Jeder junge Mensch möchte einmal auf eigenen Beinen stehen, das Elternhaus verlassen, in eine fremde Stadt ziehen und sich eine eigene Wohnung nehmen. Viele junge Menschen vergessen, wenn ihnen der Duft der Freiheit um die Nase weht, dass sie sich neben Wohnungssuche, Einrichtung, Studium und Job auch um fundamentale Dinge kümmern müssen. Um auch in schwierigen Situationen nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren, muss man sich um viele Dinge kümmern und Entscheidungen treffen.
Ein gern vergessenes Thema sind Versicherungen: Verwirrend, voll mit Fachbegriffen und oft auch einfach langweilig – man beschäftigt sich lieber mit den spaßigen Dingen im Leben. Doch eine Versicherung kann vor großen finanziellen Schäden schützen. Welche man jetzt wirklich braucht, muss jeder für sich selbst bestimmen. Hier gibt es ein paar essentielle Erläuterungen zum Fachjargon-Dschungel.
Welche Versicherungen sind notwendig?
Auf manche Versicherungen wird man beim Start in die Unabhängigkeit nicht verzichten können. Hat man etwa ein eigenes Auto, so ist eine Kfz-Versicherung Pflicht. Bei der ersten eigenen Wohnung ist eine Haushaltsversicherung nicht zu vergessen, sie beinhaltet unter anderem die besonders wichtige Privathaftplichtversicherung. Diese deckt nicht wie vielleicht irrtümlich angenommen die Schäden am eigenen Eigentum, sondern sichert vor Schadenersatzansprüche Dritter ab, sollte man selbst Schäden verursacht haben. Dies betrifft sowohl Personen- als auch Sachschäden. Klassische Beispiele sind der versehentlich verschüttete Rotwein auf dem Teppich eines Freundes oder ein Zusammenstoß auf der Skipiste, infolge dessen der andere Skifahrer verletzt wird und Schmerzensgeld fordert.
Zudem ist eine Unfallversicherung anzuraten. Besonders Jugendliche sind viel unterwegs und begeben sich, oft auch bewusst, in gefährliche Situationen – sie lieben Risikosportarten wie Rafting oder Mountainbiking. Solch eine Versicherung kann vor allem für diese Risikogruppe relevant sein, denn im Fall der Fälle bietet sie finanziellen Schutz bei bleibenden Schäden von Unfällen.
Soll ich schon jetzt vorsorgen?
Bei jeder Vorsorgeversicherung gilt: Je früher man sie abschließt, desto mehr hat man davon. Niemand kann sagen, ob in 40 Jahren noch eine staatliche Pension zur Verfügung steht und, wenn ja, in welcher Höhe sie sich bewegt. Immer mehr Menschen tendieren daher zu einer privaten Altersabsicherung, wie etwa eine private Pensionsversorge. Bereits beim Abschluss steht fest, wie hoch die Zusatzpension mindestens sein wird, dazu kommen dann noch Gewinnanteile aus der Kapitalveranlagung. Hierbei ist es sinnvoll, den Vertrag indexbasiert abzuschließen, also angepasst an die Inflation, da die Kaufkraft von beispielsweise monatlich EUR 200,- Zusatzpension in 30 Jahren nicht mehr mit der heutigen Kaufkraft vergleichbar sein wird, und diese heutige Kaufkraft ist schließlich die Basis für die Überlegungen bei der Höhe der Zusatzpension.
Dass ein früher Abschluss wichtig ist, zeigt folgendes Praxis-Beispiel: Schließt man mit 20 Jahren eine Pensionsversicherung mit monatlich 75 Euro bis 65 Jahre ab, erhält man eine monatliche Zusatzpension von 365 Euro. Beginnt man 10 Jahre später, also mit 30 Jahren und zahlt ebenfalls bis zum 65. Lebensjahr ein, bekommt man um 60 Prozent weniger, also nur 230 Euro. Die Summe der einbezahlten Prämie ist im ersten Beispiel natürlich etwas höher, man erhält dafür aber eine deutlich höhere Pension. Das erklärt sich durch den Zinseszins-Effekt der durch die verlängerte Laufzeit eintritt. Auch wenn das verfügbare Einkommen in jungen Jahren noch gering ist, es in die Zukunft zu investieren rechnet sich.
Brauche ich eine Lebensversicherung?
Als Altersvorsorge kann auch eine Lebensversicherung, als Option zur Pensionsversicherung, in Betracht gezogen werden. Genau genommen handelt es sich hierbei um eine so genannte Er- und Ablebensversicherung. Der Vorteil der Lebensversicherung liegt darin, dass die gesamte Versicherungssumme auch ausbezahlt wird, wenn man vor Erreichen des vereinbarten Versicherungsendes verstirbt. Sie beinhaltet also auch einen finanziellen Ablebensschutz, der dann den Hinterbliebenen zur Verfügung steht. Bei der Pensionsversicherung erfolgt in diesem Fall auch eine Auszahlung, diese orientiert sich aber stark daran, wie lange die Prämien einbezahlt wurden. Ein zweiter wesentlicher Unterschied ist, dass bei der Lebensversicherung die Versicherungssumme auf einmal, die Pensionsversicherung monatlich ausbezahlt wird.
Egal für welche Variante der Vorsorge man sich entscheidet, auch hier gilt: Je früher begonnen wird, desto besser.
Ein Beispiel gefällig? Man geht wieder von einer Zahldauer bis zum 65. Geburtstag aus. Der monatliche Beitrag beträgt in beiden Fällen 25 Euro monatlich. Beginnt man nun mit 30 Jahren, in die Er- und Ablebensversicherung einzuzahlen, bekommt man mit 65 Jahren ein garantiertes Kapital plus kalkulierte Gewinnanteile von 16.500 Euro. Startet man bereits im Alter von 20 Jahren, erhält man am Ende 26.300 Euro heraus. Man bezahlt zwar im Lauf der Zeit 3.000 Euro mehr ein, durch die lange Vertragsdauer ist das Ergebnis aber fast 10.000 Euro höher. Das rechnet sich.
Welche Versicherung könnte ich noch brauchen?
Wer eine private Krankenversicherung in Erwägung zieht, kann durch solch eine Zusatzversicherung einige Vorteile genießen. Krankenhausaufenthalte werden so weniger anstrengend: Man kann etwa ein Zwei-Bett-Zimmer in Anspruch nehmen und so mehr Privatsphäre genießen. Eine weitere Zusatzoption hat man mit Polizzen, die zum Beispiel Zusatzkosten beim Zahnarzt abdecken. Gerade hier können gewaltige Beträge auf einen zukommen, braucht man etwa eine Spange oder einen Zahnersatz.
Auch wenn man in jungen Jahren bei seinen ersten Schritten ins eigene, selbständige Leben, vermutlich andere Dinge im Kopf hat als Versicherungen, sollte man sich dennoch etwas Zeit nehmen, um sich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Es gilt hier gründlich abzuwägen, welche Versicherungen man selbst wirklich braucht, welche Absicherung man in Anspruch nehmen will. Investiert man in dieses Thema einige Stunden seiner wertvollen Zeit, kann man sich dadurch in Zukunft vor finanziellen Krisen gut schützen.
Dies ist ein Gastbeitrag der Versicherungsexperten von ERGO Direkt.
(Bild: © Image Source Ltd)
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Auch für mich als Freiberufler gestaltet sich die Projektarbeit für Auftraggeber mit zertifiziertem QM sehr viel einfacher und zielführender als…
Ich checke echt nicht, worum der ganze Stress geht. Ghostwriting ist doch einfach nur 'n Job wie jeder andere.