Nachhaltigkeit (lateinisch: „perpetuitās“) ist das Beständige und Unablässige wie auch das ununterbrochen Fortlaufende, das Wirksame und Nachdrückliche oder einfach der Erfolg bzw. die Wirksamkeit einer Sache (Quelle: Wikipedia). Sie sind der Meinung, dass diese Definition nicht auf ein Unternehmen zutrifft?
Als Unternehmer sagen Sie nun vielleicht: „Wir müssen Geld verdienen, da können wir keine Rücksicht auf irgendwelche Philosophien nehmen, die Mitarbeiter sollen einfach nur ihren Job machen, die Kunden sollen kaufen und um die Kalkulation kümmert sich ohnehin die Buchhaltung!“
Als Arbeitnehmer sind Sie vielleicht der Meinung:
- „Was interessiert mich das, ich werde nicht fürs Denken bezahlt und hier herrscht ja doch nur schlechte Laune!“
- „Warum soll ich mich engagieren, warum soll ich mich arrangieren?“
- „Warum hört der Chef mir nicht zu?“
- „Ich bin hier sowieso bald weg!“
Solche Aussagen – und noch einige mehr – habe ich leider schon zu oft gehört und ich wundere mich offen gestanden nicht, dass Menschen ihre Arbeitsplätze verlieren und Unternehmen wieder schließen.
Nachhaltigkeit ist Philosophie und Unternehmenskultur zugleich
Wissen Sie, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer von Nachhaltigkeit im Unternehmen profitieren? Ich weiß es, denn in Unternehmen läuft es mal besser und mal schlechter. Da macht es Sinn, die verschiedenen Unternehmensbereiche mit nachhaltigen Strategien zu festigen. Aber welche Unternehmensbereiche sollen nachhaltig gestaltet werden? Einfache Antwort: alle!
Wie schaffen Sie es, Nachhaltigkeit im Unternehmen zu etablieren und warum? Es geht darum, mit Ihrem Unternehmen am Markt zu bestehen. Dafür sollten Sie sich eine solide Ausgangslage im Unternehmen schaffen. Gefragt sind beispielsweise:
- Ziele
- Menschen
- Visionen
- Finanzen
- Leistungen
- Organisation
Verbinden Sie alle Abteilungen eng miteinander. Bauen Sie Vorurteile ab, indem Sie sich mit Ihren Mitarbeitern und deren Thematik beschäftigen. Es macht auch Sinn, wenn Mitarbeiter verschiedener Abteilungen ihre Tätigkeit und deren Bedeutung untereinander erläutern. Nehmen Sie Vorschläge, Ideen, Meinungen und Visionen von Ihren Mitarbeitern an und sammeln diese – vielleicht erweisen sie sich irgendwann als nützlich. Lassen Sie nicht zu, dass sich Mitarbeiter in Gegenwart von Kunden über interne Dinge unterhalten.
Mit Mitarbeitern richtig umgehen
Schaffen Sie Synergien im Unternehmen. Entlohnen Sie Ihre Mitarbeiter gerecht und sagen Sie ihnen, wie wertvoll sie sind, was sie besser machen können und was sie von ihnen erwarten. Üben Sie keinen „Druck“ auf Mitarbeiter aus und lassen Sie nicht den Vorgesetzten „raushängen“, davon ist noch niemand effizient geworden. Im Gegenteil: Krankmeldungen und Personalfluktuation sind die Folge!
Unterbinden Sie Mobbing und den „Flurfunk“, indem Sie miteinander reden – nicht übereinander. Stellen Sie Regeln auf und legen Sie fest, wie sie miteinander umgehen wollen. Erklären Sie Ihren Mitarbeitern, was ein Betrieb kostet und leisten muss. Reden Sie über Kundenmanagement. Schaffen Sie Transparenz, indem Sie über die Unternehmensplanung und Zukunftspläne reden – Ihre Mitarbeiter werden es verstehen, denn sie sind das „Social Media“ des Unternehmens!
Und Sie, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, schauen nicht „nur“ auf den Nettolohn und auf die Uhr, sondern auch darauf, dass Sie auch Urlaub bekommen, der bezahlt werden muss. Nicht zuletzt kostet auch das ganze „Drumherum“ am Arbeitsplatz Geld. Hören Sie sich an, aus welcher Sicht Ihr Vorgesetzter Dinge betrachtet und was im Unternehmen unumgänglich ist. Überlegen Sie, was Sie im Unternehmen „bewegen“ können, damit es finanziell und auch menschlich besser läuft. Wenn Ihr Engagement auch noch entsprechend honoriert wird (was sich nicht immer nur in „Cash“ widerspiegeln muss), haben Sie einen Arbeitsplatz, über den Sie sich freuen dürfen.
Wie wird aus Kollegen ein Team?
Für beide Parteien gilt: Geben Sie auch Fehler zu! Das ist gar nicht so schlimm, wie Sie vielleicht vermuten. An Fehlern kann man wachsen. Voraussetzung dafür ist, dass Sie vorher für die Nachhaltigkeit und das Miteinander gesorgt haben und Kritik konstruktiv ist.
In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen eine Anekdote aus meiner Zeit als Auszubildender erzählen: Um zu signalisieren, dass ich einen Fehler gemacht hatte, bastelte ich mir eine „Eselsmütze“. Wenn ich „Mist“ gebaut hatte, setze ich sie auf – die ganze Abteilung lachte und ich bekam sofort Unterstützung von meinen Kollegen. Es kam soweit, dass nach einigen Wochen sogar der Abteilungsleiter den Mut hatte, sich die Mütze aufzusetzen – und aus Kollegen wurde ein Team!
Ich könnte noch Seiten mit Argumenten füllen, aber Sie haben es bestimmt schon erkannt:
- Wertvolle Nachhaltigkeit entsteht durch Menschen, Menschlichkeit und Zusammenarbeit!
- Wenn Sie die Wertigkeit eines jeden einzelnen Menschen erkennen und fördern, entsteht Effizienz!
Das Wundermittel Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit ist gefragter denn je. Nichts ist von Dauer – Sie fangen jeden Tag neu an! Und wenn ich über Nachhaltigkeit schreibe, dann spreche ich Menschen an. Dabei spielt es keine Rolle, welche Position ein Mensch im Unternehmen einnimmt. Alle sind aufeinander angewiesen. Jeder Mensch ist wertvoll und ein Teil des Ganzen, denn:
„Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden“ (Sokrates)
Nachhaltigkeit im Unternehmen ist natürlich kein Garant für dauerhaften unternehmerischen Erfolg oder gar ein Wundermittel. Es kommen noch viel zu viele andere Faktoren und Einflüsse im Unternehmen hinzu, die auch eine nachhaltige Unternehmensstrategie nicht auffangen kann – somit ist Nachhaltigkeit ein dehnbarer Begriff. Sie trägt jedoch dazu bei, eine Basis im Unternehmen zu schaffen, die es zu festigen und zu halten gilt, denn: Es geht immer was, wenn alle wollen!
Es macht schon Sinn über Nachhaltigkeit im Unternehmen nachzudenken. Es gib für mich keine größere Motivation für die Angestellten sich über das Maß anzustrengen. Wenn dann noch Teamarbeit hinzukommt, ist der Motor nicht mehr zu stoppen