Die Suchergebnisse der größten Suchmaschine der Welt, Google, unterliegen einer konstanten Veränderung. Lange vorbei sind die Zeiten, in denen Google schlichtweg 10 Ergebnisse pro Seite listete. Willkommen im Zeitalter von „Vertical Search Integrations“ wie Google News, Images, Maps, Videos etc., welche dem Nutzer vielfältige und informationshaltige Optionen neben den herkömmlichen Suchergebnissen bieten.
Die vermutlich interessanteste Veränderung für Inbound Marketer ist hierbei das sogenannte „Featured Snippet“. Ein Ergebnis, welches über den organischen Suchergebnissen angezeigt wird und nicht nur aufgrund seiner attraktiven Position, sondern auch aufgrund seiner hervorgehobenen Darstellung für bemerkenswerte Klickraten sorgen kann.
Google definiert das hervorgehobene Snippet wie folgt:
„Dieser Block enthält eine aus einer Website extrahierte Zusammenfassung der Antwort, einen Link zur jeweiligen Seite sowie den Titel und die URL der Seite.”
Im Prinzip ist das hervorgehobene Snippet somit die passende Antwort auf das sich immer weiter verändernde Verhalten von Suchmaschinennutzern. Nicht nur auf Basis von voranschreitenden Technologien wie z.B. der Voice Search, suchen Nutzer immer spezifischer. Je spezifischer eine Frage, umso kompakter ist sie in der Regel zu beantworten. Anstatt einen Nutzer also auf eine lange Informationsseite zu leiten, liefert Google die Kurzantwort bereits in den Suchergebnisseiten. Wer mehr Informationen braucht bzw. möchte, klickt auf das Snippet und landet auf dem ausführlichen Artikel.
Wie der Abbildung zu entnehmen, wird starting-up.de (trotz des eigentlich schlechteren organischen Suchergebnisses auf der zweiten Position) mithilfe des „Featured Snippet“ mehr Traffic generieren als fuer-gruender.de. Doch ist das wirklich so?
Die allgemeine Annahme: Google will Nutzer auf der Suchergebnisseite halten
Seitdem die hervorgehobenen Snippets veröffentlicht und von Google in den Suchergebnissen integriert worden sind, wurden immer wieder kritische Stimmen laut, Google wolle den Traffic auf der Suchergebnisseite halten. Ob man den Suchmaschinen-Giganten nun mag oder nicht sei dahingestellt – die Daten sprechen eine andere Sprache.
Eine Studie von Hubspot zeigt ganz deutlich, welche Bedeutung “Featured Snippets” für Inbound Marketer haben können. Liegt ein hervorgehobenes Snippet vor, ist die Klickrate für Hubspot bis zu 2x höher, als ohne. Ebenfalls gut zu sehen ist, dass bei äußerst spezifischen Anfragen (in der Regel bedeutend weniger Suchvolumen) die Klickrate höher ist, wenn kein Snippet angezeigt wird. Das macht Sinn, denn die sehr spezifische Frage wird aller Voraussicht nach auf der Suchergebnisseite bereits adäquat beantwortet. Bei dem Großteil des Traffic-Potenzials profitieren Publisher jedoch eindeutig aufgrund der besseren Klickraten.
Buchtipp: Was Google wirklich will
Wie der einflussreichste Konzern der Welt unsere Zukunft verändert
Broschiert: 336 Seiten
Verlag: Penguin Verlag (10. Juli 2017)
Preis: 10,00 €
Featured Snippets ergattern: Wichtige Fakten vorab
Bevor wir uns etwas tiefergehend damit beschäftigen, wie Potenziale ausfindig gemacht und hervorgehobene Snippets getriggert werden können, ist es wichtig, einige grundlegende Fakten zu „Featured Snippets“ zu kennen.
- Featured Snippets werden oftmals auch als „Position 0“ oder als „Antwort-Boxen“ referenziert. Dies liegt an den zwei Auslieferungsformaten, einmal über dem ersten Suchergebnis oder als „Frage- & Antwort-Box“ im oberen Bereich der Suchergebnisse. Dieser Artikel befasst sich primär mit der „Position 0“.
- Wer bereits in den Top-10 ranked, hat bessere Chancen ein „Featured Snippet“ zu erlangen. Google schaut somit auch hier auf die Relevanz und Autorität einer Seite, genau wie bei den herkömmlichen Suchergebnissen.
- Knapp 90% aller „Featured Snippets“ ranken in den Top-5 bei Google zu der Suchanfrage, die das Snippet auslöst. (Quelle: AHREFS Featured Snippet Study)
- Bereits heute liefert Google bei mehr als 12% aller Suchanfragen „Featured Snippets“ aus. Tendenz steigend. (Quelle: AHREFS Featured Snippet Study)
So findest du „Featured Snippet“-Potenziale
Generell ist es natürlich immer möglich, sich manuell auf die Suche nach Ergebnissen mit „Featured Snippets“ zu machen, welche interessant für die eigene Webseite bzw. das eigene Business sind. Selbstverständlich ist dies nicht nur enorm mühselig, sondern ebenfalls sehr zeitraubend. Glücklicherweise gibt es heutzutage einige gute Tools auf dem Markt, welche uns einen Großteil der Arbeit abnehmen können.
Die Vorgehensweise ist denkbar einfach. Wie wir bereits erfahren haben, sind es insbesondere die Ergebnisse 1-5, welche „Featured Snippets“ auslösen. Filtern wir also alle vorhandenen Ergebnisse (z.B. in Sistrix) nach Positon 1-5 und lassen uns ausschließlich Ergebnisse anzeigen, welche ein „Featured Snippet“ vorweisen, haben wir unsere primären Potenziale aufgedeckt.
Ein Keyword wie „opt in opt out“ auf der Position 5 wird aktuell wenig Traffic liefern. Gelingt es, hierzu ein hervorgehobenes Snippet auszulösen, ist mit einem merkbaren Traffic-Zuwachs zu rechnen.
Wie lassen sich „Featured Snippets“ auslösen?
Wie so oft gibt es hierzu keine universelle Anleitung. Aber es gibt Daten und es gibt das Zauberwort „Reverse Engineering“.
Doch beginnen wir mit den Daten. Laut der Analyse „How to earn your featured snippets“ von SEMRush liegt die von Google meistverwendete Länge der hervorgehobenen Snippets zwischen 40-50 Wörtern.
Diese Zahl trifft auch gut auf das von uns gewählte Beispiel „opt in opt out“ zu. Hier umfasst das hervorgehobene Snippet exakt 46 Wörter.
Im zweiten Schritt gilt es nun, sich den Inhalt, welcher das hervorgehobene Snippet auslöst, genauer anzuschauen. Interessant ist, dass Google sich bei diesem Snippet an einem bestimmten Textbaustein aus dem Artikel auf digitale-offensive.de bedient. Folgende Überlegungen lassen sich anstellen:
- Die Länge sollte 50 Wörter nicht überschreiten
- Der Textbaustein sollte erklärend für das Opt-In und Opt-out Modell sein und diese kurz gegenüberstellen.
- Mit der Robinsonliste liefert das Ergebnis eine interessante Zusatzinfo
Um die Chancen auf das Auslösen des hervorgehobenen Snippets zu erhöhen, könnte also, wie der Abbildung 6 zu entnehmen, ein zusammenfassender Textbaustein hinzugefügt werden. Wer sich hierbei an die vorangegangene Datenanalyse hält und ein wirklich gut strukturiertes und leicht verdauliches Format wählt, schafft die besten Voraussetzungen hierfür.
Welche Formate funktionieren am besten?
Wie bereits angedeutet, gibt es kein Patentrezept. Einige Formate haben sich jedoch bewährt und sind in „Featured Snippets“ immer wieder zu sehen:
- Kurzerläuterungen (siehe oben)
- Tabellen
- Listen (nummeriert oder stichpunktartig)
- Verwendung von Bildern & Grafiken
Featured Snippets: Effizient & kostenfrei
Die hervorgehobenen Snippets nehmen in der Suchmaschinenoptimierung und bei Inbound Marketern einen immer höheren Stellenwert ein und sind eine kostenfreie und effiziente Möglichkeit, den organischen Traffic zu erhöhen.
Obwohl es kein universelles Rezept gibt, um entsprechende Snippets auszulösen, können durch geeignete Datenanalyse und “Reverse Engineering” die Chancen auf eine verbesserte Sichtbarkeit in Suchergebnissen erhöht werden. Wer es vermag eine gute Content-Strategie mit dem hier vermittelten Basiswissen zu verbinden, kann sich schon bald über mehr organische Besucher freuen.
Noch mehr Linktipps zum Thema Google
EXTRA: Wie du die Klickrate in den Suchergebnissen erhöhst
EXTRA: Wie lange dauert SEO? Google verrät’s [+Video]
EXTRA: 5 Gründe, warum Google deine Seite nicht indexiert
EXTRA: Relevanter Content: Das Ranking-Kriterium für Google
Kostenloses ePaper: Content-Marketing
Unser ePaper mit den besten Tipps für deine Content-Strategie!
→ bereits 175.000 Abonnenten
→ alle zwei Monate eine neue Ausgabe
→ als PDF bequem in dein Postfach
→ Zugriff auf das Archiv seit 2008
Einfach anmelden und ab sofort top-informiert sein!
Generative KI ist der Assistent, den ich mir schon immer gewünscht habe und der (fast) alles weiß. Und Machine Learning…
Interessanter Artikel zum RWE Aktienkurs, vielen Dank für die detaillierte Analyse! Ziemlich überraschend, wie stark die Aktie in letzter Zeit…
Ganz ohne Kapital klappt es nicht, aber bootstrappen bringt auch viele Vorteile. Ich bin froh kein Fremdkapital aufgenommen zu haben.…