturellen Onboardings vertraut zu machen und gegebenenfalls nachzuschulen.
Interkulturelles Onboarding beginnt schon bei der Anwerbung potentieller Kandidaten. Aufgabe eines Recruiters ist es, aus dem Ausland stammende Arbeitskräfte umfassend zu informieren und aufkommende Fragen kompetent zu beantworten. So gilt es, detailliert über wichtige Themenkomplexe, wie
- Verdienstmöglichkeiten
- Führungsstrukturen
- Aufgabenbereich des Impatriates
zu informieren. Im Zuge des interkulturellen Onboardings geht es darum, dem Impatriate dabei zu helfen, sich schnell und unkompliziert in seinem neuen Umfeld zurechtzufinden.
Onboarding auch im privaten Bereich
Dabei sollte Hilfestellung bei wichtigen Themen, wie beispielsweise der Wohnungssuche, der Anmeldung des Autos oder den verschiedensten Behördengänge gegeben werden. Bei der Integration eines aus dem Ausland stammenden Arbeitnehmers ist es von großer Bedeutung, die Belange der gesamten Familie im Auge zu behalten.
Viele Impatriates beenden ihr Engagement, weil es ihrer Familie schwer fällt, sich in dem neuen Umfeld einzuleben und zurechtzufinden. Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, sollte ein Unternehmen darauf achten, Betreuungs- und Freizeitangebote für die Kinder zu organisieren und berufliche Perspektiven für den Ehepartner aufzuzeigen.
Interkulturelles Onboarding als Zukunfts-Investition
Der Prozess der Suche und der Integration einer ausländischen Führungskraft ist mit hohen finanziellen Kosten und einem großen Zeitaufwand verbunden. Damit sich dieser Aufwand rentiert, ist es von großer Bedeutung, dass der Arbeitnehmer über einen längeren Zeitraum im Unternehmen verbleibt.
Interkulturelles Onboarding sollte daher nicht als temporäre Unterstützung, sondern als ein kontinuierlich verlaufender Prozess verstanden werden, der auch nach der Eingewöhnungsphase fortgesetzt wird. Nachdem es zu Beginn darum geht, dem ausländischen Mitarbeiter einen einfachen und unproblematischen Einstieg zu verschaffen, ist es mittelfristig gesehen durchaus sinnvoll, ihm auch gezielt Hilfe zur Selbsthilfe zu vermitteln.
Wenn ein Impatriat es lernt, Dinge des Alltags für sich selbst zu regeln, gewinnt er an Selbstvertrauen und lernt es, sich auf natürliche Weise in seiner neuen Umwelt zu bewegen. Trotzdem ist es wichtig, dass ein fester Ansprechpartner zur Verfügung steht, der bei auftretenden Problemen schnell und unkompliziert lösen kann.
Professionalisierung des Recruitings
Angesichts des sich verschärfenden demographischen Wandels wird die Rekrutierung aus dem Ausland stammender Fach- und Führungskräfte zunehmend an Bedeutung gewinnen. Unternehmen sind daher gut beraten, den Prozess des kulturellen Onboardings stärker zu gewichten und zu professionalisieren.
(Einzelbildnachweise: international, recruitment, recruiting, business_Ausland © shutterstock.com)
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