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In Teil I der Serie haben Sie bereits erfahren, weshalb klassische Moderationsmethoden oft nicht mehr ausreichen, um der Komplexität der Zusammenhänge in modernen Unternehmen gerecht zu werden. Lesen Sie nun, wie eine dynamische Moderation durchgeführt werden kann.

Raum für neue Ideen und Problemlösungen schaffen

Hierbei stoßen Moderationsmethoden wie die Kartenabfrage qualitativ und quantitativ schnell an ihre Grenzen – nicht nur, weil sich komplexe Themen vielfach nicht als linearer Prozess darstellen lassen. Hinzu kommt: Sie schränken die Kreativität ein und bieten keinen Raum für das Entwerfen innovativer Lösungen. Auch berücksichtigen sie nicht die Konflikte, die gerade dann schnell entstehen, wenn es darum geht, ganz neue Lösungen zu entwerfen, die auch das Durchbrechen von Denk- und Verhaltensgewohnheiten erfordern.

Anders ist dies bei der Dynamischen Moderation. Sie nutzt – dem Grundprinzip des Mind-Mappings ähnlich – eine aufmerksamkeitsfokussierende Visualisierung, bei der zunächst ausgehend vom Kernthema durch Differenzierung der Auftrag geklärt wird. In einem kreativen Prozess werden dann kontextbezogene Inhalte in Kleingruppen zusammengetragen und mit verschiedenen partizipativen Methoden ziel- und lösungsorientiert bearbeitet. Das ressourcenorientierte Vorgehen und die damit einhergehende Visualisierung machen Potenziale sichtbar und bringen sie auf den Punkt.

Der Moderator unterstützt den gruppendynamischen Prozess aus dem Hintergrund. Er dient als Werkzeug, Katalysator und Transformator. Er bringt Verborgenes an die Oberfläche, überbrückt Barrieren und öffnet Schranken. Der Moderator ist sozusagen ein Kommunikations- und Beziehungsmanager. Er gestaltet den Raum für geplante Veränderungen und öffnet Räume für neue Erfahrungen.

In einen gemeinsamen Lernprozess eintreten

Dynamische Moderation nutzt Meetings und Projekte, um Arbeitsbeziehungen aufzubauen, Informationen zu teilen und Team-Kompetenzen zu erlernen oder zu verbessern. Als Grundlagen dienen dabei die gemeinsamen Zielsetzungen und Zielvorgaben, so dass die Arbeitsplanung und -koordinierung ziel- und ergebnisorientiert erfolgt. Zudem hilft ein permanenter Feedbackprozess dem Team, sich selbst und die Meetings ständig zu optimieren.

Eine Dynamische Moderation hat gegenüber der klassischen Moderation folgende Vorteile. Sie

  • aktiviert und motiviert den Einzelnen und die gesamte Organisation,
  • stärkt das Zugehörigkeits- und „Wir-Gefühl“,
  • unterstützt die Identifikation auch auf der Handlungsebene des Unternehmens,
  • aktiviert ungenutzte Ressourcen der Mitarbeiter einer Organisation und
  • fördert die Eigenverantwortung.

Weitere Vorzüge sind:

  • Komplexität wird verständlich, zugänglich und eine Ressource für neue Möglichkeiten,
  • Zeitersparnis, da Arbeitsgänge gebündelt werden können,
  • Prozessklarheit,
  • Transparenz der Wirkungszusammenhänge und
  • positiver Einfluss auf die Unternehmenskultur.

Mit einer Dynamischen Moderation erzielen Arbeits- oder Projektteams bessere Arbeitsergebnisse – unter anderem, weil

  • alle Teammitglieder stets gut informiert sind,
  • die Abläufe und Aktivitäten koordiniert werden,
  • die Streu- und Reibungsverluste an den Schnittstellen reduziert werden und
  • Blind- und Fehlleistungen durch direkte Feedbackschleifen vermieden werden.

Zudem verlaufen die Meetings effizienter und effektiver, und es werden bis zu 30 Prozent der bisher in sie investierten Arbeitszeit gespart – unter anderem, weil Vielredner mit System gebremst werden und der Verlauf der Meetings punktgenau und ergebnisorientiert gesteuert wird.

Weitere Artikel dieser Serie:

Dynamische Moderation: So gestalten Sie Meetings effizienter! (Teil I)

(Bild: © Yuri_ArcursYuri_Arcurs – Fotolia.com)

Thomas Müllenholz

Thomas Müllenholz ist Partner im Leadership Development-Institut der Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal. Er ist auf die Themenfelder Führungskräfteentwicklung sowie Changemanagement spezialisiert. Kontakt: thomas.mullenholz@kraus-und-partner.de, Tel.: 07251/989034.

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