Der Newsletter-Versand und die Aktivitäten in sozialen Netzwerken sind wichtige Säulen im Online-Marketing-Mix moderner Unternehmen. Dabei sollten die beiden Disziplinen aber keinesfalls isoliert voneinander betrachtet werden. Vielmehr wachsen E-Mail- und Social-Media-Marketing immer weiter zusammen und profitieren sogar voneinander.
Das Ziel von sogenanntem Social E-Mail-Marketing besteht darin, die Reichweite eines Newsletters zu erhöhen und einen Nutzerkreis zu adressieren, der über die eigenen Empfänger hinausgeht.
Zum anderen kann eine gegenseitige Lead-Generierung stattfinden. Dabei werden neue Fans und Follower für die sozialen Netzwerke bzw. neue Abonnenten für den Newsletter gewonnen. Aber mit welchen Maßnahmen lässt sich das Konzept konkret in die Praxis umsetzen?
1. Share With Your Network
Der verbreitetste Ansatz im Social E-Mail-Marketing ist die Integration von SWYN-Links in den Newsletter. Dazu werden Social-Media-Icons mit einer Sharing-Funktion hinterlegt. Diese ermöglichen es dem Empfänger, einzelne Inhalte oder die gesamte E-Mail ganz unkompliziert mit den eigenen Kontakten in sozialen Netzwerken zu teilen. So wird die Reichweite des Newsletters erhöht.
Die entsprechende Statusmeldung kann dabei vom Versender bereits vordefiniert und beispielsweise mit relevanten Hashtags versehen werden. Besonders bei bildlastigen E-Commerce Newslettern bietet sich eine Teilen-Funktion für soziale Netzwerke regelrecht an.
Welches Soziale Netzwerk eignet sich?
Bei der Auswahl der SWYN-Links gilt es zu berücksichtigen, welche Plattform zur Zielgruppe passen.
B2B-Newsletter werden tendenziell auf folgenden Plattformen geteilt:
B2C-Newsletter dagegen auf:
Die Anzahl der Klicks auf die SWYN-Links wird über ein Linktracking gemessen, um die Akzeptanz und Präferenzen der Abonnenten auszuwerten.
Vorteile von SWYN-Links
- Die Teilen-Funktion lässt sich auch nutzen, wenn du als Unternehmen nicht selbst in sozialen Netzwerken aktiv bist.
- Inhalte werden schneller verbreitet.
- Empfehlungen von anderen Nutzern schaffen zusätzliches Vertrauen.
Voraussetzung für die Nutzung von SWYN-Links ist eine Webversion des Newsletters, die über eine eigene URL im Browser aufrufbar ist. Das sollte ohnehin zum Standard im E-Mail-Marketing gehören.
EXTRA: E-Mail-Marketing: Tipps für deinen Newsletter
2. Automatisierte Statusmeldung
Eine weitere Möglichkeit zur Reichweitensteigerung über Social Media ist das eigenständige Teilen des Mailings beim Versand. Fans und Follower werden so auf das Newsletter-Abonnement des Unternehmens aufmerksam gemacht. Eine auf Social E-Mail-Marketing ausgerichtete Newsletter-Software führt solche Postings sogar automatisch durch. Dies geschieht über eine Schnittstelle zu sozialen Netzwerken wie z.B.:
- Tumblr
Es muss lediglich der Text für die Statusmeldung manuell verfasst werden.
3. Open Graph Parameter anpassen
Egal ob automatisch beim Versand oder per SWYN-Link durch einen Abonnenten: Damit der auf Facebook geteilte Newsletter das Interesse in der Timeline auf sich zieht, muss er ansprechend gestaltet sein.
Unser Tipp: Kurs „Newsletter erstellen“
Wie beim Teilen von Artikeln kann die Vorschau auch im E-Mail-Marketing über die sogenannten Open Graph Parameter im Quellcode des Newsletters beeinflusst werden.
Mit dem og:image beispielsweise wird das Vorschaubild des Posts definiert. Wichtig bei der Grafikauswahl: Unbedingt die Werberichtlinien für Facebook-Bilder berücksichtigen, so kann der Post zwecks Reichweitensteigerung später noch beworben werden. Ein Bild in einer Anzeige darf beispielsweise nicht zu viel Text beinhalten.
Folgende Eigenschaften des Beitrags können per Meta-Tag gesteuert werden:
- Überschrift (og:title)
- Beschreibung (og:description)
- Autor (article:author)
4. Twitter Cards für Newsletter
Der Tweet einer Newsletter-Ausgabe kann über sogenannte Twitter Cards mit Zusatzinformationen angereichert werden, um mehr Aufmerksamkeit in der schnelllebigen Timeline von Twitter zu erzeugen.
Wie beim Open Graph werden hierzu spezielle Metadaten im Quellcode des Newsletter platziert. Über eine Summary Card können beispielsweise folgende Faktoren definiert werden:
- Titel (twitter:title)
- Beschreibung (twitter:description)
- Bild (twitter:image)
5. Weiterempfehlungen gezielt steuern
Dass die beiden Kanäle E-Mail und Social fließend ineinander übergehen, machen die aufgeführten Maßnahmen deutlich. Besitzt der Newsletter relevante und interessante Inhalte, sind Abonnenten bereit, diesen weiterzuempfehlen.
9 #Tipps, um deinen #Newsletter zukünftig #erfolgreicher zu gestalten: https://t.co/wDRHgiwifE pic.twitter.com/oOlL0hELHM
— unternehmer_de (@unternehmer_de) 16. Februar 2017
Die Bereitschaft kann durch die Integration von SWYN-Links begünstigt werden. Damit der geteilte Newsletter dann die entsprechende Aufmerksamkeit in sozialen Netzwerken erlangt, die er verdient, wird das Erscheinungsbild mit Open Graph und Twitter Cards gesteuert.
6. Gegenseitige Lead-Generierung
Wer selbst in sozialen Netzwerken aktiv ist, sollte seine Profile im Newsletter verlinken. Hierzu bieten sich der
- Header und
- der Footer
der E-Mail an. So erhalten Abonnenten die Möglichkeit, dem Unternehmen direkt aus dem Newsletter heraus zu folgen. Im Gegenzug können Hinweise auf das Newsletter-Abonnement in Social Media gepostet werden. Auch die Integration eines Anmeldeformulars auf der Facebook-Seite ist möglich.
Damit die gegenseitige Lead Generierung gelingt, dürfen sich die Themen in sozialen Netzwerken und E-Mailings aber nicht exakt überschneiden. Jeder Kanal muss nach wie vor einen individuellen Mehrwert bieten, sodass der Anreiz bestehen bleibt, sowohl den Newsletter zu abonnieren als auch den Social-Media-Profilen zu folgen.
EXTRA: Vom Lead zum Kunden: So klappt’s
7. Opt-over bei der Newsletter-Abmeldung
Ein weiterer interessanter Ansatz zur Lead-Generierung bzw.-Übertragung ist das Opt-over. Dabei wird im Abmeldeprozess des Newsletters auf die Präsenz in sozialen Netzwerken hingewiesen.
So geht der Kontakt möglicherweise nicht verloren, sondern wird nur in einen anderen Kanal überführt. Denn oftmals ist nicht die grundsätzliche Unzufriedenheit mit dem Unternehmen Grund für eine Abmeldung, sondern beispielsweise:
- die Versandfrequenz
- die Relevanz des Newsletters
Fazit: Wer E-Mail sagt, muss auch Social sagen!
Interessante Sichtweise
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