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E-Mail-Marketing ist nach wie vor eines der erfolgreichsten Digital Marketing-Instrumente, droht jedoch vor lauter Hype um Social Media vergessen zu gehen. In Blogs liest man oft von den Möglichkeiten, die E-Mail Marketing bietet. So ist die Rede von personalisierten, mehrstufigen und reaktionsbasierten Mailings.

Alles schön und gut. Nur: wie kriegt man das hin und was muss man wissen? Im folgenden Artikel erfährst du, wie du deine Content Strategie und Verteilung mit Hilfe der Marketing-Automation vereinfachen und den Erfolg vervielfachen kannst.

Warum das ganze Automatisierungsgedöns?

Der Trend der Automatisierung kommt aus dem Lean Startup Gedanken. Denn gerade junge Unternehmen haben beim E-Mail-Versand den Wunsch nach einer praktischen, kostenschlanken Lösung. Dank neuer Möglichkeiten lassen sich die Marketingmittel weitgehend automatisiert und zeitgesteuert platzieren. Dabei wird das automatisierte E-Mail-Marketing darauf ausgelegt, einen Customer Lifetime Value zu entwickeln.

Hier geht es darum, den Kundenlebenszyklus (Interessent, Neukunde, Bestandskunde, Verlorener-Kunde) zum eigenen Portfolio in ein Konzept zu gießen. Der Customer Lifetime Value ist dabei der Wert, den ein Kunde während seines Kundenlebens realisiert: also vergangene, aber vor allem künftige Umsätze werden betrachtet.

An die Sache heran gehen

Am Anfang wir eine Konzeptionsphase benötigt. Dabei geht es darum die entsprechenden E-Mails für unterschiedliche Szenarien und Ereignisse für entsprechende Zielgruppen zu identifizieren und zu skizzieren.

Wichtig ist dabei eine ganzheitliche Herangehensweise, um die Kunden im richtigen Moment mit der richtigen Botschaft zu erreichen. Zugleich sind die Versandzeitpunkte auf den einzelnen Empfänger auszulegen. Dabei gilt: Klasse statt Masse, die richtige Botschaft zum richtigen Zeitpunkt.

Das oberste Ziel ist, möglichst viele Kampagnen oder Bestandteile daraus zu automatisieren und in einen Ablauf zu überführen. Ein einfaches Beispiel ist ein „Last Login“ Trigger: Eine E-Mail-Reaktivierung in regelmäßigen Abständen – abhängig von der letzten Interaktion – um Kontakte systematisch zurückzugewinnen und wieder zu einem Login oder einem Kauf zu animieren.

Dabei hilft die richtige Software wie zum Beispiel Mailchimp, welche bereits vordefinierte Regeln zur Verfügung stellt und dabei (kostenpflichtig) entsprechende Automatisierungen ermöglicht.

In Kombination mit WordPress und einem entsprechenden Plugin für ein „Exit“ oder „Scrollen“ auf der Seite kann man die Besucherinnen und Besucher animieren, ihre E-Mail-Adresse zu hinterlassen. Dabei wird ein „Begrüßungs“ – Prozess ausgelöst, welcher in definierten Abständen Newsletter sendet und basierend auf der Interaktion, weitere Aktivierungs- oder Reaktivierungsmails versendet. Im Hintergrund, automatisiert, damit man sich auf das Kerngeschäft konzentrieren kann.

Regelmäßige Optimierung ist wichtig

Eine entsprechend erfolgreiche Marketing Automation basiert darauf, das Kundenverhalten regelmäßig in die laufenden Kampagnen einfließen zu lassen. Nur damit sind die Unternehmen in der Lage, ihre verschiedenen Zielgruppen besonders präzise anzusprechen. Die Optimierung und Weiterentwicklung der Kampagnen basiert auf detaillierten Auswertungen. Diese finden im Hintergrund und softwarebasiert statt.

Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass erfolgreiche E-Mail-Serien sich meist erst mit der Zeit durch viele Feinjustierungen entwickeln. Darum tut man gut daran, jede automatisierte Kampagne im laufenden Betrieb zu beobachten, zu verfeinern und zu verbessern. Eine E-Mail Software wie zum Beispiel:

  • Mailchimp
  • Aweber
  • Infusionsoft
  • Newsletter2Go
  • Hubspot

erlaubt es, Automatisierungsprozesse darauf auszulegen, E-Mails ereignisabhängig und anlassbezogen zu versenden. Die Unternehmen sollten vorab planen, in welchem Fall ein Kunde eine E-Mail mit individuellem Inhalt bekommen soll (Konzeptionsphase).

Denkbar sind auch ergänzende Angebote zum letzten Kauf (Upselling, Crossselling), nach Ablauf der Garantiefrist oder Produktlebensdauer. Wirklich spannend wird es bei verhaltensbasierten Kampagnen wie folgende Beispiele zeigen. Man spricht von Trigger E-Mails.

Der Versand dieser Trigger E-Mails basiert darauf, dass bei den Besuchern oder Abonnenten ein bestimmtes Ereignis eintritt, wodurch nach einer vorab definierten Regel eine E-Mail automatisiert versandt wird. Im Gegenzug dazu gibt es die klassischen Transaktionsmails. Diese werden z.B. nach einer Bestellung sowie einem Kauf oder einer vergleichbaren Aktion automatisiert gesendet und haben oft einen eher niederschwelligen Charakter.

1. Welcome on Board: Willkommensserien

Gerade neue (Blog-)Abonnenten und Shopbesucher lassen sich durch gezielte Willkommensserien an zusätzliche Angebote und Möglichkeiten heranführen. Solche Kampagnen-E-Mails sind meist mehrstufig aufgebaut und funktionieren ganz gut bei einer kompletten Integration in die Software, wie beispielsweise:

  • Mailchimp mit WordPress
  • Infusionsoft
  • Rainmaker Plattform

Wichtig: Der erste Eindruck zählt. So kann man sehr simpel anfangen, indem man neue Abonnenten dazu animiert, ihre Profil-Daten zu vervollständigen und danach ihre Interessen und Vorlieben bekannt zu geben. Damit kann man später definieren, welche Sonderangebote für diese Empfänger in Frage kommen könnten.

2. Stetige Kontakte: Kundenpflege automatisieren

Automatisiertes E-Mail-Marketing ist das perfekte Werkzeug, um einen stetigen Dialog per E-Mail mit Kunden und Kontakten zu entwickeln. Bestandspflege im Kundenlebenszyklus bedeutet dabei, dass die Kontakte entsprechend ihres Status und ihrer Interessen richtig anzusprechen sind. Eine erfolgreiche Kontakt-Strategie ist aufbauend und vorausblickend konzipiert.

Das heißt: Viele Fragen stellen und alle Profile und Vorlieben vervollständigen. Dabei sorgt man mit spezifischen Angeboten und Anreizen für die gewünschte Aktion. Ein Einfaches Beispiel: Teile uns deinen Geburtstag mit, damit wir dich überraschen können!

Kunden werden nicht mehr angebotsgetrieben informiert, sondern auf Basis ihrer individuellen Daten. Weitere Möglichkeiten für eine gute Kundenpflege sind Umfragen sowie die Frage, ob eine Versandpause oder eine geringere Versandfrequenz gewünscht sei.

3. Ich hätte da noch was: Cross- und Upselling

Das Potential von automatisierten Vorschlägen und Produktempfehlungen ist immens und wird noch selten genutzt. Das Sprichwort wusste schon: Der Appetit kommt mit dem Essen. Diese Cross- und Upselling E-Mails können durch einen Kauf, nach einer Anmeldung oder Ähnliches (Freunde werben) ausgelöst werden, wobei die Inhaltsbausteine automatisiert angepasst werden.

Das Ziel dabei ist, Folgeverkäufe (Crossselling) beziehungsweise den Verkauf höherwertiger und höherpreisiger Produkte und Angebote anzustoßen (Upselling). Solche Empfehlungen lassen sich teilweise auch durch Drittsysteme wie CRM-Datenbanken oder Recommendation Engines, sowie Retargeting Möglichkeiten von Social Media-Kanälen sinnvoll ergänzen.

4. Lange nicht mehr gesehen: Reaktivierung

Du solltest – ob Privatperson, Autor oder Unternehmen -, definieren, ab wann ein Kunde „nicht mehr aktiv“ oder gar „inaktiv” ist. Dieser Zeitraum hängt von der natürlichen Lebensdauer der Produkte, Services und Möglichkeiten ab.

Als anfängliche Indikatoren könnte man ausbleibende Öffnungen und Klicks sowie fehlende Logins in Benutzerkonten oder eine nicht erfolgte Reaktion auf Datenaktualisierung oder neue AGB rückschließen.

Machen wir’s richtig: Von der Theorie in die Praxis

Durchdachte Automatisierung entwickelt den Wert des Kunden ohne das eigene Zutun. Die E-Mail bietet dabei wirkliche Möglichkeiten. Erste Schritte setzen am besten bei ersten Kontaktpunkten an, die wenig Aufwand und gleichzeitig viel Ertrag versprechen (Geburtstage, wie häufig sollen wir uns melden, Freunde-werben-Freunde, Empfehlungsprogramme, etc.).

Das größte Potential bietet die Willkommensmail. Dieser erste Kontakt kann dann zur mehrstufigen Serie ausgebaut werden. Aufbauend darauf können weitere Szenarien in Angriff genommen werden.

Checkliste für die Marketing Automation

Natürlich geht das Ganze nicht ohne entsprechende Software. Dabei gibt es Freemium Tools (wie z.B. Mailchimp) bis hin zu Plattform Lösungen wie Infusionsoft oder Rainmaker. Diese Checkliste kann Ihnen bei der Auswahl eines Marketing Automation-Tools und der entsprechenden Strategie-Entwicklung helfen:

  • Welche Ziele wollen wir durch Marketing Automation erreichen?
  • Wie sieht unsere Zielgruppe aus?
  • Welche Berührungspunkte gibt es bereits mit unseren Nutzern?
  • Welche weiteren Berührungspunkte wären sinnvoll mit unseren Nutzern?
  • Welche unserer Aktionen können wir durch Marketing Automation übernehmen lassen?
  • Welche Anforderungen haben wir an eine Software? Automation, Retargeting, mehr?
  • Welche Funktionen brauchen wir wirklich?
  • Haben wir ein Budget?
  • Lohnt sich der Kostenaufwand im Verhältnis zu den geschätzten Kosteneinsparungen?
  • Können wir die Daten in unser CRM einfliessen lassen und ergänzen?

mailchimp und wordpress checkliste

Aller Anfang ist schwer

Abschließend bleibt zu sagen: Fang klein an. Zum Beispiel mit deinem Blog auf WordPress-Basis und Mailchimp. Installiere das Plugin für den Newsletter Signup, ergänze es mit einem Exit-Pop-up und biete den Nutzern etwas für das Anmelden (zum Beispiel eine Checkliste, wie oben dargestellt). Frag nach dem Geburtstag oder wie die Nutzer überhaupt auf dich bzw. deine Seite aufmerksam wurden.

Darauf aufbauend kannst du in regelmäßigen Abständen über das Unternehmen und die Dienste informieren. Streue auch kleine „Freunde werben Freunde“-Aktionen ein. Verknüpfe dann Mailchimp mit deiner Website oder deinem Shop und reaktiviere die Nutzer nach 60 Tagen wieder.

Vergiss dabei nicht: Die Software nimmt die Arbeit des Versendens ab, gute Inhalte und Geschichten müssen aber immer noch geschrieben und geplant werden – die Software hilft dir lediglich dabei schneller und automatisierter, effektiver zu werden.

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Roger Basler

Roger Basler ist Betriebsökonom FH und Unternehmens-Architekt. Seine Fachspezialisierungen sind Business-Development, New Media, Social-Commerce und Digitales Marketing. Er ist Inhaber der Digital Marketing Agentur Gustav&Paul, Geschäftsführer der Swiss E-Commerce Academy und ist im Vorstand der MSM Investorenvereinigung, welche Startups berät und finanziert.

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