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Factoring läuft folgendermaßen ab: Ein Factoring-Unternehmen übernimmt die Außenstände des Kunden. Zuvor muss der Kunde mit dem Factoring-Unternehmen einen Vertrag abschließen. Darin wird vermerkt, dass der Kunde seine Forderungen an das Factoring-Institut verkauft. Im Gegenzug kauft das Unternehmen die Forderungen vom Kunden ab und begleicht diese.

Im Vertrag ist die Übernahme aller Forderungen geregelt.

Meist bezieht sich der Vertrag auf die Forderungen, welche nach dem Abschluss des Vertrages entstehen. Allerdings können auch bereits existierende Forderungen berücksichtigt werden. In der Regel ist ein Factoring-Vertrag langfristig ausgelegt. Meistens beträgt die Laufzeit 2 Jahre. Jedoch kommen in der Praxis häufig auch Laufzeiten von vier bis fünf Jahren vor.

Bonitätsprüfung

Bevor der Vertrag geschlossen wird, überprüft das Factoring-Unternehmen die Bonität der Debitoren. Dies geschieht in mehreren zeitlichen Abständen. Anhand des Ergebnisses vergibt das Factoring-Unternehmen Ankaufs- oder Abnehmerlimits.

Wenn Forderungen angekauft werden

Die Rechnungen des Kunden an den Debitor stellen die Basis für den Kauf der Forderungen dar. Zunächst wird dabei die Rechnungshöhe überprüft. Dies wird in den meisten Fällen über den elektronischen Weg geregelt. Die erforderlichen Rechnungsdaten werden ebenfalls auf dem elektronischen Weg an das Factoring-Unternehmen übermittelt:

Auf diese Weise können beide Parteien Kosten und Zeit sparen.

Sollten die Rechnungsbeträge innerhalb der eingeräumten Limits des Debitors liegen, so werden die Forderungen gekauft. Wenn dies nicht der Fall ist, werden die Forderungen in eine Warteschlange bewegt.

Wie Auszahlungen geregelt werden

Der Zeitpunkt der Auszahlung ist von den vertraglichen Vereinbarungen zwischen dem Kunden und dem Factoring-Unternehmen abhängig. In den meisten Fällen wird eine unverzügliche Zahlung bestimmt. Somit zahlt das Factoring Unternehmen, sobald die Rechnung eingegangen ist.

Warum brauchen Unternehmen Factoring?

Gerade kleine und mittelständische Unternehmen können Forderungsausfälle nur schwer verkraften. Viel zu oft wird die Substanz des Unternehmens angegriffen. Daher geraten die betroffenen Unternehmen sehr schnell in eine finanzielle Notlage. Meistens fehlt es diesen Unternehmen auch an finanziellen Rücklagen, um den Ausfall von Forderungen zu kompensieren. Am Ende kann sogar eine Zahlungsunfähigkeit drohen. Dazu kommt der organisatorische Aufwand.

Unter Factoring versteht man also den Ankauf von Geldforderungen.

Der Kunde tritt also seine Forderungen gegenüber dem Abnehmer an das Factoring-Unternehmen ab. Dieses Unternehmen treibt wiederum die Forderungen beim Schuldner ein. Daher handelt es sich beim Factoring um ein Kaufgeschäft und nicht um ein Kreditgeschäft, wie viele es denken.

Vorteile von Factoring

Factoring ist nach wie vor sehr beliebt – denn dank des Factorings bekommst du die Rechnungsbeträge sofort. Darüber hinaus hast du ein Ausfallrisiko und musst keine Mahnungen schreiben. Aufgrund des Factorings erhält dein Unternehmen seine Zahlungen sofort und nicht einen oder zwei Monate später. Auf diese Weise werden Zahlungsausfälle vermieden, dein Unternehmen kann weiterhin wachsen.

Forderungsausfälle kommen leider immer wieder bei kleinen und mittelständischen Unternehmen vor. Wenn ein großer Kunde nicht dazu fähig ist zu zahlen oder viel später zahlt als erwartet, kann es im schlimmsten Fall zu einer Insolvenz kommen.

EXTRA: Offene Rechnung? Ein Kunde, der nicht zahlt, ist kein Kunde

Durch das Factoring kann dein Unternehmen seine Bilanz verkürzen und eigene Verbindlichkeiten viel einfacher begleichen. Dadurch wird die Bilanz verkürzt und der Anteil des Fremdkapitals sinkt. Da der Anteil des Eigenkapitals das Rating beeinflusst, kann das Factoring dazu verhelfen, von besseren Konditionen bei den Banken zu profitieren.

Welche Arten von Factoring gibt es?

Erfahrungen mit Factoring zeigen, dass man zwischen folgenden Varianten des Factorings unterscheidet:

  1. Echtes Factoring
  2. Unechtes Factoring
  3. Offenes und stilles Factoring

Fazit: Factoring lohnt sich

Das Factoring ist somit eine gute Möglichkeit von einem sofortigen Liquiditätszuwachs zu profitieren. Innerhalb von 48 Stunden nach dem Erstellen der Rechnung kann 80 bis 90 Prozent der Brutto-Rechnungssumme auf dem Konto gutgeschrieben werden. Wenn der Debitor die Forderung gezahlt hat, bekommst du auch den restlichen Betrag gut geschrieben. Diesen Betrag erhältst du selbst bei einem Forderungsausfall.

Gerd Kühn

Gerd Kühn berät seit über zwei Jahrzehnten Unternehmen aus allen Branchen und hat sich den Erfolg seiner Kunden auf die Fahne geschrieben.

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