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E-Mail Marketing für Offline-Kanäle? Das geht! [Interview]Im Gespräch mit unserem Gastautor Christian Schmidt erklärt E-Mail-Marketing Experte Robert Brandl vom emailtooltester, warum digitales E-Mail-Marketing auch für „analoge“ Ladenkonzepte wichtig ist.

Christian Schmidt: Warum können analoge Ladenkonzepte von digitalem E-Mail-Marketing (EMM) profitieren?

Robert Brandl: Es ist nirgendwo in Stein gemeißelt, dass stationäre Einzelhändler immer nur Flyer oder Prospekte verteilen können. Digitale Marketingkanäle werden heutzutage zunehmend auch von Firmen erschlossen, die ihr Geschäft hauptsächlich über Offlinekanäle abwickeln.

Bezogen auf den Abverkauf wird branchenübergreifend immer wieder E-Mail Marketing als wirksamstes Marketingmedium überhaupt genannt. Dazu kommt, dass die Erfassung einer E-Mail Adresse für einen Ladenbesitzer wesentlich schneller und einfacher abzuwickeln ist als die einer postalischen Adresse.

Ohne Einwilligung geht gar nichts!

Christian Schmidt: Worauf müssen Ladenbetreiber achten, wenn Sie E-Mail-Adressen im Laden abfragen (wie frage ich die Adressen ab, damit sie legal für E-Mail-Marketing einsetzbar sind?

Robert Brandl: Grundsätzlich besagt das UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb), dass man eine ausdrückliche Einwilligung, ein sogenanntes Opt-in vom Empfänger benötigt. In der Praxis hat sich das Doppel-Opt-in-Verfahren bewährt. Dabei erhält der Empfänger eine E-Mail mit Bestätigungslink. Erst wenn dieser geklickt wurde, gilt das Doppel-Opt-in als bestätigt und man darf dem Empfänger werbliche E-Mails senden.

Bringt E-Mail-Marketing auf was für Offliner? [Interview]

Robert Brandl, E-Mail-Marketing Experte von emailtooltester

Dieses Verfahren könnte ein Einzelhändler genauso übernehmen. Er oder der Kunde tragen die E-Mail Adresse z.B. über das reguläre Anmeldeformular der Website ein. Dazu kann der Einzelhändler beispielsweise ein Tablet auslegen. Der Kunde klickt dann bei nächster Gelegenheit ganz normal den Bestätigungslink und kann dann angeschrieben werden.

Alternativ könnte der Kunde sich auch in eine (Papier-)Liste eintragen und per Unterschrift das Opt-in bestätigen. Strenggenommen müsste man dann aber auch noch nach seinem Ausweis fragen, da er natürlich falsche Daten angeben könnte. Die erste Methode würde ich auf jeden Fall bevorzugen, schon allein, weil man die E-Mail Adressen danach nicht noch abtippen muss.

 

Infos, Aktionen und Angebote sind die besten Lockmittel

Christian Schmidt: Wie kann ich den Kunden davon überzeugen, eine E-Mail-Adresse anzugeben?

Robert Brandl: Womit man Kunden am ehesten überzeugen dürfte, sind mit Sicherheit Rabattaktionen. Darüber hinaus gibt es aber auch andere tolle Möglichkeiten, Kunden von einem Newsletter zu überzeugen. Für einen Schuhladen hatte ich einmal einen Autoresponder aufgesetzt, mit dem der Kunde einen Tag nach Kauf Pflegehinweise speziell für seine Schuhe bekommt.

Welcher Kunde würde schon verweigern, seine E-Mail Adresse herauszugeben, wenn man ihm solch nützliche Infos offeriert. Man muss dem Kunden zudem immer verdeutlichen, dass er ein Teil eines exklusiven Kreises ist. Nur die Empfänger des Newsletter bekommen attraktive Angebote und hilfreiche Zusatzinfos.

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Klickzahlen messen? Funktioniert nicht per Post

Christian Schmidt: Welche Vorteile bietet E-Mail-Marketing gegenüber anderen Marketing-Instrumenten?

Robert Brandl: E-Mail Newsletter sind viel günstiger zu produzieren als vergleichbare Print-Instrumente. Ein E-Mail Newsletter lässt sich innerhalb weniger Stunden umsetzen und in die Postfächer der Empfänger bringen – dadurch kann man sehr spontan Aktionen planen und durchführen. Der größte Vorteil überhaupt ist die Messbarkeit. Man kann feststellen, wer was gelesen und geklickt hat.

So ist es viel einfacher die Kampagnen kontinuierlich zu optimieren. Natürlich fehlt bei E-Mails das haptische Element, das Printprodukte auszeichnet. Es geht aber weniger darum das Eine komplett durch das Andere zu ersetzen, sondern vielmehr eine sinnvolle Kombination zu finden, die insgesamt höhere Erträge bringt.

 

E-Mail-Tools sind auch was für Anfänger … und viele bereits responsive

Christian Schmidt: Wie kann ein Ladenbesitzer EMM testen?

Robert Brandl: Wer bereits seine eigene Website verwaltet und ohnehin wenig Berührungsängste mit digitalen Medien hat, kann sich die Kenntnisse problemlos selbst aneignen. Moderne E-Mail-Tools weisen ihre Kunden automatisch auf die Notwendigkeit gültiger Opt-ins und eines funktionierenden Abmeldeprozesses sowie des E-Mail-Impressums hin. Hält man sich daran, so kann von rechtlicher Seite her nicht viel schief gehen.

Für die Erstellung des Newsletter-Layouts, sprich des HTML-Templates, gibt es in aller Regel geführte Assistenten, mit denen auch ein Anfänger ein solches ohne große Probleme erstellen kann – selbstverständlich auch responsive, so dass der Newsletter sowohl am Desktop PC wie auch auf mobilen Endgeräten gut aussieht. Natürlich kann es in bestimmten Fällen auch sinnvoll sein, einen Dienstleister hinzuzuschalten, der die Abwicklung für einen übernimmt.

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Zu guter Letzt… die Kostenfrage

Christian Schmidt: Wie hoch sind die Kosten?

Robert Brandl: E-Mail Marketing ist viel einfacher zugänglich als noch vor wenigen Jahren – auch Kleinbetriebe können heutzutage durch „Do-It-Yourself“-E-Mail Tools kostengünstig und einfach E-Mails versenden. Viele Anbieter haben inzwischen sogar kostenlose Tarife im Programm, wodurch bei kleineren Listengrößen überhaupt keine Kosten anfallen.

Aber auch bei Listengrößen von 1.000 und mehr Empfängern sprechen wir von ca. 15-25€ monatlichen Kosten für das Newsletter-Tool. Letztlich lassen sich die Tarife auch immer individuell zusammenstellen. Egal ob Prepaid, Flatrate oder Volumen – prinzipiell ist für jeden Anwender etwas dabei.

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Christian Schmidt

Christian Schmidt war zunächst Sales & Marketing Director bei dem international führenden E-Mail-Marketing Unternehmen CleverReach, bevor er bis Ende Juli 2019 als Geschäftsführer tätig war. Schmidt verfügt über langjährige Erfahrungen im nationalen und internationalen E-Commerce Business. Vor dem Eintritt bei CleverReach war Schmidt als Gründungs-Geschäftsführer bei der Friesland Versand GmbH tätig. Zu seinen beruflichen Stationen zählen u.a. Image Source in London und die Masterfile European Headquarters in Düsseldorf. 2019 verließ Schmidt CleverReach; seine Position als CEO des Unternehmens hat seit dem 01.01.2020 Sebastian Strzelecki inne, der zuvor Mitte 2019 als COO in die Geschäftsleitung berufen wurde.

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