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Effiziente Unternehmensführung ohne Stress: 8 Tipps und eine Checkliste für ruhige ZeitenStändig unter Strom: Das bezeichnet den Zustand von Unternehmern in wirtschaftlichen Krisen und in Zeiten von Aufschwung wohl am ehesten.

Sie hetzen von einem Meeting ins nächste, treffen Entscheidungen im Minutentakt und sind immer auf dem Laufenden – entweder, um das Schlimmste zu verhindern oder um die sich bietenden Chancen nicht zu verpassen. Umso angenehmer, wenn die Anspannung nachlässt, weil sich Markt, Umfeld und Kunden wieder beruhigen.

Doch was passiert, sobald der Stresslevel sinkt? Schnell läuft man Gefahr, sich im Chefsessel zurückzulehnen und sich auszuruhen. Dabei hat man die ganze Zeit nur auf äußere Reize reagiert – und das ist leider das genaue Gegenteil von aktiver Unternehmensführung.

Entscheidungen bringen das Unternehmen auf Kurs

Für manche Unternehmer sind diese Zeiten die größte Herausforderung. Kritische oder chancenreiche Situationen geben Orientierung. Wird es eng, zählen Effizienz, Einsparungen und die Konzentration aufs Wesentliche. Ist Aufwind zu spüren, wird expandiert, vergrößert, investiert. Und in der Zwischenzeit? Bleiben neue Themen gerne einmal liegen. Dabei bieten gerade ruhige Zeiten endlich die Chance, neue Wege einzuschlagen oder sich für kommende Herausforderungen zu wappnen. Mit den folgenden 8 Tipps fällt es leichter:

1. Nehmen Sie sich bewusst aus dem Tagesgeschäft heraus

Das operative Tagesgeschäft ist Aufgabe Ihrer Mitarbeiter. Ihre Kernaufgabe liegt darin, das Unternehmen aufzustellen. Dazu gehört, dass Sie die mittelfristige Entwicklung steuern und Weichen stellen. Wer macht das, wenn nicht Sie? Diese Themen gehören ganz oben auf Ihre Agenda – komme, was wolle.

2. Schicken Sie Ihre besten Pferde ins Rennen

Beste Leistungen bringen die Mitarbeiter, die sich am meisten mit Ihrem Unternehmen identifizieren. Fördern Sie diese Potenziale in neuen Einsatzgebieten. Davon profitieren Unternehmen und Mitarbeiter, denn wenn Sie Entwicklungsmöglichkeiten bieten, werden Sie wiederum mit Commitment belohnt.

3. Bauen Sie den Vertrieb aus

Es muss nicht gleich der Gedanke an Expansion sein, um die Vertriebsstrukturen zu überdenken – wäre aber ein guter Grund. Um die nächste Phase zu zünden, sollten Sie Anreize und Steuerungsmechanismen prüfen. Damit sich Kundeninteressen und Unternehmen in die gleiche Richtung entwickeln, brauchen Sie Know-how und aufgeschlossene Strukturen. Denn nur so erobern Sie neue Regionen und Kunden.

4. Setzen Sie auf mehrere Pferde

Krisenfest sind vor allem Unternehmen, die voneinander unabhängige Geschäftsfelder bedienen. Wenn Sie nicht nur von einem Absatzmarkt abhängig sind, stehen die Chancen gut, die nächste Krise zu überstehen. Suchen Sie zukunftsfähige Anwendungsfelder, die Ihr bisheriges Portfolio sinnvoll ergänzen. Das wird in der nächsten Krise möglicherweise Ihre Versicherung für die Zukunft sein, wenn Ihr Kernmarkt schwächelt.

5. Konzentrieren Sie sich auf Ihr Kerngeschäft

Finden Sie neue Abnehmer – aber bitte im eigenen Kompetenzfeld. Was können Sie am besten? Worin liegt Ihr Vorsprung? Das sind Ihre starken Argumente im Wettbewerb. Entwickeln Sie Ihr Geschäft entlang Ihrer Kernkompetenzen, damit werden Sie Zugang zu weiteren Branchen und Märkten finden. Setzen Sie hierbei auf fähige Mitarbeiter – es wird sich auszahlen.

6. Nehmen Sie die IT rechtzeitig mit

Entwickelt sich das Unternehmen weiter, wird häufig die IT-Landschaft vergessen. Erst wenn neue Auftragsarten nicht abgerechnet werden können, dem Controlling Daten fehlen oder ganze Abteilungen lahm liegen, steht das ungelöste IT-Problem im Raum. Ungünstig, wenn die IT zur Entwicklungsbremse wird. Beugen Sie rechtzeitig vor und binden Sie die IT in die langfristige Unternehmensentwicklung ein.

7. Binden Sie Experten ein

Es kann sinnvoll sein, externe Unterstützung hinzuzuziehen, etwa wenn Ihr Team die neuen Aufgaben noch nicht kennt, Einarbeitung braucht oder Expertenwissen benötigt wird – eine gute Investition vor allem dann, wenn dadurch Prozesse beschleunigt werden, Ihr Team weiterkommt oder der Einstieg in neue Aufgabenfelder leichter gelingt. Sie erweitern außerdem Ihr Know-how, um bekannte Gewässer zu verlassen.

8. Vergessen Sie detaillierte Projektplanung

Oft müssen ausgefeilte Pläne im Verlauf eines Projektes immer wieder korrigiert werden. Das ist mühsam und zeitraubend. Investieren Sie lieber in die Umsetzung. Was Sie brauchen, sind ein Ziel und eine Vorstellung von den Aufgaben, die dazu notwendig sind. Der gesteckte Zeithorizont und das Budget geben die Rahmenbedingungen vor.

Checkliste: Nutzen Sie die Zeit zwischen Krise und Aufschwung?

Folgende Fragen helfen Ihnen, sich auf wesentliche Punkte zur Weiterentwicklung Ihres Unternehmens zu konzentrieren:

  •  Wie viel Zeit nehmen Sie sich für die strategische Entwicklung Ihres Unternehmens?
  • Welche Punkte stehen ganz oben auf Ihrer täglichen Agenda?
  • Wo können Sie sich aus dem Tagesgeschäft zurückziehen?
  • Wer sind Ihre besten Mitarbeiter?
  • Sind diese ihren Fähigkeiten entsprechend eingesetzt?
  • Wie können Sie guten Mitarbeitern Entwicklungschancen bieten?
  • Womit steuern Sie Ihre Vertriebsmitarbeiter und -niederlassungen?
  • Ist Ihr Vertrieb geeignet, neue Zielgruppen und -märkte zu erobern?
  • Braucht es Änderungen, um Routinen und Ablenkung im Vertrieb zu verringern?
  • Worin liegt die Kernkompetenz Ihres Unternehmens?
  • Welche Anwendungsfelder können Ihr Portfolio sinnvoll ergänzen?
  • Wer ist am besten für die Entwicklung des Neugeschäfts geeignet?
  • Was muss die IT in den kommenden Jahren leisten können?
  • Ist die IT in die Unternehmensentwicklung eingebunden?
  • Welche Prozesse könnten externe Berater beschleunigen?
  • In welchen Feldern könnte Expertenwissen sinnvoll sein?
  • Wie bringen Sie externes Know-how ein, um bekannte Gewässer zu verlassen?
  • Wie viel Zeit verbringen Sie mit Projektplanung? Zu viel? Zu wenig?

(Bild: © Barmaliejus – Fotolia.de)

Dr. Torsten Herzberg

Dr. Torsten Herzberg ist Inhaber der Herzberg Consulting GmbH. Als Interim Manager, Coach und Berater hilft er Unternehmern, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren: Das Steuern, Führen und Weiterentwickeln ihres Unternehmens. Seit mehr als zehn Jahren unterstützt Herzberg mittelgroße Firmen bei ihrer Strategie, damit sie inhaltlich und konzeptionell vorankommen.

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