Gerade in Zeiten der Digitalisierung hat der persönliche Kontakt einen hohen Stellenwert: der Kunde kann online zwischen einer Vielzahl von Angeboten wählen; der Konkurrenzdruck ist in den meisten Branchen stark.
Durch das persönliche Gespräch mit dem Kunden kann gegenüber dem Wettbewerb ein entscheidender Vorteil ausgespielt werden. Auf Fachmessen fällt es besonders leicht, potenzielle Geschäftspartner ausfindig zu machen. Worauf sollte bei einem Messestand also alles geachtet werden?
Die Vorteile einer Fachmesse
Natürlich lassen sich die meisten Informationen zu Dienstleistungen und Produkten auch online einholen, ein Messestand ist dennoch die ideale Ergänzung: die Zielgruppe muss nicht durch Werbebanner auf die eigene Website gelockt werden, sondern sucht die Messe freiwillig auf und hat demzufolge auch ein hohes Interesse an den ausstellenden Unternehmen.
Eine direkte persönliche Beratung ermöglicht es, auf individuelle Fragen und Anliegen einzugehen. Zudem besteht natürlich ein Vorzug darin, dass sich das Produkt direkt betrachten oder vorführen lässt.
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Messebesuch sorgfältig planen
Natürlich ist ein Messeauftritt auch mit Aufwand und Kosten verbunden, weshalb eine sorgfältige Planung vorausgehen sollte. Zunächst sollten Informationen über das Publikum eingeholt werden, wenn die Messe erstmalig besucht wird.
- Handelt es sich um eine Fachbesuchermesse oder Publikumsmesse?
- Geht es nur um das Ausstellen von Produkten oder auch den Verkauf?
- Wird ein internationales Publikum erwartet?
Anhand solcher Kriterien lassen sich der Messestand und das Infomaterial optimal planen. Besonders beliebt ist es auf Messen, das Publikum durch ansprechend gestaltete Giveaways an den eigenen Stand zu locken. Das mag im ersten Moment funktionieren; entscheidend ist es aber, die Interessenten über die eigenen Leistungen zu informieren und damit als Kunden zu gewinnen.
Hier sind konventionelle Flyer nach wie vor das Mittel der Wahl: günstig in der Produktion bieten sie genügend Raum für die umfangreiche Darstellung von Informationen, was insbesondere bei innovativen und damit erklärungsbedürftigen Produkten von Vorteil ist. Zudem lassen sich Flyer schnell produzieren, weshalb sie sich auch dazu eignen, aktuelle und zeitlich begrenzte Angebote zu bewerben.
Weiterhin ist eine Kombination aus unterschiedlichen Informationskanälen möglich, so lässt sich beispielsweise auch ein QR-Code auf den Flyer drucken, durch den sich ein Video oder ein Online-Shop verlinken lässt.
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Publikum aktiv ansprechen?
Je nach Zielgruppe und Produkt können natürlich auch Live-Produktpräsentationen, Verkostungen oder Demo-Videos dazu verwendet werden, das Publikum auf den eigenen Stand aufmerksam zu machen.
Hinsichtlich der direkten Kommunikation kann grundsätzlich zwischen einer passiven und einer aktiven Strategie gewählt werden. Bei Ersterer wird zunächst abgewartet, ob ein Besucher Interesse am Stand zeigt, bevor das Gespräch eröffnet wird.
Demgegenüber wird bei der aktiven Strategie versucht, vorbeilaufende Messebesucher direkt anzusprechen und auf den eigenen Stand zu lenken. Welche Variante die bessere Wahl darstellt, hängt von der eigenen Persönlichkeit ab – und dem Interesse des Publikums.
Mit dem richtigen Messeauftritt dürfte es daran allerdings nicht mangeln, für die Bildung von Netzwerken ist die Fachmesse ebenso nützlich wie für eine Steigerung der Umsätze. Auf den direkten Kontakt mit der Kundschaft sollte also keinesfalls verzichtet werden.
Messebesuche machen mir persönlich allerdings immer weniger Spaß, weil man an den Messeständen immer seltener Entwicklungsingenieure antrifft, mit denen man auf Augenhöhe diskutieren und seine Produktwünsche vorbringen kann.