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Bei der Anschaffung einer eigenen Immobilie stehen Verbraucher vielen Entscheidungen gegenüber:

  • Kaufe ich ein Haus oder baue ich lieber?
  • Passt ein Haus oder eine Wohnung besser zu mir?
  • Wie finanziere ich ein Haus?

Wenn du dich für den Bau eines Eigenheims entschieden hast, solltest du 13 Dinge beachten, damit dein Traumhaus nicht zum Albtraum wird:

1. Finanzierung

Zunächst solltest du dein vorhandenes Startkapital ermitteln. Wie viel Geld steht dir zur Verfügung? Kannst du dir deinen Traum vom Haus überhaupt erfüllen?

Beim Ermitteln der Kosten solltest du auch die langfristigen Kosten berechnen. Hausbesitzer müssen zwar keine Miete zahlen, dafür haben sie höhere Neben- und Instandhaltungskosten, sowie höhere Grundsteuern.

EXTRA: Traum vom Eigenheim: Baufinanzierung für Selbstständige

Bei der Baufinanzierung solltest du mit verschiedenen Banken sprechen. Überprüfe unterschiedliche Angebote und verhandle nach.

2. Grundstückskauf

Möchtest du einen großen Garten oder lieber einen kleinen, pflegeleichten, platzsparenden Garten?

Beim Kauf des Grundstücks solltest du folgende Checkliste abhacken:

  • Schließe einen Kaufvertrag mit dem Grundstücksverkäufer ab
  • Stelle eine Finanzierung durch die Bank sicher
  • Bei Grundstücken aus öffentlicher Hand: Hole dir eine Bescheinung der Nichtausübung des Verkaufsrechtes
  • Informiere das Finanzamt beim Kauf
  • Trage deinen Kauf in das Grundbuch ein

3. Pläne für das Haus

Für welchen Haustyp möchtest du dich entscheiden?

  • Passivhaus
  • Fertighaus
  • Massivhaus

Fertighaus oder Massivhaus?

Beide Bauweisen haben ihre Vor- und Nachteile. Informiere dich zuvor genau über die beiden Bauweisen.

Massivhäuser Vorteile:

  • meist hoher Wiederverkaufswert
  • guter Schallschutz
  • gesundes Raumklima durch die Speicherung von Wasserdampf
  • individuelle Planung
  • gute Wärmespeicherung der Wände
  • hohe Wertebeständigkeit
  • robuste Bauweise

Massivhäuser Nachteile:

  • längere Bauzeit
  • höhere Baukosten

Die Vorteile des einen sind die Nachteile des anderen. Die Vor- und Nachteile von Fertighäusern sind hier aufgelistet:

Fertighäuser Vorteile:

  • schnelle Fertigstellung
  • gute Wärmedämmung
  • witterungsunabhängiger Bau
  • Geringe Baukosten
  • Bereitstellung von Musterhäusern
  • Aufeinander abgestimmte Haustechnik
  • Energiesparend
  • Verschiedene Ausbaustufen
  • Unternehmen übernehmen nachträglichen Service
  • Hohe Qualität und Präzision

Fertighäuser Nachteile:

  • niedriger Wiederverkaufswert
  • höhere Gefahr von Schimmel und erhöhte Energiekosten durch niedrige Luftdichtigkeit
  • Wände speichern weniger Wärme
  • weniger Spielraum beim gestalten der Räume

Neben der Wahl des Haustpys spielen weitere Entscheidungen eine wichtige Rolle:

  • Welche Größe soll das Haus haben?
  • Für welche Fassade willst du dich entscheiden?
  • Sollen alternative Energieträger integriert werden?
  • Soll das Haus schlüsselfertig gebaut werden oder soll es ein Ausbauhaus sein?

Falls du dich dazu entscheidest ein schlüsselfertiges Haus zu bauen, ist die Wahl des Bauträgers entscheidend. Bauträger sind Unternehmen, welche für Kunden gewerblich Immobilien erstellen. Dabei kaufen sie das Grundstück, holen eine Baugenehmigung ein und erledigen den schlüsselfertigen Hausbau.

Hier sind die wichtigsten Kriterien bei der Wahl des richtigen Bauträgers:

  • Wie ist das Preis-Leistungs-Verhältnis?
  • Wie hoch ist der Bauträger bei Banken und Kunden angesehen?
  • Wie ausführlich ist die Leistungsbeschreibung?
  • Wird eine unabhängige Bauüberwachung gewährleistet?
  • Können neben dem Pauschalpreis zusätzliche Kosten entstehen?

Weitere wichtige Tipps beim Hausbau mit einem Bauträger findest du in unserem Buchtipp.

Buchtipp: Hausbau mit Bauträger

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Erschienen am: 7. August 2019
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4. Überprüfung der Verträge

Falls du mit einem Bauunternehmen zusammenarbeiten möchtest, solltest du die Verträge kritisch überprüfen. Frage einen Experten um Rat. Manchmal formulieren Unternehmen den Vertrag kompliziert, um die nicht vorhandenen Leistungen zu überdecken.

Nachdem das Grundstück gekauft wurde und der Haustyp entschieden ist, solltest du ein detaillierteres Baukonzept erstellen.

5. Detaillierter Planen

Es ist an der Zeit das Haus genauer zu Planen:

  • Welchen Baustil wünscht du dir?
  • Wie soll die Zimmeraufteilung erfolgen?
  • Musst du Lärmschutzmaßnahmen berücksichtigen?
  • Muss das Grundstück bezüglich Wasser oder Altlasten untersucht werden?

6. Kostenplan

Anhand der Planungsunterlagen kannst du einen Kostenplan von den Baukosten aufstellen. Vergiss folgende Nebenkosten nicht:

  • Grundstückskosten
  • Erschließungskosten
  • Außenanlagen
  • Baunebenkosten (Architekt, Statik, Vermessung, Baugenehmigung)

Anschließend kannst du einen Baukredit aufnehmen.

EXTRA: Praxistipp: Den richtigen Kredit für Investitionen finden

7. Beantrage einen Bauantrag

In diesem Schritt fasst der Architekt oder der Bauleiter alle Unterlagen zusammen und überreicht sie den Behörden. Dabei solltest du die Genehmigungen vorher mit diesen besprechen.

8. Aufträge ausschreiben

Falls du dich gegen die Zusammenarbeit mit einem Bauunternehmen entschieden hast, musst du dich frühzeitig um die Handwerker kümmern:

  • Zimmerleute
  • Dachdecker
  • Installateure
  • Architekten
  • Maler
  • etc.

9. Schließe Versicherungen ab

Bevor du mit dem Hausbau beginnst, solltest du dich über alle erforderlichen Versicherungen informieren. Diese Versicherungen sind sinnvoll:

  • Bauherrnhaftpflichversicherung
  • Gebäudeversicherung mit vorlaufender Rohbauversicherung

Falls deine Nachbarn dir beim Bau helfen, solltest du diese bei der Berufsgenossenschaft anmelden.

10. Baustelle absichern

Nachdem die Baustelle genehmigt wurde, solltest du diese entsprechend absichern. Dabei reicht ein Schild „Eltern haften für ihre Kinder“ nicht aus. Zudem solltest du den Baubeginn bei der Behörde melden.

11. Kontinuierliche Kontrolle

Sorge dafür, dass die Bauarbeiten regelmäßig kontrolliert werden. Du solltest Baumängel frühzeitig melden und während der Bauphase ein detailliertes Tagebuch über die Prozesse führen:

  • Hefte Lieferscheine ab
  • Kontrolliere und ordne Rechnungen und Belege

Überprüfe während der Bauphase den Kostenrahmen regelmäßig. Außerdem solltest du die Arbeit der Handwerker überprüfen, bevor du sie bezahlst.

12. Material

Bestelle die Materialien für den Innenausbau frühzeitig, da diese meist längere Lieferzeiten haben:

  • Tapeten
  • Fliesen
  • Bad-Armaturen
  • etc.

Durch die Vorbestellung kannst du Verzögerungen der Bauphase vermeiden.

13. Formalien

Der Bauabschluss muss der Behörde gemeldet werden. Im Anschluss erfolgen die Bauabnahme und das Einmessen des Grundstücks.

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Frederike Engelhardt

Frederike Engelhardt absolvierte von 2018-2021 ihr duales Studium bei unternehmer.de. Sie war in der Redaktion tätig und schrieb u.a. zu den Themen Finanzen, Management und Recht Außerdem war sie für Social Media sowie diverse SEO-Maßnahmen zuständig. Ihre Bachelorarbeit schrieb sie zum Thema Snippet-Optimierung, welches zum Fachgebiet SEO gehört.

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5 Comments

  • Bernd Schäferling sagt:

    Najaaaa, bei dem Punkt „Nachteile für Fertighäuser“ habe ich mich für die Aktualität des Artikels interessiert. Komisch, zwischen 2019 und 2021 ist kein so großer Zeitraum.

    Fertighäuser sind luftdicht, dafür gibt es BlowerDoor Tests, also kein Schimmel, keine erhöhten Heizkosten. Wände speichern weniger Wärme als was? Unser Haus speichert die Wärme sehr gut. KfW 40+ Gebäudehülle als Standard. Weniger Spielraum beim Gestalten der Räume? Sorry, das stimmt überhaupt nicht.

  • Nora Müller sagt:

    Mein Mann und ich wollen nun endlich unser Traumhaus bauen, weshalb uns Ihre 13 Tipps für einen erfolgreichen Hausbau gerade recht kommen. Danke für den Hinweis, dass wir zunächst unser vorhandenes Startkapital ermitteln sollten, welches eben auch die höheren Neben- und Instandhaltungskosten, sowie die höheren Grundsteuern berücksichtigt. Vielleicht wäre es clever, wenn wir uns für die Baufinanzierung einen Berater holen, der unsere Finanzierungsfragen beantworten kann. Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass es erst dann Sinn ergibt, direkt mit der Planung zu beginnen.

  • Katja Klieme sagt:

    Mein Mann und ich wollen gern ein neues Haus bauen. Danke für den Hinweis, dass man bei dem Hausbau unbedingt für eine kontinuierliche Kontrolle sorgen sollte, damit Baumängel frühzeitig gemeldet werden können. Die Idee eines Tagebuchs während der Bauphase finde ich auch eine gut. Zu einer guten Überprüfung wäre bestimmt eine Baufortschrittsbestätigung auch super, da dies meines Wissens auch für die Finanzierung nötig sein könnte.

  • Paul Kersten sagt:

    Danke für den tollen Artikel. Gut finde ich den Tipp, bei der Baufinanzierung mit verschiedenen Banken zu sprechen und dann die unterschiedlichen Angebote zu überprüfen und ggf. zu verhandeln. Wir selber haben vor kurzem ein Grundstück erworben und beginnen nun mit der Planung des Hausbaus. Ihre Tipps finde ich gerade für den Anfang sehr hilfreich. Als nächstes möchten wir uns ein zuverlässiges und kompetentes Bauunternehmen zur Seite holen, die uns helfen können unser Traumhaus zu realisieren.

  • Dari12 sagt:

    Danke für den informativen Artikel. Wir haben uns für ein Fertighaus massiv entschieden und freuen uns schon, wenn es fertiggestellt wird. :)

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