Viele Wege führen nach Rom. Aber gibt es nur ein Rom? Das sehen die Römer anders. Denn für jeden einzelnen ist sein oder ihr Rom eine einzigartige Stadt. Und viele Menschen bedeuten immer auch: viele Wahrheiten. Denn anders als uns die Wissenschaften weismachen wollen, ist Wahrheit eine sehr individuelle Angelegenheit. Wie soll ein Manager oder Firmenlenker unter solchen Bedingungen Kommunikation als eine strategische Aufgabe realisieren?
Zunächst wichtig: verstanden werden
Wer vorhat, andere Menschen zu überzeugen, sollte als Nahziel haben, dass er verstanden wird. Soweit kann man noch Konsens in jeder Runde erwachsener Menschen erzielen. Aber schon bei der Frage, was zum Verständnis nötig ist, gehen die Meinungen auseinander. Die meisten nennen Information als Basis. Seltsam, wir verstehen Information immer nur als Bestätigung unseres Vorwissens. Wer zu Menschen spricht, die unterschiedliches Wissen mitbringen, der wird auch verschiedene Informationen verbreiten, und zwar mit denselben Sätzen.
Nicht nur das Reden ist eine Handlung. Gerade das Zuhören ist aktiv am Verstehen beteiligt. Wer diesen Umstand kennt, zieht sich auf die nächste Frontlinie zurück und behauptet, man könne höchstens etwas richtig erklären. Wie die Zuhörer es verstünden, stände dann auf einem ganz anderen Blatt Papier. Aber mit dem Erklären verhält es sich ganz ähnlich wie mit dem Verstehen. Nur dass es ganze rationale Systeme und Gedankenmodelle gibt, die Erklärungen begründen und stützen. Das Wolkenkuckucksheim lässt grüßen. Aber in der Praxis hilft das wenig.
Der Erwartungshorizont des Gesprächsteilnehmers
Wenn ein Manager zu einem Mitarbeiter, einem Kunden oder einem Dienstleister spricht, dann schwingt vor allem deren Erwartungshorizont mit. Auch bei der Presse findet so etwas statt. Journalisten erwarten ein Höchstmaß an Differenz zu allem Vorherigen. Es muss total neu sein, es muss unerwartet sein oder für eine Person in dieser Position total aus dem Rahmen fallen. Dann hat der Journalist eine Story. Denn dann hat er die Erwartungen der Leser nach etwas bis dato Unbekanntem erfüllt.
So einen Kniff kann sich aber im Alltag jeder zurechtlegen, wenn er etwas Wichtiges mitzuteilen hat. Man zerstört auf diese Weise einfach die Erwartungen, die ein Gegenüber in der Situation üblicherweise hat. Das Ergebnis ist ein leerer Raum: frei für die eigene Botschaft. Ein Raum, der nicht vom Vorwissen und den Denkmodellen geprägt ist, die andere und natürlich auch wir selbst täglich mitschleppen. In vielen Fällen liegt das Unerwartete darin, ganz offen mit der Wahrheit umzugehen. Man muss nicht mit der Tür ins Haus fallen. Aber transparente Wahrheit entwaffnet in vielen Fällen jegliche schwelende Opposition. Außerdem kann sie Mitarbeiter anregen, ihrerseits mutig ihre Meinung zu sagen, oder gar Kunden inspirieren, zum Verbessern der Produkte beizutragen. Sonst ergibt das Einführen von dialogorientierten digitalen Arbeitsumgebungen für die Mitarbeiter wenig Sinn. Denn das Herumreden um den heißen Brei wird dann einfach nur vor mehr Publikum stattfinden. Und das ist gewiss kein strategisches Ziel von interner oder externer Kommunikation.
(Bild: © ioannis kounadeas – Fotolia.de)
Ein gutes Logo ist wirklich entscheidend für den ersten Eindruck eines Unternehmens. Ich habe mich selbst schon oft gefragt, welche…
Auch für mich als Freiberufler gestaltet sich die Projektarbeit für Auftraggeber mit zertifiziertem QM sehr viel einfacher und zielführender als…
Ich checke echt nicht, worum der ganze Stress geht. Ghostwriting ist doch einfach nur 'n Job wie jeder andere.