Denken Sie bei Ihrer Pressearbeit stets an den Journalisten: Er sitzt in seiner Redaktion und wird mit Unternehmensinformationen förmlich zugebombt. Im Minutentakt flattern Pressemeldungen in sein elektronisches Postfach oder schieben sich langsam aus dem Faxgerät. Die Krux bei der Sache: Die meisten Unternehmensmitteilungen kleiner und mittelständischer Firmen landen direkt im (virtuellen) Papierkorb. Dabei müssen Sie nur ein paar kleine, aber fundamentale Dinge beachten, um die Aufmerksamkeit der schreibenden Zunft zu erregen.
Wir sind jetzt besser!
Unsere Produkte sind jetzt schöner!
Wir sind die Tollsten!
Auf einer abstrakten Ebene betrachtet sind das gängige Botschaften von Pressemeldungen. Und gleichzeitig ihr Todesurteil in den Händen vieler Journalisten: Manch einer muss gähnen, wenn er so etwas liest. Der nächste ärgert sich vielleicht und beschwert sich über die Papierverschwendung. Ein Dritter benutzt das vermeintliche Pamphlet als Untersetzer für die Kaffeetasse.
Aber auf die Idee, so eine Unternehmensinformation für einen Artikel zu nutzen, kommt der professionell journalistisch-publizierende Mensch selbst im tiefsten und schwärzesten Sommerloch nur in den seltensten Fällen.
Pressemeldung: News-Wert, Relevanz, Leserinteresse
Das sind die drei Schlagworte, die Sie beim Verfassen einer Pressemeldung stets im Hinterkopf behalten sollten, sie sind der Filter, der in die Multiplikator-Instanz Journalist eingebaut ist:
Interessiert das meine Leser?
Ist das für die Öffentlichkeit relevant?
Gibt es einen News-Wert?
Bringen Sie den Journalisten dazu, nach der Lektüre Ihrer Pressemeldung diese drei Fragen zu bejahen.
Wie Sie das machen? Ganz einfach: Betten Sie Ihre Unternehmensinformation in einen Kontext von größerer Bedeutung.
Zahlen, Fakten, Studien, Trends, Enwicklungen
Was Sie brauchen sind Zahlen. Und zwar große Zahlen. In Form einer Statistik oder Studie. Beispiel: Ihre Pressemeldung behandelt im Kleinen das Thema Vertrieb. Verpacken Sie das Thema groß: Machen Sie sich auf die Suche nach größer angelegten und aktuellen (!) Studien zum Thema Vertrieb: Entwicklung am Arbeitsmarkt, Entwicklung der Branche, Trends in Sachen Vertriebskanäle etc.
Nutzen Sie die darin enthaltenen Erkenntnisse als Motor für Ihre eigene Meldung. Lassen Sie jemanden aus Ihrem Haus die Studie kommentieren, daran anknüpfen. Lassen Sie Ihre eigene Unternehmensinformation einfließen.
Wichtig: Holen Sie immer eine Nutzungserlaubnis für die Studie ein und nennen Sie die Quelle!
Sprache und Stil: Bleiben Sie auf dem Teppich
Gestalten Sie die Information Ihrer Pressemeldung dezent und seriös: Keine werbliche Sprache und keine Marktschreierei. Bleiben Sie sachlich und informativ. Untermauern Sie Ihre Information stets mit Fakten.
Dieses Engagement wird belohnt werden: Ein Journalist wird sich mit so einer Pressemeldung gerne auseinandersetzen und sie als ernstzunehmende Informationsquelle betrachten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Unternehmen in einem Artikel erwähnt wird, steigt deutlich. Auch langfristig trägt dieser Pressemeldungsstil dazu bei, dass Sie sich einen Ruf als qualitativ hochwertiger News-Lieferant bzw. kompetenter Ansprechpartner erarbeiten können.
Alleine schon deshalb, weil Sie sich in den Augen der Journalisten wohltuend von dem Gros der anderen eindimensional-irrelevanten und/oder marktschreierischen Unternehmensmeldungen abheben.
(Bild: © MP2 – Fotolia.com)
Super Artikel, das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen!