Die Klickrate (englisch Click-Through-Rate oder CTR) bezeichnet den prozentualen Anteil der Suchenden, die über die Google-Suche auf deine Seite klicken. Wie machst du Suchenden Lust auf diesen Klick? Indem du dich in der Suchergebnisliste möglichst attraktiv präsentierst. Diese Lösung klingt ebenso logisch wie einfach. Dennoch vernachlässigen viele Webseitenbetreiber die Optimierung des Snippets, des Auszugs, der in der Suchergebnisliste erscheint. Hier erfährst du, wie du deiner Konkurrenz einen Schritt voraus bist.
Exkurs: Wie wird die CTR ermittelt?
Attraktive Überschriften: Optimierung der Seitentitel
Suchende sollen deine Webseite über Google nicht nur finden, sondern auch den Link anklicken. Das bringt dir einerseits mehr Besucher, andererseits eine bessere Platzierung in der Suchergebnisliste. Google bewertet eine hohe Klickrate nämlich als Hinweis auf eine relevante Seite.
Daher ist es wichtig, dass schon die Darstellung des Suchergebnisses Lust auf den Klick macht. In der einfachsten Variante besteht ein Suchergebnis aus:
- einem Seitentitel, der zugleich der Link zur Webseite ist
- der URL
- der Meta Description
Der Seitentitel dient dabei als Überschrift für die gesamte Unterseite. Wie jede gute Überschrift soll der Titel den Leser dazu verleiten, sich den kompletten Text anzusehen. Formuliere daher für jede Unterseite einen eigenen und möglichst aussagekräftigen Seitentitel.
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Wie sieht ein guter Seitentitel aus? Zwei Beispiele
Für den Titel stehen dir ca. 55 bis 60 Zeichen zur Verfügung. Das Hauptkeyword der Unterseite (Massageöl bzw. Wellnesshotel buchen) sollte wie hier möglichst am Anfang stehen. Der Leser erkennt so auf den ersten Blick das Thema der Seite. Die grafische Trennung durch den geraden Strich „|“ erzeugt Aufmerksamkeit.
Positiv ist zudem die Nennung suchstarker Verben wie „kaufen“, „buchen“, „reservieren“, etc., wenn diese zum Seiteninhalt passen. Eventuelle Markennamen stehen am Ende des Seitentitels.
Vermeide Überoptimierung und uninformative Seitentitel
Beide Beispiele sind zu lang. Das erste Beispiel setzt sich lediglich aus einer Aneinanderreihung von Keywords zusammen, die dem Leser keinen Mehrwert bieten. Der zweite Seitentitel lässt nicht einmal ausreichend Platz für den Hotelnamen.
Kurzbeschreibungen, die Lust aufs Weiterlesen machen
Neben dem Seitentitel solltest du für jede Unterseite auch eine individuelle Meta-Description erstellen. Zwar gehört die Kurzbeschreibung nicht zu Googles Rankingfaktoren, wirkt aber wie der Teaser bei einem Zeitungsartikel: Eine gut formulierte Meta-Description weckt die Neugier der Leser und hilft entsprechend dabei, die CTR zu steigern.
Eine wirkungsvolle Meta-Description folgt dem AIDA-Prinzip:
- Sie erregt Aufmerksamkeit.
- Sie weckt Interesse.
- Sie löst Begehren aus.
- Sie führt schließlich zur Aktion – dem Klick auf die Webseite.
Wie formulierst du eine gute Meta-Description?
Für die Meta-Description stehen dir ca. 156 Zeichen inklusive Leerzeichen zur Verfügung. Das Keyword der Unterseite steht möglichst weit vorne. Die weitere Kurzbeschreibung bietet den Lesern Mehrwert durch konkrete Informationen.
Im zweiten Beispiel ziehen zudem Sonderzeichen den Blick und damit die Aufmerksamkeit auf sich. Sofern passend, rufe die Leser mit einem Call-to-Action zu einer Handlung auf, wie im 2. Beispiel gezeigt: „Massageöl Preise vergleichen und günstig kaufen bei idealo.de“.
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Vermeide zu lange und uninformative Meta-Descriptions
Im ersten Beispiel taucht das Keyword „Massageöl“ überhaupt nicht auf. Die Meta-Description ist außerdem zu lang, ebenso wie im zweiten Beispiel, das dem Leser zudem keine weiterführenden Informationen bietet.
Die CTR mit strukturierten Daten steigern: Rich Snippets
Rich Snippets sind um weitere Informationen angereichert.
Unter dem Titel zu finden sind beispielsweise:
- Bewertungssterne
- Öffnungszeiten
- Veranstaltungstermine
- Produktinformationen
- Autoreninformationen zu Fachartikeln
- Rezepte mit Bild
Diese Markups gestalten das Suchergebnis auffälliger und geben den Suchenden weitere Informationen an die Hand. Bewertungssterne steigern zudem das Vertrauen in dein Unternehmen oder dein Produkt.
Willst du Rich Snippets erzeugen, zeichne die jeweiligen Seiten mit HTML-Mikrodaten aus.
Einen einheitlichen Standard für diese strukturierten Daten stellt schema.org bereit, eine übergreifende Initiative der Suchmaschinen Google, Yahoo, Bing und Yandex. Maschinen können diese Daten strukturiert auslesen und eigenständig aufbereiten.
Rich Cards
Im Jahr 2016 hat Google die Darstellung der Suchergebnisse um Rich Cards erweitert. Suchergebnisse wie Rezepte, Events, Reviews oder Produkte erscheinen mit einem Bild, dem Titel, der grün gehaltenen Quellenangabe, einer Bewertung und bei Rezepten zum Teil mit Angabe der Zubereitungszeit und des Kaloriengehalts.
#Google quietly expands #richcards worldwide https://t.co/4rJlGXwo0z #Marketing #Advertising #ecommerce pic.twitter.com/usOakzWStl
— Sean McElroy (@seancmcelroy) 16. April 2017
Die großen Bilder und übersichtlichen Daten sollen vor allem Smartphone- und Tabletnutzer zum Klick auf das Suchergebnis verleiten.
Für die Anzeige als Rich Card müssen die HTML-Elemente des Quellcodes wiederum mit HTML-Mikrodaten nach schema.org ausgezeichnet sein.
Hast du das für Rezepte, Filme und Events auf deiner Seite bereits getan, musst du nichts weiter verändern.
Rich Snippets mit Google Developers Tool testen
Die Implementierung von Rich Snippets steigert die Klickrate, ist aber nicht ganz risikolos.
Schon kleine Fehler im Code können dazu führen, dass deine gesamte Seitenbeschreibung nicht mehr zu sehen ist. Google Developers bietet für Webmaster ein kostenloses Tool, um Rich Snippets zu prüfen und so eine richtige Integration zu gewährleisten.
Featured Snippets
Featured Snippets gibt es bei Google seit 2015. Diese Antwortbox enthält eine knappe, präzise Antwort auf eine Frage oder eine Anleitung in Kurzform. Dazu kommt oft ein Bild, darunter führt ein Link zur Quelle.
Jetzt könnte man meinen, dass Leser wenig Interesse haben, zur Seite weiterzuklicken, wenn sie die Antwort schon in den Suchergebnissen finden. Tatsächlich ist aber das Gegenteil der Fall: Viele Studien zeigen, dass die Antwortbox die Klickrate enorm steigern kann. Webseiten erzielten zwischen 73% und bis zu 500% mehr Google Traffic, wenn ihre Inhalte als Featured Snippet angezeigt wurden.
Um eine Platzierung als Featured Snippet zu erhalten, musst du die Inhalte deiner Webseite optimieren:
- Überlege, welcher deiner Inhalte auf eine konkrete Fragestellung passt.
- Formuliere diese Frage möglichst exakt.
- Nenne die Frage einmal in einer Überschrift.
- Verfasse unter dieser Überschrift eine logisch strukturierte Antwort mit 40 bis 58 Wörtern. Der übrige Text sollte die Frage ausführlicher beantworten.
- Nenne verwandte Fragen im Text.
- Verlinke die Kernfrage intern.
- Verwende Bilder und, falls passend, Videos.
Diese Schritte sind keine Garantie dafür, dass deine Seite als Featured Snippet erscheint, erhöhen aber die Chance.
Fazit: Investiere Zeit in Seitentitel und Kurzbeschreibungen
Es lohnt sich, Zeit in die Formulierung eines ansprechenden Seitentitels, einer informativen Meta-Description sowie in strukturierte Daten zu investieren. Ein attraktives Snippet lädt Suchende dazu ein, deine Webseite anzuklicken und steigert damit die CTR.
Okay, jetzt verstehe ich einiges mehr… nur in der Umsetzung hapert’s noch.
Vielen Dank für den Artikel! Gerade heute habe ich selbst einen Beitrag zum Thema Rich Snippets verfasst. Zugegebenermaßen ist das Thema „Kategorisierung von Software-Anwendungen mit schema.org“ ein sehr spezielles. Aber vielleicht hilft’s: https://www.werbe-markt.de/html5/mikrodaten/schema-org-softwareapplication-werte-fuer-applicationcategory/