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Wie machen positive Gewohnheiten erfolgreich? Anfang der 70er Jahre zog Arnold Schwarzenegger mit seinem Freund und Trainingspartner Franco Columbu nach Kalifornien, um mit Hilfe des professionellen Trainingsumfelds in den Staaten endlich auch den Titel Mr. Olympia gewinnen zu können.

In seinen Memoiren mit dem Titel „Total Recall“ aus dem Jahr 2012 schrieb er Folgendes über diese Zeit:

“Wir saugten regelmäßig die Wohnung, das Geschirr war immer gewaschen, nichts häufte sich an; und das Bett war im Militärstil gemacht. Uns beiden gefiel es, morgens mit Disziplin aufzustehen und Ordnung zu machen, bevor wir das Haus verließen. Je mehr man etwas tut, desto automatischer wird es und desto weniger Aufwand ist erforderlich. Unsere Wohnung war deshalb immer viel sauberer als die der anderen, egal ob Männer oder Frauen.”

Eine derart strikte Disziplin wirkt für viele Leute vermutlich eher abschreckend. Für Schwarzenegger und Columbu waren ihre Routinen jedoch die Grundlage für ihre späteren Erfolge. Mit insgesamt sieben Mr.-Olympia-Titeln und fünf Mr.-Universum-Titeln wurde Arnold Schwarzenegger der erfolgreichste Bodybuilder seiner Zeit, außerdem verdiente er ein Vermögen mit Immobilien, wurde ein ikonischer Schauspieler und Gouverneur von Kalifornien. Positive Gewohnheiten sind Bestandteil seines Erfolges.

Und auch Columbus Karriere kann sich sehen lassen: Neben mehreren Mr.-Olympia-Titeln, erlangte er ein Doktorat in Chiropraktik und Ernährungswissenschaft und wurde Autor von mehreren Bodybuilding-Fachbüchern.

Systeme sind wichtiger als Ziele

Sowohl Schwarzenegger als auch Columbu verstanden offenbar intuitiv, dass es nicht bloß ausreicht, sich Ziele zu setzen. Denn viel wichtiger als Ziele selbst, ist der Aufbau eines Systems, das die Zielerreichung ermöglicht.

Viele Leute träumen davon, Profi-SportlerInnen, BestsellerautorInnen oder erfolgreiche UnternehmerInnen zu werden. Doch träumen alleine führt noch lange nicht zur Umsetzung.

Du willst ein erfolgreiches Buch schreiben? Dann musst du hunderttausende Wörter schreiben, bis du das Endprodukt irgendwann in den Händen halten kannst.

Du willst Mr./Mrs. Olympia werden? Dann ist es notwendig, dass du die nächsten Jahre im Fitness-Studio fleißig Gewichte stemmst (über die anderen Praktiken reden wir hier nicht).

Oder doch erfolgreicher Unternehmer? Dann bereite dich darauf vor, jahrelang an deiner Idee zu arbeiten, ohne zu wissen, ob sie irgendwann wirklich aufgehen wird.

Ziele sind notwendig, damit wir wissen, wohin wir uns entwickeln wollen. Für die Umsetzung müssen wir uns jedoch positive Gewohnheiten zurechtlegen, die uns beim Erreichen unserer Träume unterstützen.

Nicht umsonst schreibt James Clear in seinem Buch “Atomic Habits”:

„Die Qualität unseres Lebens hängt oft von der Qualität unserer Gewohnheiten ab.“

Gewohnheiten bewahren unsere Willenskraft

Aber was haben Staubsaugen und Geschirrspülen mit Gewohnheiten zu tun, die mich meinen Zielen näherbringen? Offensichtlich baute Schwarzenegger seine Muskeln nicht beim Geschirrspülen auf. Entscheidend dafür war seine Gewohnheit, tagtäglich ins Gym zu gehen.

Gewohnheiten geben uns Sicherheit. Dank ihnen müssen wir nicht mehr nachdenken, welche Schritte wir jeden Tag unternehmen müssen. Denn sie laufen irgendwann automatisch ab, ohne Willenskraft oder Motivation zu benötigen.

Das ist wie beim Zähneputzen: Würdest du mit dieser Gewohnheit neu anfangen, würdest du wohl viel Widerstand fühlen. Da du jedoch schon seit deiner frühesten Kindheit deine Zähne putzt, putzt du sie automatisch, auch wenn du einen schweren Tag hattest und eigentlich keine Willenskraft oder Motivation mehr übrig ist.

Unsere Willenskraft ist begrenzt. Wenn wir sie schon für banale Sachen wie das Putzen unserer Wohnung verbrauchen, bleibt uns kein Quäntchen für die wirklich wichtigen Sachen übrig.

Laut Schwarzenegger ist es daher empfehlenswert, in möglichst vielen Bereichen des Tages Routinen und Gewohnheiten zu definieren.

Disziplin in einem Bereich überträgt sich außerdem auf andere Bereiche: Wer seine Wohnung in Ordnung bringt, wird automatisch auch das Gefühl haben, mehr Kontrolle über sein Leben zu haben. Denn wie wollen wir große Dinge im Leben meistern, wenn wir schon beim Saubermachen unserer eigenen vier Wände scheitern?

So ist der kanadische Psychologe und Professor Jordan Peterson eben auch durch seinen Ratschlag bekannt geworden, dass junge Leute zuerst ihre Wohnung in Ordnung bringen sollten, bevor sie versuchen sollten, die Welt in Ordnung zu bringen.

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Kleine Dinge machen langfristig den Unterschied

Es sind die kleinen Dinge, die auf einer langen Zeitskala den großen Unterschied machen. Kurzfristig machen sie keine Unterschiede, wodurch es uns so schwerfällt, dranzubleiben. Wenn du heute Sport machst, wirst du morgen noch nicht fitter sein.

Doch sie kumulieren sich, ähnlich wie eine verzinste Anlage, sodass sich ihr Nutzen im Laufe der Zeit vervielfältigt.

Mathematisch ausgedrückt: Wer sich durch eine Gewohnheit täglich um 1% verbessert, wird am Ende des Jahres um das 37-fache besser geworden sein.

Das funktioniert übrigens nicht nur auf der positiven Seite. Negative Gewohnheiten fallen am Anfang nicht ins Gewicht, können langfristig jedoch genauso viel Schaden bringen, wie positive Gewohnheiten Nutzen stiften.

Laut James Clear ist “Erfolg das Produkt täglicher Gewohnheiten – nicht von einmaligen Ereignissen.” So gesehen spielt es auch keine Rolle, wo du dich nun befindest. Viel wichtiger ist die Ausrichtung deines Lebens. Wenn du viel Geld hast, aber jeden Monat mehr ausgibst als du einnimmst, befindest du dich auf einem negativen Pfad. Wenn du es hingegen schaffst, Geld zu sparen, ist deine Ausrichtung positiv. Kennzahlen wie dein Gewicht oder dein Vermögen sind immer auch eine verzögerte Wiedergabe deines Lebensstils.

Fazit: Versuche kleine Dinge zu ändern

James Clear zeigt in seinem Buch “Atomic Habits”, dass es viel besser ist, an kleinen Dingen langfristig zu arbeiten, anstatt zu versuchen, die Lebensziele durch einen Sprint zu erreichen. Das gilt für alle Bereiche im Leben: Egal ob du Sportler werden, die Universität abschließen oder ein Unternehmen gründen willst. Der Schlüssel zum Erfolg liegt immer in der langfristigen Umsetzung von kleinen, positiven Gewohnheiten.

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Finden von neuen, positiven Gewohnheiten!

Philipp Stelzel

Philipp leitet eine digitale Marketing-Agentur in Wien: Neben der Agenturarbeit beschäftigt er sich intensiv mit Themen wie Produktivität und lebenslanges Lernen. Seit 2018 teilt er sein Wissen auch als Lektor auf der Lernplattform Udemy. Bis heute konnte er dort schon mehr als 6.000 Studenten erreichen.

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